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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset
Autoren: Jo Reuter
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ihm so in seinem Reim paßte", stammelte der Schlaks beleidigt.
    „Aber wenn dich der Dicke erwischt, bist du reif für ein paar Feigen, Jimmy, für die du dann kein Schmerzensgeld einstecken kannst", hänselte Sam, „denn der hatte dich gleich von Anfang an durchschaut."
    Jimmy Watson zog es vor zu schweigen. Immer näher kamen sie den Häusern von Tucson.
    „Wenn du nachher in Joe Binners' „Zauberkönig" wieder krumme Sachen drehst, dann blüht dir was!" drohte Sommersprosse bereits im voraus.
    „Weiß gar nicht, was du meinst", verteidigte sich der Watsonschlaks. „Schließlich hab' ich doch das blaue Auto wieder zum Laufen gebracht, was willst du?"
    Sommersprosse gab es auf, diesen Ölkopf zu erziehen.

    Zweite s Kapit e l
    IN JOE BINNERS „ZAUBERREICH"
    Joe Binner, der „Zauberkönig" — Ein Korral voll sprechender Tiere — Auch Montezuma lebt noch, nur darf man ihn nicht anfassen — Ein Nigger entpuppt sich als der letzte Mohikaner — Knallfrösche explodieren und weiße Mäuse tanzen.— Auch Jimmy Watson tanzt, weil er zu handgreiflich wird und nicht zahlen will — Wer anderen eine Grube gräbt ... — Die Geister, die man ruft, die wird man nicht mehr los — Wer konnte das auch wissen?

    Joe Binners „Zauberreich" war ein uralter Laden. Sein erster Besitzer war vor Jahrzehnten aus Deutschland eingewandert und stammte aus Köln am Rhein. Von dorther hatte er wahrscheinlich auch diese verrückte Idee und sogar den Titel seines Raritätenstores mitgebracht, der gewiß seine Entstehung dem Kölner Karneval verdankte. Auch in Tucson hatten die Menschen Sinn für Humor, vor allem aber die vielen Fremden; selbst die Mexikaner, die von Nogales über die Grenze kamen, sprachen gern in Binners „Zauberreich" vor.
    Pete Simmers stellte das Auto gegenüber dem Store ab.
    „Zehn Mäuse dürften genügen", fing Jimmy bereits an, ehe die drei überhaupt den Laden betreten hatten. „Mit dem übrigen Geld könnten wir uns dann etwas Eiscreme oder Rahmbonbons kaufen ..."
    „Oder auch nicht!" fiel Pete ein. „Zum Essen haben wir genug bei uns. Außerdem dürftest du uns wohl ein-

    laden, weil wir dich ja mitgenommen haben." Pete setzte ein ernstes Gesicht auf, als meine er es auch so.
    „Ich habe doch keinen einzigen Cent bei mir außer äh . . . dem Schmerzensgeld", meuterte der Watsonschlaks, der im Nehmen hemmungslos, im Geben aber mehr als zurückhaltend war. „Ihr aber . . . ihr besitzt doch zehn eigene Dollars ..."
    Pete und Sam Dodd hörten schon gar nicht mehr hin, sondern beeilten sich, daß sie auf die andere Straßenseite und in den Store kamen.
    Schon beim Betreten des Ladens spürte man eine unheimliche Atmosphäre. Überall glotzten von den Regalen und Wänden Masken, komische Hampelmänner, verzerrt gebaute Tiere die Besucher an. Von der rußigen Decke herab hing außer der Lampe ein pechschwarzes Teufelchen. Sommersprosse tippte grinsend dagegen und schon zuckten die Beinchen des kleinen Wichtes hoch.
    „Ich soll hier fahrbare Mäuse kaufen ... für Mr. Huckley, den reichen Gent aus New York", trompetete Jimmy Watson mit einer Miene, als ob Pete und Sam seine Lakaien wären.
    Ein steinalter Mann erhob sich jetzt hinter der langen Theke. Bei jedem Atemzug hüpfte der knorpelige Adamsapfel unter der faltigen Haut. Offenbar hatte der Storebesitzer einen Dauerschluckauf, denn der Gute schluckte ununterbrochen.
    „Hören Sie nicht auf den", warf Sommersprosse ein, „er redet immer, wo andere zu handeln haben. Das Geld, das hat mein Freund Pete in der Tasche."
    Jimmy schnitt eine böse Grimasse, hatte aber genau wie die beiden anderen dann nur noch Augen für die

    vielen komischen Raritäten, die sich auf der Theke stapelten und auch sonst überall herumhingen. Solch ein Scherzartikelladen war für jeden Jungen immer ein besonderes Erlebnis. Und nicht in jedem größeren Town der Staaten existierte so ein „Zauberkönig".
    Der alte Mann schien schon wieder vergessen zu haben, was die Jungen zu kaufen wünschten.
    „Was darf's denn nun sein, Boys?" fragte er.
    „Wollen uns erst alles hier genau ansehen", sagte Pete rasch. Denn war man einmal hier, nun, dann mußte man die Gelegenheit wahrnehmen.
    Der Alte kam jetzt in Bewegung; er langte hinter sich in eins der Regale und wies auf einen gelbbraunen Teddybären.
    „Darf's vielleicht ein Bär sein, der ,Muh' macht, wenn man ihm auf den Bauch drückt... oder vielleicht dieser Bernhardinerhund, der ,Mama' schreit. . .?" — „Waaas?"
    Den
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