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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical
Autoren: Robert Rankin
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starke Beeinträchtigung erleiden. Einen weiteren Tag noch, auf Wiederhören.«
    »Was?« Auf Dans Lippen trat weißer Schaum. »Was?«
    Rex blickte zu Christeen. Christeen zuckte die Schultern. »Damit hab’ ich nichts zu tun, wirklich nicht. Ich… o nein!«
    Der Raum war plötzlich in ein blendend helles goldenes Licht getaucht, das von allen Seiten zugleich durch die Fenster schimmerte. Rex kniff die Augen zusammen und starrte blinzelnd in die Helligkeit. Ein überwältigender Thron schwebte draußen vor den nach Westen zeigenden Fenstern, und gerade in diesem Augenblick stieg eine strahlende Gestalt von ihm herab.
    Das Licht verlor ein wenig an Intensität, als Christeen die Fäuste ballte und wütend gegen das Mobiliar trat. »Er. Ich hätte es eigentlich wissen müssen! Warum kann er sich nicht raushalten?«
    »Wer denn? Was denn?« Dan wandte sich zu der strahlenden Gestalt um, die den Thron nun mit einer Handbewegung entließ, als sei es ein Taxi.
    Dann glättete sie die imaginären Falten auf ihrem makellosen weißen Anzug und winkte der staunenden Gruppe hinter den Panoramafenstern fröhlich zu. »Hallo, Schwesterherz!« rief er.
    »Ach du Scheiße«, sagte Dan.
    Christeen vergrub das Gesicht in den Händen. »Das ist einfach nicht fair!« protestierte sie und stampfte mit den Füßen. »Das ist einfach nicht fair!«
    Die Fenster öffneten sich wie von Geisterhand, und die strahlende Gestalt betrat Dans Appartement.
    »Gott segne alle Anwesenden«, sagte Jesus Christus, denn er war niemand anderes, und blickte sich lächelnd im Zimmer um. Alle mit Ausnahme von Dan und Christeen waren unterdessen auf die Knie gesunken.
    »Nein, nein, bloß keine Formalitäten«, sagte Jesus. Was für eine perfekte Diktion! »Wir sind schließlich alle Freunde hier drin, oder? Na ja, fast alle jedenfalls.«
    »Mein Knopf!« brummte Dan mißmutig. »Du hast meinen Weltuntergangsknopf kaputt gemacht.«
    »Ja. Tut mir echt leid und so. Aber wir durften schließlich nicht zulassen, daß du jeden Menschen auf der Erde tötest, nur weil du schlechte Laune hast oder nicht verlieren kannst.«
    Dan schniefte verächtlich. »So ein absoluter Schwachsinn! Diesen Deus ex macchina kauft dir heutzutage niemand mehr ab. Pah!«
    »Ein Deus was?« fragte Elvis. Was für Schulterpolster, dachte er. Wer mag nur der Schneider dieses Mannes sein?
    »Ein Deus ex macchina«, sagte Jesus. »Wenn man es genau bedenkt, ist der Ausdruck durchaus gerechtfertigt. Denke ich. Und wenn ich so denke, dann wüßte ich nicht, wer etwas dagegen sagen sollte. Also müßt ihr es wohl oder übel schlucken, nicht wahr?«
    »Also wirklich!«
    Dan verschränkte die Arme vor der Brust und erhielt eine Kopfnuß.
    »So ein verzogener kleiner Mistkerl, wie?« Da die Frage an Rex gestellt zu sein schien, nickte er nur allzu bereitwillig.
    »Jawohl, Sir«, sagte er, als die Wärme von Jesus’ Lächeln seine Pickel austrocknete.
    »Nenn mich nicht Sir, Rex. Schließlich gehörst du inzwischen fast schon zur Familie.«
    »Gehöre ich?« Rex Kinnlade klappte herunter. Er starrte die phantastische Gestalt an. Selbst mit dem kurzgeschorenen Bart und der Designersonnenbrille war die Ähnlichkeit mit Christeen unverkennbar. Mein Gott, was für ein attraktiver Bursche, dachte Gloria. Ich frage mich, ob er schon verheiratet ist.
    »Christeen«, sagte Jesus sanft. »Willst du deinem Bruder denn nicht hallo sagen?«
    Christeen schüttelte den wunderschönen Kopf. »Das ist einfach nicht fair«, wiederholte sie.
    Jesus blickte sich um und nahm alles in sich auf. Mrs. Vrillium beobachtete ihn dabei. Was für eine Anmut, dachte sie.
    »Oh, danke sehr.« Jesus warf ihr ein wärmendes Lächeln zu, das mindestens zwölf Zoll von ihrem Hüftumfang abschmolz. »So, wie ich sehe, ist die Bande inzwischen fast vollständig.«
    »Fast vollständig?« ächzte Mungo Madoc an seinem Schaltpult. »Es gibt noch mehr?«
    »Genau, Mungo. Es gibt noch mehr«, antwortete Jesus. »Weiß vielleicht jemand, wer fehlt?« fragte er und blickte in ausnahmslos leere Gesichter. »Jetzt kommt schon«, drängte er. »Gebt euch einen Ruck. Bestimmt habt ihr die Nebenhandlungen verfolgt, oder nicht?« Er blickte flehentlich aus dem Buch hervor. »Sollen wir es ihnen verraten, liebe Leser?«
     
    BITTE TRAGEN SIE HIER IHRE ANTWORT EIN:
    JA……………………… □
    NEIN………………… □
    WEISS NICHT………. □
     
    »Nun ja, ich werd’s auf jeden Fall erzählen«, fuhr Jesus fort. Er zog eine
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