Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset
Autoren: Jo Reuter
Vom Netzwerk:
und so glaubte er auch jetzt, daß Pete und Sam ja gar nichts von den zwanzig Dollar und seinem Gespräch mit Huckley wußten.
    Als ihm der Engländer in diesem Moment aber ebenfalls einen Geldschein reichte, da hatte Jimmy Watson schon wieder Oberwasser. Spöttisch äugte er zu Pete hinüber.
    „Eine Ohrfeige von vorhin, ehrlich verdient", knurrte Huckley, „macht fünf Dollar Schmerzensgeld! Gute Fahrt!" Und weg war er.
    Jimmy Watson aber betrachtete sich tief enttäuscht den Schein. Beinahe vergaß er darüber einzusteigen. Denn während Sam sich vorne noch mit der Kurbel abquälte, um den Motor zum „Husten" zu bringen, saß Pete bereits hinterm Steuer. Erst als dieser den Gang, der damals noch außen angebracht war, eingeschaltet hatte und das Auto ansprang, flitzte Jimmy noch rasch hinein.
    „Du brauchst gar nicht so den beleidigten Orang-Utan zu markieren", meinte die Sommersprosse und puffte den Watsonschlaks in die Seite. „Dein neuer Chef scheint dich richtig einzuschätzen. Er fragte uns, was 'ne Maus koste. Sollten wir da erst bei dir nach dem Preis Rückfrage halten, wie? Du warst ja noch gar nicht da, du reichlich krummer Jobmaker!"
    Jimmy zog es vor zu schweigen. Aber im Innern brütete er darüber nach, wie er sich nun bei Sam und Pete revanchieren könne.
    Eine solche Gelegenheit bot sich etwa drei Kilometer vor dem Ziel. In der Ferne erblickte man schon die Häuser von Tucson, und in der Nähe sah man ein himmelblau angestrichenes Auto seitlich auf der Straße stehen.
    Die Insassen, zwei sehr ungleiche Herren, waren ausgestiegen. Der eine war noch länger als Mr. Huckley. Dafür war sein Begleiter auffallend kurz geraten.
    „Die haben bestimmt 'ne Panne", meinte das Rothaar. Es war selbstverständlich, daß Pete, ohne ein Wort zu verlieren, ein paar Meter vor dem anderen Auto anhielt.
    Es war unschwer zu erkennen, daß Sam Dodd recht haben mußte. Denn der unheimlich lange Gent stand vornübergebeugt wie eine in der Mitte geknickte Fichte und lauerte in den Bauch seines Wagens, dessen Motorhaube hochgeklappt war. Sein Begleiter brauchte sich nicht einmal zu bücken. Sein Kopf befand sich in aufrechter Stellung sowieso ungefähr in gleicher Höhe mit dem Motor.
    Die beiden Fremden wandten sich nach den drei Jungen um.
    Sam beherrschte sich. Er war nahe daran, laut aufzulachen, als er dieses seltsame Gespann erblickte. Der Große trug eine Nickelbrille auf der langen Nase. Das flachsgelbe Haar fiel ihm bis tief in den Nacken. Es schien zu flammen. Das verursachte lediglich der ausgesprochene Farbgegensatz zu seinem sonnenschirmgroßen Hut, der tiefschwarz war.
    Der Kleine hatte wahrscheinlich überhaupt keine Haare, denn er war überall glatt. Sogar sein Hut war

    glatt und glänzend und gab seinem rundlichen Gesicht eine ganz besondere Note. Denn dieser knirpsige Gent trug eine hellgraue Melone, ein sogenanntes Hartmännchen.
    Der Lange mit dem schmalen, faltigen Gesicht wirkte wie ein Methodistenprediger, und als er nun seinen ziemlich breiten Mund öffnete, gewannen die drei Somerseter noch mehr diesen Eindruck. Schon nach den ersten Worten drehte sich Sam um und kicherte. Der Watsonschlaks aber sah wieder einmal recht griesgrämig, ja richtig wütend aus.
    „Sieh da, sieh da, drei nette Jungen. Der Motor ist nicht angesprungen", deklamierte der lange Fremde zum Erstaunen der Jungen. „Stehen Sie schon lange hier?" fragte Pete höflich. Der komische Flachskopf überhörte diese Frage. Mit seiner fistelnden Predigerstimme hub er schon wieder an:
    „Ich bin Maler und Freund zugleich des guten Gedichts. Von der Seele eines Motors aber verstehen wir nichts."
    Mit dem Watsonschlaks ging eine sichtbare Veränderung vor sich. Er drängte sich nun nahe an das Auto heran.
    „Ein Dichter sind Sie a u c h , Stranger. Ich . . . äh . . . ich bin Jimmy Watson, der Neffe des . . . äh . . . durch seine vielgelesenen Stories und Gedichte berühmten Somerseter Sheriffs."
    „Hilfssheriffs", verbesserte die Sommersprosse, wofür ihr Jimmy einen wütenden Blick zuwarf.
    „O Herr, Sie beißen sich gleich", brummte das kleine Männlein mit dem lustigen Gesicht. Im Gegensatz zu seinem ellenlangen Freunde besaß er eine sehr männliche Baßstimme. Von der edlen „Dichtkunst" schien er wenig zu halten.
    Jimmy Watson drängte sich jetzt ganz nahe nach vorn, starrte höchst interessiert auf den offenen Motor und tat, als sei er Fachmann aus der Autobranche. „Man nennt sie Kerzen, doch sie leuchten nicht. Ob's
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher