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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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den
    Gymnasien verdammt wurde!
    Die gesteigerten Bemühungen führen in den anderen Be‐
    reichen zu ähnlichen Ergebnissen. Unter dem Zwang, die Zahl
    der Ingenieure, Wissenschaftler, Priester, Lehrer, Autos, Äpfel, Raumfahrer oder was man sonst noch braucht, zu vermehren
    und sie rascher zu bekommen, sinken die Anforderungen: Die
    hierarchische Regression setzt ein.
    Sie als Verbraucher, Arbeitgeber, Handwerker oder Lehrer
    bemerken ohne Zweifel die Ergebnisse der hierarchischen
    Regression. Ich werde auf diese Frage noch einmal zurück‐
    kommen und Möglichkeiten erwähnen, wie man sie eventuell
    kontrollieren könnte.

2. Inkompetenz per Computer
    Ein Betrunkener ist zeitweise unfähig, einen geraden Kurs zu
    steuern. Solange er zu Fuß geht, ist er vor allem eine Gefahr für
    sich selber. Setzt man ihn dagegen ans Steuer eines Autos, tötet
    er vielleicht noch eine Anzahl anderer Menschen, ehe er sich selber den Hals bricht.
    Es bedarf eigentlich keiner ausführlichen Beweise. Je größer die Mittel sind, über die ich verfügen kann, umso größer ist der
    Nutzen oder Schaden, den ich durch meine Fähigkeiten oder
    Unfähigkeiten verursachen kann.
    153

    Buchdruckerkunst, Radio und Fernsehen haben jeweils die
    Fähigkeit des Menschen gesteigert, seine Unfähigkeit zu multi‐
    plizieren. Jetzt kommt noch der Computer hinzu.

    Akte Computereinsatz: Fall Nr. 11 R. Fogg, Gründer und Chef der AG, AH, war ein Entwicklungsingenieur, der als
    Unternehmer schließlich seine Stufe der Unfähigkeit erreicht hatte. Fogg beklagte sich ständig über seinen schlechten
    Geschäftsführer, über miserable Angestellte und Buchhalter. Er
    sah nicht, dass sie eigentlich genauso tüchtig waren wie die Angestellten in anderen Betrieben. Einige hatten ihre Stufe der
    Unfähigkeit noch nicht einmal erreicht, leisteten deshalb sogar etwas und sorgten dafür, dass der Betrieb lief. Sie schafften es,
    aus Foggs wirren Instruktionen das herauszusieben, was für die
    Firma nützlich war, und die Anweisungen zu ignorieren, die ihr schaden mussten.
    Ein Vertreter überzeugte Fogg, dass ein Computer so pro‐
    grammiert werden könne, dass er imstande sei, die meisten
    Büroarbeiten zu übernehmen und außerdem die Leistung im
    Produktionsbereich zu erhöhen. Fogg gab den Auftrag, der
    Computer wurde installiert und das nun «überflüssige» Perso‐
    nal entlassen.
    Doch bald musste Fogg feststellen, dass die Arbeit nicht mehr
    so schnell und so gut wie vorher erledigt wurde. Computer haben zwei Eigenschaften, die Fogg nicht einkalkuliert hatte.
    (Zumindest hatte er nicht begriffen, dass sie für ihn von Bedeu‐
    tung waren.)
    a)
    Ein Computer streikt, sobald er unklare Anweisungen
    erhält. Es leuchten einfach ein paar Blinklichter auf,
    und das Gerät steht so lange still, bis es Informationen
    bekommt, die es verarbeiten kann.
    b)
    Ein Computer kennt kein Taktgefühl. Er schmeichelt
    nicht. Er hat kein Urteilsvermögen. Er sagt nicht:
    «Selbstverständlich, Herr ..., sofort, Herr ... », wenn er
    154

    falsche Instruktionen erhält, und tut später dann doch
    das Richtige. Solange die falschen Anweisungen
    korrekt gegeben werden, befolgt er sie.
    Mit Foggs Firma ging es steil bergab, und bereits nach einem
    Jahr war sie bankrott. Sie war der computerisierten Inkompetenz zum Opfer gefallen.

    Weitere abschreckende Beispiele. Das Erziehungsministerium in Quebec zahlte irrtümlicherweise 275864 Dollar Stipendien
    aus. Der Fehler wurde von einem falsch programmierten Com‐
    puter gemacht.
    In einer New Yorker Bank setzte ein Computer aus. Konten
    mit einem Bestand von drei Milliarden Dollar blieben vierund‐
    zwanzig Stunden lang unbearbeitet.
    Der Computer einer Luftfahrtgesellschaft druckte 6000 statt
    zehn Nachbestellungen. Die Gesellschaft sah sich plötzlich
    einer Lieferung von 5990 Paketen Pfefferminzschokolade zu
    viel gegenüber.
    Eine Studie aus dem Jahre 1966 zeigt, dass 70 Prozent der in
    England zu diesem Zeitpunkt installierten Computer ein kom‐
    merzieller Misserfolg waren.
    Ein Computer erwies sich gegenüber statischer Elektrizität so
    anfällig, dass er jedes Mal Fehler machte, wenn sich ihm eine Angestellte näherte, die Nylonstrümpfe trug.

Drei Beobachtungen
    1.
    Der Computer selber kann inkompetent sein. Er ist
    dann nicht imstande, die Arbeiten, für die er gebaut
    wurde, exakt und regelmäßig durchzuführen. Diese
    Art der Unfähigkeit kann überhaupt nicht beseitigt
    werden, weil das Peter‐Prinzip
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