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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando
Autoren: Jason Dark
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Ich mußte mich nach links auf die freie Seite werfen. Nur untergetaucht konnte ich dem Pfeil entgehen.
    Aber tauchen Sie mal weg, wenn der Gurt sie hält. Ich jedenfalls hatte Mühe, hörte das Platzen der Scheibe und dann das böse Fauchen an meinem rechten Ohr.
    Sogar den Aufprall bekam ich noch mit. Die Spitze bohrte sich in die Rückseite des Sitzes, wo sich sofort ein kleines Feuer bildete.
    Irgendwie schaffte ich es, den Gurt zu lösen. Ich war jetzt beweglicher.
    Mit dem Rücken lag ich auf dem Beifahrersitz, zog die Beine an und stieß sie wieder vor. Mit beiden Füßen hatte ich dorthin gezielt, wo sich der Pfeil im Polster befand. Mit diesem kräftigen Doppeltritt gelang es mir auch, das Feuer zu »löschen«.
    Zurück blieb ein schwarzer Fleck.
    Viel besser erging es mir trotzdem nicht. Mit dieser Attacke hatte ich nicht gerechnet, aber ich nahm mir die Zeit und atmete zunächst einmal tief durch.
    Nur keine Panik. Ich hatte schon schlimmere Situationen überstanden, tastete nach dem Türriegel, hebelte ihn herum und drückte vorsichtig den Wagenschlag auf.
    Dabei machte ich nicht den Fehler, mich aus dem silbergrauen Bentley zu rollen, ich blieb zunächst einmal liegen und holte sicherheitshalber die Beretta hervor.
    Der andere hatte es besser. Wo immer er auch in der Dämmerung steckte, er war im Vorteil, da ich ihn erst noch suchen mußte.
    Dabei fiel mir etwas ein. Wenn er mit glühenden Pfeilen schoß, würde er seine Position verraten.
    Ich zählte im Geiste bis fünf, peilte noch einmal den offenen Wagenschlag an und gab mir Schwung.
    Der reichte aus, um mich aus dem Fahrzeug zu katapultieren. Ich landete auf dem glatten Asphalt, rollte mich ab, sprang wieder hoch und jagte im Zickzack auf die nicht weit entfernte Mauer zu, die den Weg zur Garage an der linken Seite begleitete und mit steigender Tiefe selbst immer höher wuchs.
    Mit dem Rücken an der Mauer blieb ich stehen. Ein wenig war ich außer Atem gekommen, nicht wegen der kleinen Turnübung, nein, mir paßte es nicht, daß man mich so mir nichts dir nichts einfach auf der Fahrt vom Büro nach Hause beschoß.
    Dazu noch mit glühenden Pfeilen!
    Dies ließ darauf schließen, daß ich es nicht mit normalen Gegnern zu tun hatte, sondern mit Wesen aus einem anderen Reich. Dämonen oder Geistern.
    Ich überlegte, aus welcher Richtung der Pfeil gekommen war.
    Aber in der allmählich zunehmenden Dunkelheit war nichts Verdächtiges zu sehen. Allerdings hoben sich die zahlreichen erleuchteten Fenster des großen Wohnhauses, in dem auch ich hauste, aus der Schwärze ab. In diesem Gebäude, ob Dach oder Tiefgarage, hatte ich schon so manchen Angriff von dämonischer Seite erlebt, aber mit glühenden Pfeilen war ich noch nie empfangen worden.
    Die andere Seite ließ sich eben auch immer etwas Neues einfallen.
    Wäre auch witzlos gewesen, mir immer einen Zombie zu schicken.
    Zum Lachen war mir nicht zumute, eher das Gegenteil. Ein komisches Gefühl hielt mich umklammert, denn der unbekannte Schütze zeigte sich nicht. Ich suchte mit meinen Blicken die Fassade der Wohnung ab, entdeckte aber keinen Gegner.
    Kein unruhiges Flackern durchbrach die Finsternis. Wenn irgendwo Licht brannte, dann in den Wohnungen oder bei den beiden runden Laternenköpfen über der Einfahrt zur Tiefgarage mit dem schon geschlossenen Rolltor.
    Eine Minute gab ich noch zu, dann hielt mich nichts mehr an der Mauer. Mit behutsamen Schritten und mich stets umschauend, näherte ich mich meinem Wagen.
    An der Straße lief der Verkehr normal, der Außenparkplatz lag im Schein der wenigen Laternen, die über die angepflanzten Buschreihen einen fahlen Schimmer warfen.
    Auch dort entdeckte ich nichts Verdächtiges, wurde dafür von zwei Scheinwerfern angestrahlt und hörte das wütend klingende Hupen des Fahrers, der seinen Wagen dicht hinter meinem Silbergrauen zum Stehen brachte.
    Der Grund für seine Reaktion war klar. Er wollte vorbei, konnte es aber nicht, weil der Bentley seinem Fahrzeug den Weg versperrte.
    Ich winkte ihm beruhigend zu, stieg wieder ein und ließ den Wagen anrollen, ohne den Motor anzustellen. In einer geschwungenen Rechtskurve führte der Weg dem Rolltor entgegen.
    An der Säule hielt ich an, streckte meinen Arm durch die herabgekurbelte Scheibe und ließ den flachen Schlüssel im Schlitz des Metallkopfes verschwinden.
    Eine kurze Drehung reichte. Das Rolltor schüttelte sich einmal, bevor es quietschend in die Höhe schwang. Schließen konnte es der Knabe, der
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