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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben
Autoren: George Berings
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während John Watson den Platz auf der Eierkiste einnahm.
    „Nun, Freunde", sagte das stellvertretende Gesetz gönnerhaft, „was gibt es für Neuigkeiten? Ich war während des ganzen Tages nicht bei mir und konnte mich daher auch nicht um die Vorkommnisse im Town kümmern."
    „Darum kümmert sich Sheriff Tunker schon", meinte Mr. Tinfad ironisch, „Sie sind dabei doch völlig überflüssig, Watson."
    Onkel John ließ empört Luft ab. Es fiel ihm nicht gleich eine passende Erwiderung ein. So einer Unverschämtheit mußte ein Dämpfer aufgesetzt werden. Wenig später schon aber konnte er beweisen, daß er keineswegs überflüssig war! Sein scharfes Adlerauge erblickte nämlich, trotz Nacht und Dunkelheit, einen schleichenden Schatten. Gewiß handelte es sich um ein tagesscheues Individibum?
    „Stop!" schrie er und machte einen Hechtsatz über die Straße. In der nächsten Sekunde hatte er ein zappelndes Bündel am Schlafittchen.
    „Bube, habe ich dich endlich gefaßt? Na warte, ich werde dich lehren, hier nächtlicherdings Männergespräche zu beschleichen."
    John Watson handelte wirklich wie ein Mann. Flugs legte er den Boy übers Knie und drosch drauflos. Aber schon beim ersten Schmerzensschrei des Ertappten wußte Onkel John, wen er erwischt hatte. Es war Jimmy, sein eigener Neffe. Der Hilfssheriff hatte geglaubt, Joe Jemmery, die Listige Schlange des Bundes, erwischt zu haben. So ein Pech. Er ließ Jimmy schnell los.
    „Sprich", grollte er, „wo kommst du jetzt her? Und was treibst du hier bei Nacht und Nebel?"
    „Ich — ich — habe — nichts — getan'', jammerte Jimmy, „ich bin nur unter die Entdecker gegangen."
    „Wohin bist du gegangen? He, was ist bloß mit dir los?" John Watson wußte nicht recht, was er dazu sagen sollte. Er schleppte Jimmy mit zum Vorbau des Drugstores hinüber, denn gerade war Mr. Dodge mit dem Bier erschienen. Onkel John wollte sich das nicht entgehen lassen.
    „Ein schönes Früchtchen haben Sie ja da erwischt, Watson", rief Tinfad lachend ihm entgegen, „gleich und gleich gesellt sich gern!"
    „Das verbiete ich mir!" John Watson schwoll die Zornesader. „Was soll das heißen. Tinfad? Halten Sie mich etwa für einen Idioten?"
    „Davon hat mein Freund nichts gesagt", mischte sich Dodge rasch ein, „aber vielleicht halten S i e Ihren Jimmy dafür? Dann allerdings war die Rede . .."
    „Genug! Ich weiß, was ich weiß! Man glaubt mich hier wohl zum Narren stempeln zu können? Meine Herren, ich werde Ihnen beweisen, wer ich bin. Ich werde in naher Zukunft andere Saiten aufziehen."
    „Regen Sie sich doch nicht so auf, Watson", sagte Baker ruhig, „kein Mensch wollte Sie beleidigen. Trinken Sie zur Beruhigung eine Flasche Bier auf meine Rechnung!"
    John Watson ließ sich das nicht zweimal sagen. Der Gerstensaft bewirkte Wunder. Während er trank, wollte sich Jimmy rasch verdrücken. Mr. Porker aber hielt ihn fest.
    „Der Knabe hat ein schlechtes Gewissen, Watson, will sich dünnemachen."
    „Mein Jimmy hat nie ein Gewissen", belehrte Watson den Posthalter. „Mein Jimmy kann demzufolge auch kein schlechtes Gewissen haben. Er braucht so etwas auch nicht, weil sein Gemüt rein von jeder Unschuld ist."
    „Ich will in mein Bett, Onkelchen", näselte Jimmy, „ich bin so müde."
    „Du darfst gleich gehen, vorher aber sage mir, was du meintest, als du vorhin von deinen Entdeckungen sprachst. Es handelt sich doch wohl nicht um eine Verbrecherbande?"
    „Nein, Onkel John. Es — es handelt sich um ein Geheimnis. Ich darf darüber keinen Mucks verlauten lassen." Jimmy zitterte nicht schlecht. Er hatte Joe Jemmery nämlich versprechen müssen, nichts über den See zu verraten. Und der Kleine hatte ihm allerhand „Überraschungen" versprochen, falls er doch aus der Schule plaudern sollte.
    „Was, Geheimnis? Heraus mit der Sprache. Vor deinem Onkel brauchst du keine Geheimnisse zu hüten wie andere Leute ihre Zunge."
    „Ich habe aber doch mein kleines Ehrenwort gegeben", stotterte der Schlaks, „und so was darf man nicht brechen."
    „Stimmt", pflichtete ihn Mr. Baker bei, der allzeit ein Freund der Somerseter Jugend war, „lassen Sie ihn laufen, Watson."
    „Was? Ich soll . .. Kommt gar nicht in Frage. Ich will wissen, was da wieder im Gange ist. Will meinen Kopf gegen eine faule Wassermelone tauschen, wenn nicht dieser Pete Simmers dahintersteckt."
    „Ja, Onkelchen, Pete und seine Komplicen haben mir bei Todesstrafe verboten, über meine eigene Entdeckung zu sprechen. Sie
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