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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben
Autoren: George Berings
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Jemmery. Zuerst war der Kleine so todmüde ins Bett gesunken, daß er nicht einmal mehr Zeit gefunden hatte, über den Namen des Sees nachzudenken. Später aber war er aufgewacht; etwas hatte ihn doch nicht schlafen lassen.
    Hatte er geträumt? Joe konnte sich nicht erinnern, und doch hatte er das Gefühl, wieder an dem Berg-See zu stehen. Dies Gefühl war in ihm so übermächtig geworden, daß er sich nicht dagegen wehren konnte.

    „Merkwürdige Sache", murmelte er im .Halbschlaf „was ist nur mit mir los?"
    Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte „Schäfchen" zu zählen. Eine riesige Herde stellte er sich vor. Als er bei dreihundert angelangt war, mußte er wieder an den See denken. Es war wie eine Halluzination. Mit einem Ruck setzte er sich im Bett auf und sah sich in seinem Zimmer um. Der Mond schien hell durchs Fenster und beleuchtete fahl die einzelnen Gegenstände. Da war der Kleiderkasten, dort der Tisch, und neben dem Bett stand der Stuhl, über dem seine Kleider hingen. Alles sah so merkwürdig verzerrt aus.
    Joe saß ganz ruhig da. Er war jetzt hellwach und dachte nach. Immer noch hatte er das Gefühl, am See zu stehen — oder vielmehr, als ob sich der See in seinem Zimmer befände! Hörte er nicht das leise Gluckern der Wellen? No, das war draußen im Hof die Pumpe. Noch nie hatte er dieses Geräusch so deutlich vernommen. Mag sein, daß ihm das so vertraut war, daß er es gar nicht mehr beachtet hatte.
    „Ein wirklicher Zaubersee", murmelte der Kleine, „verfolgt mich bis in meine Kammer. Das muß doch einen Grund haben!"
    Joe Jemmery, den man früher „Regenwurm" genannt hatte, trug seinen neuen Spitznamen „Listige Schlange" nicht umsonst. Er war außerordentlich gründlich in allen Dingen, die der Aufklärung bedurften. Mit dieser Gründlichkeit ging er jetzt daran, auch dieses Rätsel zu lösen. Erst wollte er mal Licht machen; denn bei Licht sah alles anders aus. Die Kerze stand auf dem Tisch; wo aber waren die Streichhölzer? Ah, er hatte ja welche in der Hosentasche! Joe beugte sich zu seinen Kleidern hinüber, die über dem Stuhl hingen. Plötzlich stutzte er; dann ließ er einen feinen Pfiff hören.
    „Die Kleider sind es", sagte er erstaunt, „ihr Geruch ließ mich nicht schlafen!"
    Tatsächlich verbreiteten seine Kleider einen eigenartigen Geruch. Nach was roch das eigentlich? Joe versuchte es herauszufinden, aber das war nicht leicht. Einmal glaubte er, es röche nach verfaultem Holz, dann wieder meinte er den Geruch welker Blumen wahrzunehmen.
    „Ein tolles Ei, das muß unbedingt ergründet werden! Na, Pete wird schon wissen, was es damit auf sich hat."
    Vorerst hing Listige Schlange die Kleider an den Fensterriegel, so daß sie jetzt im Freien baumelten; da» Fenster stand nämlich offen. Wenige Minuten darauf war er endlich eingeschlafen. Wenn er auch keine Wahnvorstellungen mehr hatte, so träumte er dennoch von dem verwunschenen See in den Tortillita Mountains weiter . . .
    Aber nicht nur Joe Jemmery, sondern auch Pete und Sam erlebten in dieser Nacht das „Wunder des wandernden Sees." Rothaar hatte nämlich genau wie Joe, seine Kleider über seinen Stuhl gelegt. Eine Zeitlang lagen die Freunde noch wach in ihren Betten, und jeder versuchte auf seine Art mit dem merkwürdigen Gefühl fertigzuwerden. Endlich hielt Sam es nicht mehr aus.
    „Schläfst du schon, Pete?"

    „No, kann nicht schlafen. Weiß nicht, was das ist; aber ich muß immerzu an den See denken."
    „Bei mir ist es noch viel schlimmer", murmelte Sam zaghaft. „Kannst mich für einen Spinner halten, Boß, aber mir ist, als ob dieser verrückte See sich hier im Zimmer befände."
    „Du auch? Mir geht es genau so. Muß doch einen Grund haben?"
    Eine Weile schwiegen beide wieder. Sie dachten wohl darüber nach, wie es kam, daß der See in ihrem Zimmer herumspukte. Dann plötzlich richtete sich Pete auf.
    „Ich hab's, wir riechen den See! Jawohl, jetzt merke ich es ganz deutlich. Ein ganz feiner Geruch wie von verfaulten Pflanzen liegt mir in der Nase. Teufel, wo kommt dieser Geruch bloß her?"
    Sam, der es jetzt auch roch, wurde rot. Er hatte sich aus dem Bett gebeugt und festgestellt, daß es seine Kleider waren. Da er aber ja über den Streit mit Joe nichts sagen wollte, stellte er sich taub.
    Später, als er glaubte, Pete sei eingeschlafen, erhob er sich leise und legte die Kleider vorsichtig auf die Fensterbank.
    „He, was treibst du denn da?" rief Pete, der nicht schlief, sondern Sam
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