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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset
Autoren: Jo Reuter
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dem Motor gar an Benzin gebricht?"
    So ganz ahnungslos in technischen Dingen schien er also doch nicht zu sein. Denn während Sam sich die Sache noch durch den Kopf gehen ließ, stand er auch schon beim Benzinhahn, der tatsächlich auf „geschlossen" stand. Sommersprosse stellte ihn wieder richtig.
    „Unsinn", brummte der Knirps und rückte sich seine Melone in den Nacken; dabei kamen noch immer keine Haare zum Vorschein. „Unsinn", wiederholte er, „das blöde Auto stand schon, dann erst wurde der Hahn verstellt. Der Fehler liegt woanders."
    „Wieso?" erkundigte sich Jimmy Watson mit gespielter Entrüstung.
    „Weil wir ihn schon seit einer halben Stunde suchen", schimpfte das Männlein verärgert. Jimmy schien ihm nicht sonderlich sympathisch.
    „So was! Da komme ich ja gerade richtig . . ."
    Der Lange baute sich vor Jimmy auf; er lüftete sogar seinen Riesenhut.
    „So jung und schon ein Autofachmann? Very well!
    Also entfernen Sie den Schaden auf der Stell'.
    Ihr Nachteil, lieber Sheriffsneffe, soll's nicht sein . . ."
    Plötzlich mischte sich der Kleine ein; die Dichterei des Langen schien ihm auf die Nerven zu gehen.
    „Doch wenn du mogelst, hau' ich dir 'ne Schell'!"

    prustete das Männlein und hatte auch schon die linke Hand zum Ausholen bereit.
    Pete und Sam Dodd fanden den winzigen Kauz sehr sympathisch. Endlich kam mal ein Mensch, der diesen angeberischen Schlaks auf Anhieb durchschaute. Geradezu drohend rückte das Männlein Jimmy nun auf die Pelle. Dieser bestieg den Wagen, hantierte mit hochmütiger Miene an Hebeln und Gängen herum, aber das rundliche Männlein ließ ihn nicht aus den Augen. Es setzte sich neben Jimmy auf den linken Vordersitz und beobachtete dessen Tun.
    „Gents", sagte Sam auf einmal laut, „Jimmy der versteht von einem Auto noch weniger als 'ne Nachtigall vom Klavierspiel . . . hihi!"
    Überrascht fuhr der Lange zurück. Sein winziger Freund aber hastete mit energischen Bewegungen nach vorn, schob die Kurbel ein und begann, sie wütend herumzuwerfen.
    Gerade setzte der Mann im schwarzen Schlapphut zu einem neuen Zweizeiler an, da rissen er wie alle anwesenden vor Überraschung Mund und Augen sperrweit auf.
    Was gewiß Jimmy am allerwenigsten erhofft hatte, geschah; der Motor sprang an, heulte auf wie ein rasend gewordener Jahrmarktbulle, nein, schlimmer noch: er fauchte und qualmte, ratterte und wackelte in seinem ganzen Gehäuse.
    „Na, Gents, wie habe i c h das gemacht?" protzte Jimmy und stieg vom Wagen wie ein Fürst, dem die huldigende Menge entgegen jubelt.

    Pete und die Sommersprosse aber lachten schallend. Sie tippten sich gegen die Stirn.
    „Angeber!" schrie Sam, lauter noch als der Motor, „Glück hast du gehabt! Genau so gut hätte der Apparat auch platzen können!"
    Doch einen gab es, der lobte und pries den Watsonschlaks tatsächlich. Während sein kleiner Begleiter ziemlich skeptisch bald Pete und Sam, bald Jimmy anstarrte, flötete der Maler in das Heulen des Motors mit salbungsvoller Stimme:
    „Lob dir, oh Sheriffsneffe, Kenner des Motors! Du Mann des Handelns und des großen Ohrs!"
    „Ich werd' verrückt, ich werd' verrückt!" brüllte Sommersprosse außer sich und drehte sich um die eigene Achse. Jimmy aber stand da wie ein Denkmal und beobachtete, gnädig winkend, wie die beiden Fremden einstiegen. Aber in dem Augenblick, wo das Auto dann anfuhr, sah er doch etwas enttäuscht, verdattert, ja zermürbt aus. Der Wagen, den er angeblich repariert hatte, blamierte ihn: er fuhr rückwärts! Der Dicke hockte verbissen am Steuer, reckte sich geistesgegenwärtig herum und sah zu, daß er das Vehikel richtig auf der Fahrbahn hielt. Der Mann im Schlapphut aber rang die Hände überm Kopf.
    „Das Auto ist unter deiner Behandlung wütend geworden!" feixte die Sommersprosse. „Der Dicke kann so viel am Ganghebel herumhantieren, wie er will, das Ding kommt einfach nicht mehr zum Stehen. Mach doch Winke-Winke, Jimmy, du Mann des großen Ohrs; Warum sagst du nichts, du Alleskönner! Los, wir müssen

    weiter, meinst du nicht, Chef? Laß die Onkels nur fahren. Wenn die ihre Richtung beibehalten, dann sind sie spätestens morgen mittag an der kalifornischen Küste gelandet. Wie schön der Dicke den Kahn auf der Straße halten kann bei der Rückwärtstour!"
    Pete stieg ein. Sam betätigte die Anwerfkurbel. Jimmy aber ließ kein Auge von der Staubwolke, die sich immer mehr gen Westen entfernte.
    „Dadas mit dem großen Ohr. . . dadas hat er nur gebracht, weil es
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