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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden
Autoren: Betty Neels
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Reste des stilvollen Büfetts abgeräumt hatte, bat Mr. Potter, der Anwalt des verstorbenen Colonels, die Angehörigen und Dr. Willis ins kleine Zimmer. Mr. Ramsays Mitteilung, dass seine Dienste nach der Testamentseröffnung nicht mehr gebraucht würden, hatte ihn verletzt, aber er war alt und trug die Aufkündigung der langen Familienfreundschaft mit Fassung.
    “Würde jemand Tombs, Mrs. Pratt und Jenny hereinrufen?” fragte er und lächelte Dr. Willis zu. “Danke, dass Sie meiner Aufforderung gefolgt sind, George.”
    Er übersah Mr. Ramsays Stirnrunzeln und wartete geduldig, bis alle versammelt waren.
    Das Testament war kurz und präzise abgefasst. Haus und Grundstück sollten an Cousin Ramsay und nach ihm an seine Erben fallen. Mrs. Ramsay wurden Anteile an einer Firma zugesprochen, von deren Zinsen sie angemessen leben konnte. Claudia erhielt einen gleich großen Anteil, aber beide durften nicht über das Kapital verfügen. Tombs und Mrs. Pratt erhielten jeweils fünftausend Pfund, für Jenny waren tausend Pfund vorgesehen.
    Diese letzten Verfügungen entlockten Mr. Ramsay einen Ausruf des Unmuts, den Mr. Potter vornehm überhörte. “Und nun noch ein persönliches Wort mit Mrs. Ramsay, Claudia und Mr. Ramsay”, sagte er nur in plötzlich verändertem Ton.
    Als die anderen gegangen waren, fuhr er fort: “Leider habe ich schlechte Nachrichten für Sie. Die Firma, deren Anteile Mrs. Ramsay und Claudia erhalten sollten, hat Bankrott gemacht. Ich erfuhr das einen Tag vor Colonel Ramsays Tod und konnte ihn leider nicht mehr rechtzeitig informieren. An dem Testament lässt sich natürlich nichts ändern, aber vielleicht sorgt Mr. Ramsay für einen Ausgleich, damit Mrs. Ramsay und Claudia nicht mittellos dastehen.”
    Mr. Ramsay sagte nichts dazu, so dass Mr. Potter deutlicher werden musste.
    “Die Kapitalzinsen wären ausreichend gewesen. Ich kann Ihnen den Betrag ziemlich genau nennen. Natürlich erwartet niemand, dass Sie die volle Summe übernehmen, aber eine kleine regelmäßige Rente … ” Mr. Ramsays eisiger Blick ließ ihn verstummen.
    Claudia bemerkte die Verlegenheit ihrer Mutter und sagte: “Das war sehr fürsorglich von Ihnen, Mr. Potter, aber weder meine Mutter noch ich haben die Absicht, etwas von Mr. Ramsay anzunehmen.”
    Mr. Ramsay fixierte einen Punkt an der Wand und räusperte sich. “Ich habe Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss. Eine Regelung, wie Mr. Potter sie vorschlägt, würde meine Möglichkeiten übersteigen.“
    Mr. Potter wollte protestieren, aber Claudia fing seinen Blick auf und schüttelte den Kopf. Der alte Herr stutzte, fügte sich aber dem deutlichen Willen seiner Klientin.
    “Sie bleiben doch zum Abendessen, Mr. Potter?” fragte Mrs. Ramsay in einem Ton, der nichts von ihren Gefühlen verriet. “Ich erinnere mich, dass Onkel William Ihnen das kleine Ölbild im Treppenhaus versprochen hat, das Sie immer so bewundert haben. Würdest du es bitte holen, Claudia?” Sie sah Mr.
    Ramsay lächelnd an. “Es hat keinen besonderen Wert, aber ein Versprechen sollte man halten. Meinen Sie nicht auch?”
    Mr. Potter lehnte die Dinnereinladung ab, nahm das Bild unter den Arm und ließ sich von Claudia zum Auto begleiten. “Ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin”, klagte er. “Ihr Großonkel hätte es nie so weit kommen lassen.
    Was soll jetzt aus Ihnen und Ihrer Mutter werden? Nicht mal eine kleine Rente
    … “
    Claudia half ihm ins Auto und küsste ihn auf die Wange. “Ich will Ihnen etwas verraten, Mr. Potter. Meine Mutter wird Dr. Willis heiraten, und ich habe eine gute Stellung in Aussicht. Beides haben wir Mr. Ramsay verschwiegen und werden es auch weiterhin tun. Auch für Tombs, Mrs. Pratt und Jenny ist gesorgt.
    Sie brauchen sich keine Sorgen um uns zu machen.”
    Mr. Potters Miene hellte sich auf. “Beste Claudia … wie mich das erleichtert!
    Wir bleiben doch in Verbindung?”
    “Selbstverständlich.”
    Claudia winkte ihm nach und kehrte ins Haus zurück. Entgegen ihren zuversichtlichen Worten würde sie nur schweren Herzens von hier wegziehen.
    Es gab nur einen Trost. Bei Mr. Ramsay und seiner Frau konnte sie nicht bleiben, und sie würden das Haus so verändern, dass es am Ende nicht wieder zu erkennen war.
    Später am Abend sagte sie zu ihrer Mutter: “Ich habe Mr. Potter von deinen Heiratsabsichten erzählt. Du hast also keine Wahl mehr.”
    “Aber Claudia! Bisher ist nichts vereinbart.“
    “Dann holt das so schnell wie möglich nach. Es gibt
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