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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset
Autoren: Jo Reuter
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dreien aus Somerset standen die Mäuler offen.
    Sam, Pete . . . Jimmy, jeder hatte natürlich sein besonderes Steckenpferd, und so dauerte es nicht lange, da hielt auch jeder von ihnen ein anderes Tierchen in der Hand und drückte auf den Bäuchen herum. Der Bernhardinerhund, der eher wie ein magenkranker Bluthund aussah, schrie tatsächlich „Mama", als Pete heraus hatte, wie's gemacht werden mußte. Sams Teddybär machte tief und vernehmlich „Muh", als stammte er von einer Liliputanerkuh ab. Jimmy Watson hatte sich einen blaugrauen Stoffpuma herüberreichen lassen und drückte ihn an die Brust. „Ptsch!" rauschte ihm aus dem Maul der Katze ein dicker Strahl rötlich gefärbten Wassers ins Gesicht.

    Er wollte losschimpfen, aber der Storebesitzer riß ihm schnell den Berglöwen wieder aus der Hand.
    „Aber Junge, dann darfst du nicht Binners Räuber-reich' betreten! Wer andere foppen will, muß selber ein wenig Spaß vertragen. Das ist ja der Sinn unserer berühmten ... hick ... Raritätensammlung."
    „Da hörst du's mal wieder", feixte Sommersprosse.
    „Wie war es denn mit ein paar schönen Masken?" forschte der Nachfolger des ersten Mr. Binner, der den seltsamen Namen Walt Hicklebuck trug, wie ein kleines Schild über der dunklen Hintertür verkündete.
    Pete betrachtete gerade andächtig einen Papp-Indianer, den Mr. Hicklebuck als den letzten Mohikaner bezeichnet hatte.
    Der Watsonschlaks war vorsichtiger geworden. Er befand sich rechts neben Sam. Diesem war eine fast lebensgroße Figur aufgefallen, die an der rechten Ladenwand stand. Sie war aus starkem, grellbunt bemaltem Holz geschnitzt.
    „Unsere Reklamefigur ... unser Hausgeist sozusagen, erläuterte Mr. Hicklebuck. „Unverkäuflich! Wäre auch nicht zu bezahlen. Mein seliger Vorgänger hatte ihn schon gehütet wie seinen Augapfel... für unliebsame Kunden ... hick ... die keinen Spaß vertragen ... zum Bei.. . hick ... spiel..."
    Was hatte nur der Alte? Sam kam es vor, als zwinkere er ihm heimlich zu. Er begann sich darauf den „Hausgeist" genauer anzusehen.
    „Eine Nachbildung des berühmten Montezuma, auf dessen Wiederkunft die alten Mexe heut noch warten", erklärte der Storebesitzer. Dann widmete er sich Pete

    und dem Watsonschlaks, um diesen die verschiedensten Scherzartikel zu erläutern.
    Sommersprosse aber studierte eingehend Montezuma, den indianischsten aller Indianer, den vorletzten Herrscher des einst riesigen Reiches, dessen Farblack schon reichlich verschlissen war. Aber der Bursche war noch gut als grimmiger Indsman zu erkennen. Er hatte die hölzernen Arme eng angewinkelt. No, die waren nicht locker, um etwa dem Beschauer plötzlich eine Ohrfeige zu verabfolgen! Die breite Machete in der Rechten schien auch mit dem Körper verwachsen. Aber Sam traute diesem Fetisch doch nicht recht. Das Schmunzeln Mr. Hickie-bucks hatte ihn zur Vorsicht gemahnt. Da, jetzt hatte er den Knopf der Weisen. Dort auf der rotbraunen Nasenspitze, diese Warze war's. Aber nein, Irrtum! So fest Sam auch drückte, Montezuma rührte sich nicht. Übrigens hielt dieser ein kleines Rundschild in der Linken, in dessen Zentrum Sam endlich den gesuchten Mechanismus gefunden zu haben glaubte. Wenn hier in Binners „Zauberreich" Bernhardinerhunde „Mama" schrien und Stoffpumas Himbeersaft ausspuckten, warum sollte dieser Montezuma nicht spitze Pfeile speien?
    Sam duckte sich tief, als er auf den Schildknopf drückte.
    Es gab ein metallisch klirrendes Geräusch, so als wenn sich jemand ein künstliches Bein schüttelte. Irgend etwas streifte Sams Hinterkopf. Ein Glück, daß er sich so stark abgeduckt hatte. Hurra, es war geschafft! Wenn man auf den Schildknopf drückte, hob Montezuma sein linkes Bein und trat einmal energisch nach rechts hinüber.
    Sam Dodd hütete sich, das, was er festgestellt hatte preiszugeben.
    „Was war denn da los?" fragte Jimmy Watson auffahrend.
    In diesem Augenblick aber hatte Montezuma sein Bein schon wieder eingezogen.
    „Nichts war . . . ich . . . hab' heute früh nur ein paar rostige Nägel verschluckt", behauptete Sommersprosse, „und die sind mir gerade aufgestoßen."
    Pete und auch der Storekeeper behielten todernste Gesichter. Jimmy aber starrte Sam an, als wolle er fragen, ob er verrückt geworden sei.
    Sam überhörte diese Bemerkung; er schien sich jetzt nur noch für die bunten Masken zu interessieren, die der Alte auf der Theke ausgebreitet hatte. In Wirklichkeit aber schielte er heimlich immer wieder an Jimmy Watson
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