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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset
Autoren: Jo Reuter
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diese Flegel vom Bund der Gerechten oft

    Blödling nennen. Begreife, Sir. Lady hat Angst vor Mäusen. Darum soll ich künstliche besorgen ... damit..."
    „Damit meine Amalie mich noch eine Zeitlang hier in Ruhe läßt, all right!" Huckley schien ungeheuren Respekt vor seiner Frau zu haben. Wenn er, wie jetzt, so nachdenklich vor sich hinstarrte, sah er viel älter aus als er war. Er befand sich in den besten Mannesjahren, aber wenn er an den ganzen häuslichen Trubel dachte, dann legte sich sein schmales Gesicht automatisch in zahllose Falten.
    Jimmy Watson brauchte kein Gedankenleser zu sein, denn daß Mrs. Amalie Huckley, die etwas korpulente Gattin seines Gönners, nichts mehr fürchtete als Mäuse, das hatte man bereits bei ihrem ersten Besuch in Somerset gesehen.
    „Wann will Mrs. Huckley hier eintreffen?" fragte Jimmy. Aber in Gedanken rechnete er sich bereits aus, wie er von den zwanzig Dollar einige für sich abzweigen könne.
    „Eintreffe morgen mittag", murmelte Huckley verdrossen. „He, stand da nicht neulich etwas in der Zeitung von einem Store in Tucson . . . äh . . . Joe Binners Zauberkönig . . . Dieser Pete Simmers hat mir's gezeigt."
    „Nicht Pete, ich war's, Sir", log Jimmy, der dem Bund der Gerechten nicht den kleinsten Triumph gönnte. „Ja, in Joe Binners Zauberladen in Tucson gibt's auch künstliche Mäuse."
    „Gut, dann kaufe zwei Dutzend davon!"
    „Zwei Dutzend", wiederholte diensteifrig der Schlaks. „Dann habe ich aber zu wenig Geld . . . Soviel ich weiß, kostet eine künstliche . .

    Huckley winkte ab. „Dann eben runterhandeln!" schnarrte er lässig. Er mußte durch die Nachricht vom Eintreffen seiner besseren Hälfte tatsächlich völlig durcheinandergeraten sein. Er war doch sonst nie so kleinlich in diesen Dingen!
    Jimmy überlegte. „Der nächste Zug nach Tucson geht erst in zweieinhalb Stunden", sagte er traurig.
    „Nonsens", wehrte Huckley ab. „Was Zug?" Brauchen wir nicht! Reite zu diesem Pete Simmers, soll das Auto nehmen. Bekommst auch zehn Dollar extra, wenn früh genug mit Mäusen zur Stelle ..."
    Jimmy überlegte fieberhaft, wie er es ohne das Auto bewerkstelligen könne, das der viel zu großzügige Huckley in einer Laune Pete und seinem Bunde geschenkt hatte. Aber er kam zu keinem Ergebnis. Außer dem Zug gab es keine Möglichkeit, noch heute Tucson zu erreichen und früh genug wieder zurückzukommen.
    „Und wenn ich erst morgen mittag . . . äh . . . vormittag wieder hier sein könnte?" forschte Jimmy bedächtig.
    Huckley schüttelte mißbilligend sein Haupt.
    „Dann keine zehn Dollar . . ." brummelte er, „sondern zehn Hiebe auf den Allerwertesten!"
    „Ich nehm' ja schon das Auto", beruhigte ihn der Watsonschlaks. „Aber sehen Sie nun, Sir, Sie hätten den Wagen doch besser m i r geben sollen."
    „Los, raus und Mäuse besorgen. Aber noch heute zurück sein!"
    Das Auto, welches Pete und der Bund der Gerechten von Huckley „geerbt" hatten, war gewiß, mit heutigen Wagen verglichen, kein Muster an Schnittigkeit und Eleganz, aber das Ding protzte ab, wenn man auf den Gashebel drückte, und das war ja schließlich die Hauptsache.
    Jimmy ritt sofort zur Salem-Ranch hinaus. Pete und Sam halfen gerade in der Nähe der Jungrinderkorrals den Weidereitern, die mit Bränden von Färsen beschäftigt waren. Als Jimmy sie erblickte, wollte er wieder einmal zeigen, was für ein großartiger Kerl er sei. Darum trieb er Borsty im letzten Moment noch an, um ihn dann kurz vor der Rindergruppe zum Stehen zu bringen. Aber das Manöver machte eins der Longhorns nervös. Das Tier riß sich los und kurvte dicht vor Borstys Nüstern auf und davon. Der Gaul stieg, peitschte mit den Vorderhänden die Luft und kam vorne erst wieder auf, nachdem Jimmy hinten abgerutscht war.
    Sommersprosse ließ einen fröhlichen Jauchzer hören, als gelte es, etwas zu feiern. Der Watsonschlaks aber schleuderte zornwütige Blicke umher, denn auch die Weidereiter fingen an zu lachen. Endlich fand er die Sprache wieder:
    „Äh ... Mr. Huckley schickt mich ... ich soll ... ich muß den Wagen nehmen und nach Tucson fahren. Es eilt . . . sehr . . ."
    „Einen Wagen braucht er!" kicherte einer der Cowboys. „Da drüben steht doch einer. Bis Herbst brauchen wir den nicht mehr, und bis dahin wirst du ja wohl wieder zurück sein."
    Jimmy sah sich unwillkürlich um. Sein Blick landete auf einer uralten Karre, die auf der Salem-Ranch nur noch zur Beförderung von Mist benutzt wurde.

    Jimmy schnitt eine
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