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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence
Autoren: Catherine Robertson
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nachdenklich.
    » Aber ich will immer noch gehen«, sagte er. » Ich möchte, dass wir alle zusammen gehen. Als Familie.«
    » Wieso?«, fragte Mo. » Ich glaube, du hast mir bis jetzt noch nicht den wahren Grund gesagt.«
    » Nicht?« Überrascht überlegte Chad einen Moment. » Nein, du hast recht. Ich glaube, tatsächlich nicht.«
    Er lächelte sie an. » Erinnerst du dich noch, als ich sagte, ich würde dich bewundern, weil du immer wüsstest, was du willst? Tja, früher war ich auch so. Sah vielleicht nicht danach aus, aber so war es. Ich wollte dich heiraten, ich wollte Kinder mit dir, ich wollte in unserem Haus leben– und dieses Leben für den Rest unserer Tage führen.«
    » Das wollte ich auch«, sagte Mo. » Genau das.«
    » Ich weiß«, erwiderte Chad. » Und vielleicht wäre es auch so gekommen. Aber dann wurde Dad krank, und…«
    » Oh mein Gott, und du bist durchgedreht!«, unterbrach ihn seine Frau. » Darrell hatte recht!«
    Chad runzelte die Stirn. » Was hat sie denn gesagt?«
    » Dass dir deine Sterblichkeit bewusst geworden wäre und du Schiss bekommen hättest.«
    » Schön zu wissen, dass ihr hinter meinem Rücken über mich redet.« Chad presste die Lippen zusammen.
    » Sie ist meine beste Freundin!«, entgegnete Mo. » Sie weiß über jeden einzelnen Aspekt meines Lebens Bescheid. Morgen weiß sie auch, wie fett du geworden bist.«
    » Ich bin doch nicht fett«, widersprach Chad. » Ich hab ein paar Pfunde zugelegt, aber mehr nicht!«
    » Du bist ein Pummel«, sagte Mo befriedigt. » Willkommen im Klub.«
    » Wie auch immer…« Chad betonte jede einzelne Silbe. » Darrell hatte nicht vollkommen recht. Ich habe nicht Angst gekriegt, als ich über meinen Tod nachdachte. Sondern als ich über mein Leben nachdachte.«
    » Wo ist da der Unterschied?«
    » Zugegeben, vielleicht ist da keiner«, sagte Chad. » Aber würdest du mich vielleicht nicht gleich in der Luft zerfetzen?«
    » Das tue ich doch gar nicht!«, sagte Mo. » Obwohl, nein, stimmt nicht. Im In-der-Luft-zerfetzen bin ich goldmedaillenreif. Also gut«, fügte sie hinzu. » Ich verspreche, dich in Ruhe zu lassen. Zumindest bei dieser Sache. Also sprich weiter: Du hast Angst bekommen?«
    Chad warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, fuhr aber fort: » Zum ersten Mal sind mir ernsthaft Zweifel gekommen, ob ich wirklich stolz auf das sein kann, was ich aus meinem Leben gemacht habe. Und habe urplötzlich diesen Drang verspürt, mehr zu tun, mehr zu sein– bevor es zu spät ist.«
    » Was wolltest du denn tun?«, fragte Mo. » Was war denn ›mehr‹ für dich?«
    » Tja, deshalb hab ich mir ja einen Monat Auszeit genommen«, sagte Chad mit entschuldigender Miene. » Ich wusste, dass ich immer noch dich wollte, und die Kinder– daran bestand überhaupt kein Zweifel. Aber ich musste mir überlegen, was ich noch wollte– sonst wäre ich, wie du so gern sagst, irre geworden.«
    » Und?«
    » Und– ach, Scheiße, Mo. Je länger ich darüber nachdachte, was ich tun wollte, desto klarer wurde mir, wie viel ich noch nicht getan hatte. Die Welt ist so groß. Also bitte, Mo«, er nahm ihre Hand, » lass uns aufbrechen. Lass uns so viel sehen und tun, wie wir nur können.«
    » Die Kinder sind noch so klein.« Mo spürte, wie ihre Überzeugung bröckelte. » Sie werden sich nicht daran erinnern.«
    » Dann wiederholen wir es«, entgegnete Chad. » Wenn sie älter sind. Warum nicht?« Er lächelte sie an. » Wer sollte uns daran hindern?«
    » Ja, zum Teufel!«, sagte Mo. » Keiner soll es wagen, sich uns in den Weg zu stellen!«
    Sie blinzelte. » Scheiße«, sagte sie. » Hab ich gerade zugestimmt?«
    Chad barg ihr Gesicht in seinen Händen und küsste sie. » Ja«, sagte er, » und jetzt ist es zu spät, einen Rückzieher zu machen.«
    » Warum wolltest du nicht mit deinen Eltern reden?«, fragte Mo nach ein paar weiteren Küssen. » Warum ist dir das so schwergefallen?«
    Chad sah sie mit reuevoller Miene an.
    » Ich wollte ihnen etwas Konkretes zu erzählen haben«, erklärte er. » Ich wollte einen Plan haben. Weil ich das Gefühl hatte, ohne einen mit ihnen zu reden, wäre wie lügen. Blöd, ich weiß. Und feige.«
    » Nein«, widersprach Mo. » Keines von beidem. Aber es hätte mir geholfen, wenn ich das alles schon vor ein paar Wochen erfahren hätte.«
    » Dasselbe Problem«, erklärte Chad. » Ich dachte, ohne einen konkreten Plan hättest du mich an den Eiern.«
    Mo langte zu. » Du meinst, so wie jetzt?«
    » Nein. Aber bitte lass
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