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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence
Autoren: Catherine Robertson
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sich keiner.«
    Mo blickte durch die Küche. Ihr fiel auf, dass Benedict und Aishe zwar eifrig arbeiteten, sich aber durch den Raum bewegten wie zwei gegengepolte Magnete. Jedes Mal, wenn sie einander nahekamen, wich einer der beiden zur Seite aus.
    » Sie ist hier«, sagte Mo. » Aishe…« Sie streckte den Hörer aus. » Dein Bruder.«
    Aishe sah einen Moment lang erstaunt drein, dann wischte sie sich langsam die Hände an einem Küchentuch ab, bevor sie den Hörer nahm. Sie schaute sich kurz im Raum um und verschwand im Flur.
    » Hi«, sagte sie mit leiser Stimme.
    » Hi«, antwortete Anselo. Er zögerte. » Äh. Wie geht es dir?«
    Ich weiß nicht mal ansatzweise, womit ich anfangen soll, dachte Aishe. Deshalb sagte sie: » Ich hab gehört, du hättest geheiratet. Und wirst Vater.«
    » Scheiße«, sagte ihr Bruder mit vollem Nachdruck. » Wenn ich das höre, vor allem Letzteres, würde ich mich am liebsten zusammenrollen wie ein Fötus. Soll das so Furcht einflößend sein?«
    Aishe musste unwillkürlich lächeln.
    » Oh, ja«, antwortete sie. » Jetzt wirst du dich nie wieder vollkommen sicher fühlen. Aber weißt du was?«, fügte sie hinzu. » Es ist es wert.«

39
    » Das«, sagte Patrick, legte seine Gabel nieder und lehnte sich zurück, » war eine verdammt köstliche Kürbispastete!«
    » Ja, nicht wahr?«, erwiderte Mo glücklich. » Ich bin ein Genie.« Aishe schoss ihr einen Blick zu, weshalb sie hinzufügte: » Ja, wirklich! Ich hab den Truthahn in den Ofen geschoben und alles andere um mich herum ist einfach passiert. Wie durch Zauberei! Brillant!«
    » Ja, die Pastete war sehr gut«, bestätigte Virginia. » Wie alles andere auch. Obwohl es mich doch überrascht hat, dass der Süßkartoffelauflauf nicht dabei war. Das war doch immer Chads Lieblingsspeise.«
    Chad wurde rot. » Ist schon gut, Mom«, sagte er. » Ich kann ohnehin ein paar Pfund weniger vertragen.« Reuevoll verzog er das Gesicht. » Ich hab in letzter Zeit etwas zugenommen.«
    Mo streckte die Hand aus und kniff ihn in den Bauch. » Allerdings«, sagte sie. » Du hast zugelegt.«
    Chad schob ihren Finger weg. » Macht es dir was aus?«
    » Nein«, sagte Mo. » Kein bisschen. Das solltest du mittlerweile doch wissen.«
    Sie blickte hinüber zu ihrem Schwiegervater. Lowell hatte Rosie aus ihrem Hochstuhl gehoben und fütterte sie jetzt auf seinem Schoß mit Kürbispastete. Rosie genoss das eindeutig– jedes Mal, wenn ihr Großvater den Löffel senkte, um ihn mit mehr Pastete zu füllen, grunzte sie ungeduldig, und sobald er wieder in ihre Reichweite kam, stürzte sie sich ungeduldig mit dem Mund darauf.
    » Jetzt sieh dir das gierige Ferkelchen an«, sagte Mo zutiefst befriedigt. » Kommt ganz nach seiner Mutter.«
    » Dad, geht’s dir gut?«, fragte Chad.
    » Ganz ausgezeichnet, danke«, antwortete Lowell. » Wir amüsieren uns prächtig, mein Mädchen und ich.«
    » Äh…« Es widerstrebte Chad offensichtlich, ihm die Stimmung zu verderben. » Dad, ich weiß nicht, ob sie so viel Pastete essen sollte.«
    Sein Blick ist ganz der vom alten Lowell, dachte Mo. Es fallen Jahre von ihm ab.
    » Kürbis ist vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen und Antioxidantien«, erklärte Lowell bestimmt. Er drückte einen Kuss auf den flaumigen, schwarzen Schopf seiner Enkelin. » Genau, was ein Mädchen im Wachstum braucht.«
    Chad stieß geräuschvoll Luft aus. » Alles klar, Dad.« Nur für Mos Ohren gedacht, fügte er hinzu: » Solange er ihr kein Leinöl gibt. Das hier wird sowieso schon ein Kackfestival.«
    Aishe sah, dass Patrick Lowell und Rosie mit ziemlich wehmütiger Miene beobachtete. Als er ihren Blick spürte, sah er zu ihr herüber und verzog ironisch den Mund.
    » Ich vermisse Tom«, erklärte er. » Wenn sie klein sind, verändern sie sich so schnell– zwei Wochen sind eine lange Zeit.«
    Er blickte zu Harry, der auf einem dicken Kissen saß, um mit den Erwachsenen zu essen, und sich stetig durch sein eigenes Stück Pastete futterte.
    » Schon bald wird Tom so alt sein wie er. Und kurz darauf…« Er warf einen Blick zu Gulliver, » bricht die Hölle los.«
    Gulliver verzog gequält das Gesicht. » Ich bin ein Muster teenager«, widersprach er. » Zumindest bin ich nicht so schlimm, wie du warst.«
    » Aber auch nicht so wohlerzogen wie ich«, sagte Benedict mit verhaltenem Lächeln. » Obwohl ich vermute, dass mir eine gesunde Dosis Wut gar nicht schlecht bekommen wäre.«
    Er stand auf und fing an, die Teller abzuräumen. » Ich
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