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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden
Autoren: Betty Neels
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krank?”
    Der Doktor warf Mrs. Ramsay einen kurzen Blick zu, ehe er antwortete. “Der Colonel leidet an einer Herzschwäche, die meiner Ansicht nach durch eine Operation gebessert werden könnte.“
    „Also ist er krank? Dr. Willis hat nach seinem letzten Besuch nichts davon gesagt. Irren Sie sich auch nicht?”
    Dr. Tait-Bullen, ein Chirurg von internationalem Ansehen, wie sich herausstellte, versicherte Claudia, dass er sich nicht irre. “Dr. Willis wollte verständlicherweise erst die Meinung eines Kollegen hören”, fügte er hinzu.
    “Warum ist er dann nicht hier?” fragte Claudia beharrlich. “Sie könnten sich trotz allem irren.”
    “Wie Sie meinen, Miss Ramsay. Dr. Willis wollte mich hier treffen, aber wie ich höre ist er durch einen Notfall verhindert worden. Man hat mich lediglich gebeten, eine Diagnose zu stellen. Was weiterhin geschieht, bestimmen selbstverständlich Dr. Willis und der Colonel.”
    Mrs. Ramsay sah Claudia vielsagend an. Manchmal war es ein Kreuz eine rothaarige Tochter zu haben. “Dr. Willis wird schon wissen, welchen Kollegen er hinzuzieht, mein Kind.”
    Claudia sah zu dem Doktor hinüber, aber seine Miene verriet keine Reaktion.
    Falls er sich über sie ärgerte, wusste er es gut zu verbergen.
    “Was schlagen Sie vor?” fragte sie.
    „Dr. Willis wird bald hier sein. Ich warte solange, um mich mit ihm zu besprechen.”
    “Geht es Onkel William denn so schlecht?”
    “Wirklich Darling”, mischte sich Mrs. Ramsay ein. “Wir sollten Dr. Tait-Bullen nicht so bedrängen.” Sie warf einen Blick in die Runde. “Möchte noch jemand Kaffee?”
    Claudia schob ihren Stuhl zurück. “Nein, danke, Mum. Ich gehe lieber zu meinen Büchern zurück. Tombs weiß, wo ich notfalls zu finden bin.” Sie lächelte erst dem Butler, dann allen andern zu und verließ die Küche.
    In der Bibliothek begann sie, die leeren Bücherborde abzuwischen und dabei so viel Staub, wie möglich, zu machen. Sie hatte sich scheußlic h benommen und ärgerte sich darüber. Außerdem wunderte sie sich, denn sie mochte den Doktor gern. Warum war sie dann so unhöflich gewesen? Jeder unreife Teenager hätte sich besser verhalten! Sie würde nicht umhinkommen, sich zu entschuldigen.
    Sobald Tombs ihr den Aufbruch des Doktors meldete, würde sie hinübergehen und ihm einige banale Höflichkeiten sagen.
    Claudia verbrachte einige Minuten damit, sich die richtigen Worte zurechtzulegen. Eine kurze, natürlich klingende Entschuldigung - mehr war nicht nötig. Sie probierte mehrere Möglichkeiten laut aus und hatte sich beinahe für eine entschieden, als sie unterbrochen wurde.
    “Falls diese huldvollen Worte mir zugedacht sind, fühle ich mich geschmeichelt”, sagte Dr. Tait -Bullen. Er stand lächelnd an der Tür, und Claudia erwiderte das Lächeln, ohne es eigentlich zu wollen.
    “Die Worte waren tatsächlich für Sie bestimmt”, gab sie zu. “Ich war unhöflich und wollte mich bei Ihnen entschuldigen.”
    “Ganz überflüssigerweise, Miss Ramsay. Rotes Haar und unerfreulic he Neuigkeiten verdienen immer Nachsicht.”
    “Jetzt sind Sie unhöflich”, platzte Claudia heraus, aber sie fasste sich schnell.
    “Haben Sie wirklich alles ernst gemeint? Ist Onkel William herzkrank? Sie können es mir ruhig sagen. Ich bin kein Kind mehr.”
    Der Doktor musterte sie kurz. “Nein, Sie sind kein Kind mehr, aber ich muss erst mit Dr. Willis sprechen.” Er betrat den Raum, rückte einen Bücherstapel beiseite und setzte sich auf den Tisch. “Sie wohnen in einem hübschen Haus, aber ist es für drei Menschen nicht ziemlich groß?”
    “Allerdings”, gab Claudia zu, “aber es ist schon lange im Besitz der Familie.
    Die meisten Zimmer sind verschlossen, und der Rest ist leicht zu bewältigen.
    Tombs war schon immer hier, und auch bei Mrs. Pratt und Jenny lassen sich die Jahre kaum noch zählen. Der Garten ist etwas verwildert, aber der alte Stokes aus dem Dorf hilft mir bei der Arbeit.”
    “Haben Sie einen Beruf?”
    “Ich war Laborgehilfin im Krankenhaus … natürlich ungelernt und daher mehr Mädchen für alles. Aber London ist zu weit entfernt. Ich habe mich immer wieder um andere Stellungen bemüht, damit ich öfter nach Hause kommen kann.”
    “Ich verstehe. Salisbury, Southampton, Winchester … sie liegen alle in annehmbarer Entfernung.”
    “Und es gibt überall private Krankenhäuser. London hat mir nicht sonderlich gefallen. Wohnen Sie dort?”
    Der Doktor nickte. “Ich verrichte dort auch den
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