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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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Autos, die in den vergangenen Jahren von führenden Automobilfirmen hergestellt wurden,
    gefährliche Produktionsfehler entdeckt hatte.
    Bitte nehmen Sie jetzt nicht an, ich sei ein stockkonservativer,
    scheelsüchtiger Mensch, der die modernen Menschen und ihre
    Werke verachtet, nur weil sie eben modern sind. Unfähigkeit kennt keine Grenzen — weder im Raum noch in der Zeit.
    Macaulay zeichnet das Bild der britischen Marine im Jahre
    1684, gestützt auf einen Bericht von Samuel Pepys, so: «Die britische Marineverwaltung war ein Ungeheuer an Ver-schwendungssucht, Korruption, Unfähigkeit und Trägheit ...
    auf keine Schätzung konnte man sich verlassen ... Kein Vertrag
    wurde erfüllt ... keine Kontrolle wurde durchgeführt ... Einige der neuen Schlachtschiffe waren so morsch, dass sie nur durch
    eilige Reparaturen davor bewahrt werden konnten, an ihren
    Ankerplätzen unterzugehen. Die Matrosen erhielten ihren Sold
    so unregelmäßig, dass sie froh waren, wenn sie einen Wucherer
    fanden, der ihre Pfandscheine mit vierzig Prozent Abschlag
    ankaufte. Die meisten Schiffe, die in Dienst standen, wurden von Offizieren kommandiert, die nicht für die See geboren
    waren.»
    12

    Als Wellington die Liste der Offiziere prüfte, die ihm 1810 für
    den Feldzug in Portugal zugeteilt worden waren, rief er: «Ich hoffe, dass der Feind angesichts dieser Namen genauso zittert wie ich.»
    Richard Taylor, General im amerikanischen Bürgerkrieg,
    stellte, als er eine Schlacht schilderte, fest: «Die Offiziere der Konföderation wussten über die Topographie ... der Umgebung
    der Stadt Richmond im Bereich eines Tagesmarsches nicht
    mehr als über die von Zentralafrika.»
    Robert E. Lee beschwerte sich einmal bitter darüber, dass er nicht erreichen konnte, dass seine Befehle ausgeführt wurden.
    Fast während des ganzen Zweiten Weltkriegs kämpften die
    britischen Soldaten mit Sprengstoffen, die den jeweils ver‐
    gleichbaren deutschen Bomben und Granaten weit unterlegen
    waren. Bereits seit Anfang 1940 wussten englische Wissen‐
    schaftler, dass durch bloßes Hinzufügen von etwas pulverisier‐
    tem Aluminium die Sprengkraft der verwendeten Explosions‐
    stofFe auf einfache, billige Weise verdoppelt werden konnte.
    Doch diese Erkenntnis wurde erst 1943 angewandt.
    Während desselben Krieges überprüfte der australische
    Kommandant eines Lazarettschiffes nach einer Überholung die
    Wassertanks und stellte fest, dass sie innen mit roter Bleifarbe gestrichen worden waren. Damit hätte man die ganze Besat-zung vergiften können.
    All dies — und Hunderte ähnlicher Fälle — habe ich beob‐
    achtet, gelesen und gehört. Ich habe die Allgegenwart der Un‐
    fähigkeit akzeptiert.
    Ich wundere mich nicht mehr, wenn eine Mondrakete den
    Boden nicht verlässt, weil man irgendetwas vergessen hat, irgendetwas bricht, irgendetwas nicht funktioniert oder irgendetwas vorzeitig explodiert.
    Ich bin nicht mehr weiter überrascht, wenn ich erfahre, dass
    ein von der Regierung beschäftigter Eheberater homosexuell ist.
    13

    Ich gehe mittlerweile davon aus, dass Politiker sich als un-fähig erweisen, ihre Wahlversprechen zu erfüllen. Ich nehme an, dass sie, wenn sie überhaupt etwas tun, wahrscheinlich die
    Versprechen ihrer Opponenten einlösen.
    Diese Unfähigkeit wäre schon ärgerlich genug, wenn sie auf
    öffentliche Arbeiten, auf die Politik, Raumfahrt und andere etwas entfernt liegende große Gebiete menschlichen Bemühens
    beschränkt wäre. Doch das ist sie nicht. Unfähigkeit ist eine nahe liegende, überall und jederzeit gegenwärtige, alles
    verpestende Plage.
    Während ich diese Seite schreibe, telefoniert die Bewohnerin
    des benachbarten Apartments. Ich kann jedes ihrer Worte
    verstehen. Es ist zehn Uhr abends, und der Bewohner des
    Zimmers auf der anderen Seite hat sich wegen einer Erkältung
    früh ins Bett gelegt. Ich höre seine periodischen Hustenanfälle.
    Wenn er sich im Bett umdreht, höre ich die Federn quietschen.
    Ich lebe nicht etwa in einem schäbigen Mietshaus, sondern in einem teuren, modernen, aus Beton errichteten Wohnblock.
    Was ist mit den Leuten los, die ihn entworfen und gebaut haben?
    Kürzlich kaufte sich einer meiner Freunde eine Stichsäge und
    begann zu Hause damit einen Eisenbolzen zu zerschneiden.
    Schon beim zweiten Schnitt zersprang das Sägeblatt, und die verstellbare Halterung am Rahmen brach, sodass die Säge
    unbrauchbar war.
    In der vergangenen Woche wollte ich auf der Bühne eines
    neuen
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