Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
die Wachen nicht mehr da waren.«
    »Wir sagten doch, daß Fassett brillant war«, fuhr Grover fort. »Wenn wir Ihnen sagen, weshalb die Leute nicht da waren, weshalb im Umkreis von Meilen keine einzige Streife war, werden Sie begreifen, wie brillant. Er hat systematisch sämtliche Männer von Ihrem Grundstück abgezogen, und zwar mit der Begründung, daß Sie Omega wären. Der Mann, den sie mit ihrem eigenen Leben beschützten, war in Wirklichkeit der Feind.«
    »Was?«
    »Denken Sie darüber nach. Sobald Sie einmal tot waren – wer konnte da noch das Gegenteil beweisen?«
    »Aber warum glaubten sie das?«
    »Die elektronischen Lauschgeräte. Sie funktionierten in Ihrem ganzen Hause plötzlich nicht mehr. Eines nach dem anderen fielen sie aus. Sie waren der einzige hier, der von ihrer Existenz wußte. Deshalb waren Sie derjenige, der sie ausschaltete.«
    »Aber das stimmt doch nicht! Ich wußte nicht einmal, wo sie waren! Ich weiß es immer noch nicht!«
    »Das hätte auch keinen Unterschied gemacht.« Diesmal sprach wieder Jenkins. »Die Kapazität dieser Sender reichte nur sechsunddreißig bis achtundvierzig Stunden. Nicht länger. Ich habe Ihnen gestern nacht einen gezeigt. Man hat ihn mit Säure behandelt. Es war bei allen der Fall. Die Säure hatte sich langsam durch die Stromkreise gefressen und die Geräte zerstört. Aber die Männer draußen wußten nur, daß sie nicht mehr funktionierten. Und dann erklärte Fassett, er hätte einen Fehler gemacht. Sie wären Omega, und er hätte das nicht erkannt. Man berichtete mir, daß er das sehr geschickt angepackt hat. Wenn ein Mann wie Fassett einen
größeren Fehler zugibt, hat das etwas höchst Eindrucksvolles an sich. Er hat die Streifen zurückgezogen, und dann rückten er und MacAuliff für den Todesstoß vor. Sie waren dazu imstande, weil ich nicht hier war, um sie aufzuhalten. Er hatte mich vom Schauplatz des Geschehens entfernt.«
    »Wußten Sie über MacAuliff Bescheid?«
    »Nein«, antwortete Jenkins. »Er stand nicht einmal unter Verdacht. Die Deckung, die er sich verschafft hatte, war genial. Ein spießiger Kleinstadtpolizist, ehemaliger Angehöriger der New Yorker Polizei und darüber hinaus ein Rechtsradikaler. Offengestanden, der erste Hinweis, den wir bekamen, war Ihre Aussage, daß der Polizeiwagen nicht angehalten hatte, als Sie ihm aus dem Keller ein Zeichen gaben. Keiner der beiden Streifenwagen befand sich zu der Zeit in der Umgebung Ihres Hauses; das hat MacAuliff eindeutig geklärt. Aber er bewahrt in seinem Kofferraum ein rotes Signallicht auf. Eine ganz einfache Vorrichtung, die man auf dem Wagendach befestigen kann. Er umkreiste Ihr Haus, versuchte, Sie herauszulocken. Als er schließlich hierher kam, fielen uns zwei Dinge auf. Zunächst, daß man ihn über das Funkgerät in seinem Wagen erreicht hatte. Nicht zu Hause. Und zum zweiten eine allgemeine Bemerkung der Diensthabenden. Daß MacAuliff sich nämlich die ganze Zeit den Leib hielt und behauptete, seine Magengeschwüre machten ihm zu schaffen. Aber in MacAuliffs Akten war von Magengeschwüren nichts bekannt. Es war möglich, daß er verletzt worden war. Das erwies sich auch als richtig. Sein >Geschwür< war eine Schnittwunde, die er Mr. Osterman zu verdanken hatte.«
    Tanner griff nach einer Zigarette. Ali zündete sie ihm an.
    »Wer hat den Mann in dem Wäldchen getötet?«
    »MacAuliff. Machen Sie sich da keine Vorwürfe. Er hätte ihn getötet, ob Sie nun aufstanden und das Licht einschalteten
oder nicht. Er hat auch Ihre Familie am letzten Mittwoch mit Gas betäubt. Er hat dazu Gas verwendet, das der Polizei für die Bekämpfung von Unruhen zur Verfügung steht.«
    »Und was ist mit unserem Hund? Im Schlafzimmer meiner Tochter. «
    »Fassett«, sagte Grover. »Sie ließen um dreiviertel Zwei Eiswürfel liefern; sie wurden vor dem Haus abgelegt. Fassett sah eine Chance, Panik zu erzeugen, also trug er sie ins Haus. Sie waren alle am Pool. Sobald er einmal im Haus war, konnte er handeln; schließlich ist er Profi. Er war einfach ein Mann, der Eiswürfel lieferte. Selbst wenn Sie ihn gesehen hätten, hätte er Ihnen sagen können, es handle sich um eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme seinerseits. Sie hätten bestimmt keinen Verdacht geschöpft. Und Fassett war ganz offensichtlich der Mann auf der Straße, der die Cardones und die Tremaynes betäubt hat.«
    »Alles war darauf abgestimmt, uns alle in einem dauernden Zustand der Panik zu halten. Ohne Unterlaß. Mein Mann sollte dadurch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher