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Das Mond-Monster

Das Mond-Monster

Titel: Das Mond-Monster
Autoren: Jason Dark
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dieser Wagen auf einen Menschen zufuhr, suchten die meisten Deckung, denn sie hatten stets das Gefühl, angegriffen zu werden.
    Mike hatte die Garage so geräumig gebaut, dass er selbst noch Platz genug hatte, in sie hineinzugehen und die Türen zu öffnen. So schaffte er sich einen bequemen Einstieg.
    Er fühlte sich gut, als er die Fahrertür hinter sich zugeschlagen hatte und in seinem Sitz saß. Natürlich war auch er in schwarz gehalten, ebenso wie der Beifahrersitz. Im Fond hatte er die Sitzbank herausgenommen und den Wagen dort so umgebaut, dass er eine Ladefläche bekommen hatte, die allerdings leer war.
    Musik konnte er auch einschalten. Mike verzichtete darauf. Ihm war nicht danach. Nicht in diesen verdammten Vollmondnächten, die immer so anders waren als die normalen. Wenn der Mond am Himmel stand, reagierten die Menschen anders. Da waren sie überreizt oder matt. Hellwach oder müde. Es gab immer wieder diese starken Gegensätze, die sich manchmal nicht mehr kontrollieren ließen. So kam es in dieser Zeit eben zu den schlimmsten Taten, wenn gewisse Psychopathen unterwegs waren und sich ihre Opfer holten.
    Er wusste das.
    Er hasste es.
    Denn derartige Monster störten ihn. Sie brachten die Menschen auf, sie lenkten zu viele Blicke auf das, was sie taten und schon öfter getan hatten.
    Mike Derek brauchte keinen Konkurrenten, der andere auf seine Spur brachte, um sein Leben durcheinander zu bringen.
    Es gab leider jemand in der Umgebung, der sich so verhielt, wie das Mike nicht wollte, und eine Spur aus Leichen hinterlassen hatte.
    Ihn musste der Halbvampir stoppen.
    Die Presse hatte ihm einen perfekten Namen gegeben. Sie nannte ihn das Mond-Monster…
    ***
    Als Suko und ich an diesem späten Nachmittag das Büro unseres Chefs betraten, sah er nicht eben glücklich aus. Sorgenfalten zeichneten seine Stirn, die Lippen waren zusammengedrückt und als wir unsere Plätze eingenommen hatten, da hob er die Schultern.
    Für mich kein gutes Zeichen. Auch nicht für meinen Freund Suko, der Sir James misstrauisch anblickte.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Ja, John, das kann man wohl sagen. Aber weniger für mich als für Sie beide.«
    »Ein neuer Job.«
    »Ja.«
    Ich gab mich locker. »Was hätte es auch anderes sein können?«
    Sir James schaute auf seine Unterlagen, die vor ihm lagen. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber die Kollegen aus Cardiff haben sich nun mal an uns gewandte und wir sind verpflichtet zu reagieren.«
    »Um was geht es denn?«, wollte Suko wissen.
    »Man sucht einen Killer.«
    »Das suchen viele.«
    »Sie haben Recht. Nur ist es diesmal ein besonderer Killer. Das jedenfalls behaupten die Kollegen. Er mordet nur bei Vollmond und wird deshalb das Mond-Monster genannt.«
    Suko und ich schauten uns an. Nicht dass wir schon zu abgebrüht waren, aber das war uns nicht neu, denn bei Vollmond drehten viele Menschen durch, da passierten mehr Verbrechen als zu anderen Zeiten und auch die Anzahl der Morde nahm zu.
    »Ein Serien-Mörder?«, fragte ich.
    »Zumindest verübt er seine Taten bei Vollmond.«
    »Ein Psychopath.«
    Sir James zuckte die Achseln. »Das könnte man so sagen, aber die Kollegen sind anderer Meinung.«
    »Was denken sie denn?«
    »Für sie ist der Killer ein Monster.«
    Ich runzelte die Stirn. Neben mir räusperte sich Suko. Er übernahm auch das Wort. »Sir, ich will die Kollegen nicht belehren, aber mit dem Begriff Monster tut man sich leicht. In der Presse ist jeder Mörder für die normalen Menschen ein Monster. Ich denke, dass dieser Begriff überstrapaziert ist.«
    »Kann sein, aber sie beharren auf ihrem Standpunkt. Westlich von Cardiff, genau dem Küstenstreifen folgend, ist sein Gebiet. Da hat er seine Spuren hinterlassen.«
    »Wie viele Tote gab es denn?«
    Sir James zuckte mit den Schultern.
    »Bitte?«
    »Man weiß es nicht, John. Man weiß nicht mal, ob sie überhaupt tot sind.«
    »Sondern…?«
    »Sie sind verschwunden. Es sind schlicht und einfach Menschen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Vier vermisste Frauen, die allesamt bei Vollmond plötzlich weg aus dem normalen Leben gerissen worden sind. Man fand keine Spuren, keine Leichen, man fand einfach nichts von ihnen.«
    Suko und ich schwiegen. Wir mussten das Gehörte erst mal verarbeiten. Keine Spuren, keine Leichen, ein Verschwinden bei Vollmond, und trotzdem sprach man von einem Mond-Monster.
    »Aber es muss doch Zeugen gegeben haben«, sagte Suko. »Sonst wäre niemand auf die Idee gekommen,
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