Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss
Autoren: Marcia Willett
Vom Netzwerk:
vielleicht in diesem Teil der Welt oder bei Freunden in Bristol verbringen werde. Ihr macht das nichts aus; für sie ist Weihnachten eher ein gesellschaftliches Ereignis. Von Freddy habe ich ihr aber noch nicht erzählt. Das möchte ich ihr von Angesicht zu Angesicht sagen, obwohl ihr das nicht viel bedeuten wird. Schließlich haben wir Mike nie richtig gekannt, und es ist nicht ihre Seite der Familie. Trotzdem will ich das nicht am Telefon abhandeln. Und ich liebe Freddys Häuschen, Kate. Warten Sie, bis Sie es gesehen haben! Es ist so niedlich, und man hat von dort einen direkten Blick über den Fluss und auf den Seegarten. Und Sie werden es nicht glauben, aber Freddy fertigt wunderschöne kleine Zeichnungen an. Boote überwiegend, nichts Großes, doch ich bin mir sicher, dass ich meine Liebe zum Zeichnen von ihm geerbt habe. Er richtet mir ein Zimmer ein, falls ich es brauche, aber einstweilen wohne ich in der alten Segelwerkstatt. Da kann Will bei mir sein, wenn er am Donnerstag Ferien bekommt. Seine Eltern und seine kleinen Schwestern kommen aus Genf.«
    »Nun, das beantwortet meine Frage, ob Sie das Cottage brauchen werden.«
    »Ich glaube nicht, doch ich bin Ihnen so dankbar! Wenn Sie es mir nicht angeboten hätten, wäre ich wohl nie hergekommen.«
    »Also, das ist ja ganz erstaunlich. Dann sind Sie jetzt mitten in der Geschichte.«
    »Ja, nicht wahr? Ich gehöre richtig dazu. Komisch war das; ich habe es die ganze Zeit gespürt. Als Sie über den Seegarten, die Partys und all das gesprochen haben, da konnte ich es richtig vor mir sehen. Und im Segelloft fühle ich irgendwie, dass Juliet bei mir ist. Ich weiß, das klingt verrückt, aber es ist wahr.«
    »Dann bleiben Sie noch eine Weile?«
    Jess nickt. »Und ich will jetzt ordentlich arbeiten. Viel habe ich bisher nicht geschafft, doch ich habe eine kleine Idee.«
    »Ach?« Kate zieht die Augenbrauen hoch.
    »Hmmm.« Jess grinst. »Aber ich verrate noch nichts. Warten Sie’s ab!«
    »Freddy?«, fragt Tom zum dritten Mal ungläubig. »Der junge Fred? Ich meine, ist das zu fassen, Cass?«
    Johnnie und Oliver sind zurück an den Tamar gefahren und haben unterwegs Jess in der Chapel Street abgeholt. Oliver hat sich eine Tasche mit legerer Kleidung gepackt, und Cass hat ihm schon sein Weihnachtsgeschenk gegeben.
    »Glücklicherweise habe ich meine Geschenke frühzeitig eingepackt«, sagte Cass und überreichte es ihm, als die beiden kurz allein waren.
    »Es macht dir doch nichts aus, oder, Ma?«, fragte er und umarmte sie. »Sieh mal, die Wahrheit ist, dass Sophie und ich da etwas laufen haben, deswegen wollte ich bleiben und habe die Einladung angenommen.«
    »Sophie?« Cass war erfreut. »Natürlich musst du bleiben. Du bist ja nicht meilenweit entfernt. Schwierig wird es nur durch dieses elende Wetter.«
    »Deswegen habe ich ja die Chance ergriffen, in Johnnies Geländewagen mitzufahren. Ich kriege meinen Wagen nicht aus der Einfahrt. Wir sehen uns, sobald ich wieder fahren kann. Während Johnnie dir das Familiengeheimnis verraten hat, haben Gemma und ich mit Guy geskypt. Er hat für Freitag einen Flug bekommen.«
    »Danke, dass du den beiden unter die Arme gegriffen hast.« Sie küsste ihn. »Und frohe Weihnachten!«
    »Werde ich haben. Wie hat Pa die Neuigkeiten über die liebreizende Juliet aufgenommen?«
    Cass zog eine Grimasse. »Bestimmt macht er später einen Aufstand.«
    Und jetzt schenkt Tom sich einen Drink ein. »Ausgerechnet Freddy!«, meint er ungläubig.
    Du meinst, warum nicht du?, hätte Cass beinahe provozierend gefragt, doch sie beherrscht sich. »Aber Freddy war ein sehr attraktiver Mann«, hält sie ihm stattdessen entgegen.
    »Mann!«, schnaubt Tom verächtlich. »Er war kaum alt genug, um sich zu rasieren.«
    »So alt warst du selbst auch noch nicht.«
    »Aber älter als Fred«, protestiert er. »Jeder war älter als Fred. Und überhaupt, was meinst du mit ›attraktiv‹? Er war mager und schlaksig.«
    »Hochgewachsen und elegant«, verbessert Cass ihn. »Und er ist es immer noch. Freddy hat mir immer gut gefallen. Großartige Beine. Außerdem, was soll’s? Offenbar mochte Juliet ihn auch. Darauf kommt es doch an.«
    Tom schüttelt den Kopf und trinkt von seinem Wein.
    »Und es ist wunderschön für Jess«, meint Cass. »Die andere Neuigkeit ist übrigens, dass Oliver und Sophie sich nähergekommen sind. Deswegen verbringt er Weihnachten dort.«
    Tom starrt sie mit offenem Mund an. »Oliver und Sophie? « Er denkt an die attraktive,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher