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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende
Autoren: Robert Ludlum
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Jenkins mit leiser Stimme. »Ihre Frau hat es uns gesagt.«
    Ali sah John an und nickte. Ihre Augen blickten traurig.
    »Ihre Freunde, die Ostermans, sind bemerkenswerte Leute«, fuhr Jenkins fort. »Mrs. Osterman sah, daß ihr Mann Ihnen helfen wollte, helfen mußte. Er konnte nicht einfach dableiben und zusehen, wie Sie getötet wurden. Sie stehen einander sehr nahe. Sie erteilte ihm die Erlaubnis, sein Leben für Sie aufs Spiel zu setzen.«
    John Tanner schloß die Augen.
    »Ich würde nicht darüber nachdenken«, sagte Jenkins.
    Tanner sah Jenkins an und begriff.
    Grover erhob sich aus seinem Sessel. Das war ein Signal für Jenkins, der es ihm gleich tat.
    »Wir werden jetzt gehen. Wir wollen Sie nicht ermüden. Später wird noch genug Zeit sein. Das sind wir Ihnen schuldig... Oh, eines noch. Das gehört Ihnen.« Grover griff in die Tasche und holte einen Umschlag heraus.
    »Was ist das?«
    »Die Erklärung, die Sie für Fassett unterschrieben haben. Ihre Übereinkunft mit Omega. Sie werden mein Wort dafür akzeptieren müssen, daß die Bandaufzeichnung in den Archiven begraben ist. Auf tausend Jahre verschwunden. Um beider Länder willen.«
    »Ich verstehe... Eines noch.« Tanner hielt inne, er hatte Angst vor seiner eigenen Frage.
    »Ja, bitte?«
    »Welcher von ihnen hat Sie gerufen? Wer hat Ihnen das von dem Lassiter-Bahnhof gesagt?«

    »Sie haben es gemeinsam getan. Sie trafen sich alle hier und beschlossen, die Polizei anzurufen.«
    »Einfach so?«
    »Das ist ja die Ironie des Ganzen, Mr. Tanner«, sagte Jenkins. »Wenn sie das, was sie hätten tun sollen, früher getan hätten, wäre nichts von all dem geschehen. Aber sie haben sich erst letzte Nacht zusammengetan und einander die Wahrheit gesagt.«
     
    Saddle Valley war von Flüstern erfüllt. In dem schwach beleuchteten Pub sammelten sich Männer in kleinen Grüppchen und redeten leise miteinander. Im Club saßen Ehepaare um den Pool und unterhielten sich mit leiser Stimme über die schrecklichen Dinge, die ihr ruhiges, sympathisches Zuhause berührt hatten.
    Seltsame Gerüchte waren im Umlauf – die Cardones hatten einen langen Urlaub angetreten, und niemand wußte wo; in der Firma gab es Schwierigkeiten, sagten manche. Richard Tremayne trank mehr als gewöhnlich, und schon das, was er gewöhnlich trank, war zuviel. Und auch andere Geschichten über die Tremaynes waren im Umlauf. Das Mädchen war nicht mehr bei ihnen. Das Haus bei weitem nicht mehr das, was es einmal gewesen war. Virginias Garten sah bereits ungepflegt aus.
    Aber bald hörten die Geschichten auf. Saddle Valley war durchaus widerstandsfähig. Die Leute vergaßen nach einer Weile, sich nach den Cardones und den Tremaynes zu erkundigen. Eigentlich hatten sie ohnehin nie hineingepaßt. Ihre Freunde waren eigentlich nicht von der Art, wie man sie im Club gerne hatte. Es war einfach nicht die Zeit, sich viele Gedanken zu machen. Es gab so viel zu tun. Saddle Valley war im Sommer ein herrlicher Platz. Warum sollte es das auch nicht sein?

    Isoliert, sicher, unverletzbar.
    Und John Tanner wußte, daß es nie wieder ein Osterman-Weekend geben würde.
    Teile und töte.
    Omega hatte trotz allem gesiegt.

Die Originalausgabe THE OSTERMAN WEEKEND erschien 1972 bei World Publishing, New York
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vollständige deutsche Taschenbuchausgabe 11/2011
    Copyright © 1972 by Robert Ludlum
    Copyright © 2011 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung eines Motivs von © shutterstock/Olly
     
    eISBN 978-3-641-07116-5
     
     
    www.heyne.de
    www.randomhouse.de
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