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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende
Autoren: Robert Ludlum
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Schweiz verwickelt waren.«
    »Zürich. Deshalb hat das Wort Zürich sie alle so nervös gemacht. Cardone war ja wie vom Blitz gerührt.«
    »Dazu hatte er auch allen Anlaß. Er und Tremayne. Einer der Partner in einer höchst spekulationsfreudigen Maklerfirma mit einer Menge Mafia-Finanzierungen, der andere ein Anwalt, dessen Firma sich mit zweifelhaften Fusionsgeschäften befaßte – Tremayne, der Spezialist. Sie hätten ruiniert werden können. Osterman hatte am wenigsten zu verlieren, aber eine Anklage gegen ihn hätte bei seinen Verbindungen zu den Medien katastrophale Auswirkungen haben können. Wie Sie ja besser als wir wissen – die Welt der Medien ist höchst empfindlich.«
    »Ja«, sagte Tanner ohne jedes Gefühl.
    »Wenn es im Laufe des Wochenendes Fassett gelang, das Mißtrauen zwischen den drei Ehepaaren so zu verstärken, daß sie anfingen, einander Vorwürfe an den Kopf zu werfen
– würde der nächste Schritt Gewalt sein. Und sobald diese Möglichkeit einmal bestand, beabsichtigte das echte Omega, wenigstens zwei der Ehepaare zu ermorden. Dann konnte Fassett uns ein Ersatz-Omega liefern. Wer würde ihm da widersprechen können? Die Betreffenden würden tot sein. Es war brillant.«
    Tanner erhob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Couch und hinkte an den offenen Kamin. Er hielt sich verärgert am Sims fest.
    »Ich bin froh, daß Sie dasitzen und professionelle Meinungen äußern können.« Er wandte sich den Agenten zu. »Sie hatten nicht das Recht, nicht das Recht! Meine Frau, meine Kinder sind beinahe ermordet worden! Wo waren denn Ihre Männer draußen auf dem Grundstück? Was ist denn aus all den Schutzvorrichtungen der größten Firma der Welt geworden? Wer hat denn auf diesen elektronischen – Dingern gelauscht, die angeblich im ganzen Hause installiert waren? Wo waren denn die Leute? Man ließ uns alleine in diesem Keller, ließ zu, daß wir beinahe starben! «
    Grover und Jenkins warteten. Sie akzeptierten Tanners Feindseligkeit ruhig und voll Verständnis. Dies war nicht das erste Mal, daß sie solches erlebten. Und dann sagte Grover leise, gleichsam als Kontrapunkt zu Tanners Ärger.
    »In Operationen wie diesen rechnen wir damit, daß Fehler – ich will ehrlich sein, üblicherweise ein größerer Fehler – passieren. Das ist unvermeidbar, wenn man die Logistik bedenkt. «
    »Was für ein Fehler? «
    Jetzt sprach Jenkins. »Die Frage möchte ich gerne beantworten. Der Fehler war der meine. Ich war der leitende Beamte in >Leder< und der einzige, der wußte, das Fassett abtrünnig geworden war. Der einzige. Am Samstagnachmittag sagte McDermott mir, daß Cole außergewöhnliche Informationen
ausfindig gemacht hatte und mich sofort sprechen müsse. Ich habe das nicht mit Washington überprüft, es nicht bestätigen lassen. Ich habe es einfach akzeptiert und bin so schnell ich konnte in die Stadt gefahren. Ich dachte, daß Cole oder sonst jemand hier in >Leder< herausgebracht hatte, wer Fassett wirklich war. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten wir völlig neue Anweisungen aus Washington bekommen müssen.«
    »Wir waren vorbereitet«, unterbrach Grover. »Alternativpläne standen bereit.«
    »Ich fuhr nach New York, begab mich in die Hotelsuite – und Cole war nicht da. Ich weiß, daß das unglaublich klingt, aber er war essen gegangen. Er war einfach zum Abendessen gegangen. Rr hatte den Namen des Restaurants hinterlassen, also fuhr ich hin. Dies alles nahm Zeit in Anspruch. Taxis, Verkehr. Ich konnte nicht telefonieren; alle Gespräche wurden mitgeschnitten. Fassett hätte etwas erfahren können. Schließlich erreichte ich Cole. Er wußte nicht, wovon ich redete. Er hatte keine Nachricht geschickt.«
    Jenkins hielt inne, sein Bericht ärgerte ihn und war ihm sichtlich peinlich.
    »Das war der Fehler?« fragte Ali.
    »Ja. Das verschaffte Fassett die Zeit, die er brauchte. Ich verschaffte ihm die Zeit.«
    »Riskierte Fassett denn nicht zuviel? Schließlich ging er damit doch selbst in die Falle? Cole hatte geleugnet, eine Nachricht geschickt zu haben.«
    »Das Risiko hat er einkalkuliert. Sich die Zeit dafür ausgerechnet. Da Cole dauernd mit >Leder< in Verbindung war, konnte eine einzige Nachricht, besonders eine aus zweiter Hand, leicht verstümmelt werden. Die Tatsache, daß ich darauf hereinfiel, sagte ihm auch noch etwas. Einfach ausgedrückt, ich mußte getötet werden.«

    »Das erklärt aber die Wachen draußen nicht. Daß Sie nach New York fuhren, erklärt nicht, daß
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