Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben
Autoren: George Berings
Vom Netzwerk:
spioniert", stammelte der Schlaks, „ich habe mich nur verlaufen."
    „Verlaufen? Bist du etwa den ganzen Weg zu Fuß gegangen?" Pete konnte das nicht glauben.
    „Ich bin natürlich geritten, doch mein Reittier brannte mir durch, als es einen wilden Puma witterte, und ich habe einen fürchterlichen Kampf gekämpft."
    Jimmy trat an das Feuer und zeigte seine Kratzwunden. Sam grinste wie ein Scheusal. Ihn konnte der Schlaks nicht anlügen! Er zeigte seinen Unterarm vor, der viel mehr zerkratzt war als Jimmys.
    „Sieh her, Stinktier, ich habe mit vier Raubkatzen und fünf Wölfen gekämpft. Wenn ich dir aber erst meine Kehrseite zeigen würde, wärst du platt. Haha, Jimmy, ist in die Dornen gefallen!"
    „Ist nicht wahr," schrie der Watsonschlaks erbost, „es ist doch wahr!"
    „Was denn nun, Stinktier, ist es wahr oder nicht? Wer uns anlügen will, muß früher aufstehen."
    „Ruhe!" gebot Pete. „Jimmy sagt mir die Wahrheit. Na, Jimmy, wie bist du hergekommen?"
    „Auf dem Maulesel vom Müller", gestand der Bengel kleinlaut. „Das Biest machte plötzlich kehrt, und ich konnte sehen, wie ich weiter kam."
    Sam meckerte unverschämt los. Pete verwies ihn aber mit einem strengen Blick.

    „Du kannst mit Joe zurückreiten, Jimmy", sagte er, „sein Pferd trägt am ehesten zwei Reiter. Wir wollen dann aufbrechen."
    „Möchte nur wissen, ob er etwas gehört hat", flüsterte Joe zurück, „keine Bange, ich werde ihn schon fertigmachen."
    Der Bund der Gerechten sattelte auf und verließ wenige Minuten darauf die Bergwiese in den Tortillita Mountains.
    In Somerset herrschte Abendfrieden. Die ersten Lampen wurden angezündet, die Kinder in die Betten gebracht, und die Männer saßen auf den Vorbauten der Häuser, um noch ein Schwätzchen zu halten.
    Viel gab es allerdings nicht zu berichten. In den letzten Wochen war es recht ruhig im Town zugegangen. Nicht einmal Hilfssheriff John Watson, der doch sonst stets für Abwechslung sorgte, hatte Stoff für eine lustige Geschichte geliefert. Alles lief seinen geregelten Gang. Eigentlich hätte man darüber ja recht froh sein müssen, aber die Bürger von Somerset waren nicht anders als alle Menschen auf der Welt. Sie liebten Sensationen und Neuigkeiten.
    Auf dem Vorbau des Generalstores von Mr. Dodge saßen Metzgermeister Tinfad, Bahnhofsvorsteher Baker und Anthony Porker, der Posthalter, beisammen.
    „Wir hatten einen guten Sommer, dieses Jahr", meinte Mr. Tinfad, „wenn der Herbst auch so gut wird, bekommen wir einen strengen Winter."
    „Und auf den strengen Winter folgt dann ein verspätetes Frühjahr, was?" lachte Mr. Baker behäbig. „Immer derselbe Käse, Mr. Tinfad. Ich kann das schon gar nicht mehr hören."
    „Erlauben Sie mal, Baker", knurrte Tinfad, „wollen Sie mich etwa beleidigen? Ich bin freier Gewerbetreibender und lasse mich nicht von einem Beamten beleidigen!"
    „Er wollte Sie ja gar nicht beleidigen ', griff Porker vermittelnd ein, „mein Freund Baker wollte damit nur sagen, daß wir alle hier noch an der Langeweile zugrunde gehen."
    „Natürlich", giftete der Metzger, „da sieht man ja wieder, wie die Beamten zusammenhalten. Post und Bahn! Hahaha! Und das für unsere Betriebsunkosten!"
    „Das dachte ich auch schon", schaltete sich Mr. Dodge ein, „aber ich halte zu dir, Freund Tinfad. Wir sind Geschäftsleute und müssen uns gegen die Übermacht ..."
    „Schönen guten Abend!" Hilfssheriff John Watson tauchte unvermittelt aus der Dunkelheit auf. Keiner hatte ihn kommen hören.
    „Nanu, Watson", staunte Dodge, „wo kommen Sie denn her? Sie schleichen ja wie ein Indianer durch das nächtliche Town?"
    „He, Tinfad", rief John Watson mit strenger Amtsmiene, „was ich da eben hörte, will ich nicht gehört haben, verstanden? Wir Beamten sind auch Menschen und tuen unsere Pflicht für'n Butterbrot ohne Butter. Zum Dank dafür übergießt man uns noch mit Spott. Wir aber bekleckern uns nur mit Rum!"
    „Mit Rum? Hahaha!" Mr. Tinfad mußte fürchterlich lachen.
    „Rum — äh — Ruhm habe ich natürlich gesagt!" John Watson lief rot an. Gott sei Dank konnte das keiner in der Dunkelheit sehen. Er fühlte sich nämlich auf die Hühneraugen getreten. Die ganze Zeit über hatte er tatsächlich an Alkohol gedacht. So war ihm unversehens dieser Gedanke auf die Zunge geschlüpft.
    „Es muß ja nicht gerade Rum sein", meinte jetzt Old Porker listig, „ich wäre auch mit einem Gläschen Bier zufrieden."
    Mr. Dodge verschwand schnell in seinen Eiskeiler,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher