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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence
Autoren: Catherine Robertson
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die Experimente.«
    Mo schob ihre Hand aufwärts und bekam ihre Belohnung, als ihr Mann unterdrückt aufstöhnte.
    » Wie du weißt, haben wir das schon seit Wochen nicht mehr getan«, sagte sie anklagend. » Ich erwarte also ein langes und hingebungsvolles Vorspiel.«
    Chad fuhr mit seiner Hand an ihre Brust. » Klingt wie ein guter Plan.«
    Da ertönte aus einem fernen Zimmer ein Schrei: » Maaa-mi!«
    » Verdammt!«, sagte Mo. » Das ist Harry! Der wacht sonst nie auf.«
    Aus einem anderen Zimmer ertönte ein weiterer, derart lauter und spitzer Schrei, dass er keinen Aufschub duldete.
    » Zur Hölle nochmal!« Mo starrte finster zur Tür.
    » Bist du sicher, dass du die beiden mitnehmen willst?«, fragte sie Chad. » Könnten wir sie nicht einlagern?«
    Chad schwang die Beine aus dem Bett. » Vergiss nicht, deinen Pyjama anzuziehen«, sagte er. » Wenn mein Vater dich nackt im Flur erwischt, müssen wir ein Vermögen aufbringen, um das Langboot hierherzuschaffen.«

40
    » Hast du gepackt?«, fragte Patrick, als Gulliver die Haustür öffnete, um ihn hereinzulassen.
    » Ja«, antwortete Gulliver bedeutsam.
    Patrick zog eine Augenbraue hoch. » Dir ist schon klar, das s d u mehr als eine Unterhose und einen iPod brauchst, oder?«
    » Ich habe gepackt!«
    » Schön zu hören.« Patrick ging in die Küche, wo er Benedict vorfand.
    » Offenbar hat er gepackt«, sagte Patrick.
    » Aber nur, weil ich ihn gezwungen habe und nicht nachgegeben habe«, antwortete Benedict.
    » Der Flug geht doch erst heute Nachmittag!« Gulliver ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. » Was soll die Hektik!«
    » So spricht der erfahrene Globetrotter«, bemerkte Patrick. Er sah sich um. » Wo ist Aishe? Ich dachte, wir könnten vor der Abreise noch mal ins Café. Das ist meine letzte Gelegenheit, unbeaufsichtigt zu frühstücken. Von nun an heißt es wieder Hamsterkötel aus Kleie und pissdünne Milch.«
    » Sie ist, äh, oben.« Benedict sah ihn vielsagend an. » Macht sich fertig.«
    » Alles klar«, erwiderte Patrick. » Dann setze ich mich mal. Und du«, er nickte Gulliver zu, » kannst mir einen Kaffee machen.«
    » Lebenslektion Nummer siebzehn«, erklärte Benedict an den empörten Gulliver gewandt, » Ja. Du bist sein Sklave.«
    Murrend wollte Gulliver sich erheben. Doch da erschien seine Mutter auf der Türschwelle.
    » Setz dich«, sagte sie zu ihm.
    » Wa…?« Gulliver spreizte ungläubig die Hände. » Haben wir heute Gulliver-Schikanier-Tag?«
    » Setz dich einfach«, wiederholte seine Mutter. » Sonst kann ich das nicht.«
    Patrick und Benedict wechselten einen Blick und verzogen sich wortlos in den hinteren Teil der Küche.
    Aishe setzte sich unnatürlich steif und aufrecht Gulliver gegenüber. In ihrer Hand hielt sie ein ziemlich mitgenommenes Polaroidfoto. Sie betrachtete es stirnrunzelnd und schob es dann hastig, als zöge sie den Stift einer Handgranate, zu ihrem Sohn hinüber.
    » Das ist dein Vater«, sagte sie. » Ich weiß seinen Nachnamen doch. Er lautet Thorvaldsen. Jonas Thorvaldsen. Der Rest entspricht aber der Wahrheit. Er weiß nichts von dir. Und ich hab nicht die leiseste Ahnung, wo er ist.«
    Gulliver starrte auf das Foto und dann mit weit aufgerissenen Augen seine Mutter an.
    » Du verarschst mich«, sagte er. Er sprang auf. » Heilige Scheiße!«, brüllte er und rannte aus dem Zimmer. Dann hörte man, wie er die Treppe hinaufdonnerte, mindestens drei Stufen auf einmal nehmend.
    Aishe starrte ihm mit offenem Mund hinterher. Schließlich sah sie Patrick und Benedict an.
    » War das jetzt eine falsche Reaktion?«, fragte sie. » Ich glaube, ich kann so was nicht mehr beurteilen.«
    Doch bevor sie etwas dazu sagen konnten, kam Gulliver wieder die Treppe heruntergedonnert und stürzte keuchend und mit hochrotem Kopf in die Küche. Er hatte den Laptop dabei.
    » Jonas Thorvaldsen!« Er schwenkte den Computer zu Benedict, der Aishe ansah und hilflos mit den Schultern zuckte.
    » Jonas Thorvaldsen!«, wiederholte Gulliver und zerrte einen Stuhl heran. » Heilige Scheiße!«
    » Gulliver«, sagte seine Mutter. » Ganz im Ernst– was zum Teufel soll das?«
    Gulliver hämmerte auf die Tastatur ein. Zuletzt klickte er triumphierend und stieß seine Faust in die Luft. » Fuck yeah!«
    Dann drehte er den Laptop herum, sodass Aishe den Bildschirm sehen konnte.
    Sie kniff die Augen zusammen. » Ich glaub’s nicht.«
    Von Neugier getrieben drängten sich Benedict und Patrick hinter ihr zusammen.
    » Jonas
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