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Das Millionen-Bewußtsein

Das Millionen-Bewußtsein

Titel: Das Millionen-Bewußtsein
Autoren: Gordon R. Dickson
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schaffen würden, aber er mochte sie nicht weiter fragen, denn sie hatte ihre Lippen aufeinandergepreßt und schien sich offensichtlich über seine Unsicherheit zu amüsieren.
    Plötzlich rutschte sie näher an Tillicum heran und klappte mit seiner Hilfe den Karton völlig zurück, so daß sie nun nur noch auf seiner Unterseite saßen, sonst aber frei von ihm waren.
    Eileen erhob sich. »Machen Sie sich fertig«, bat sie Chaz. »In ein paar Sekunden werden wir zu einem Band kommen, das kurz parallel mit diesem läuft. Wir müssen darauf überwechseln.«
    »Bei dieser Geschwindigkeit?« erkundigte Chaz sich verstört, aber sie ging nicht darauf ein.
    Bald danach sah Chaz rechts von dem Tunnel, durch den sie schossen, eine dunkle Öffnung, die sich als Eingang zu einem Verbindungstunnel erwies. Auch durch ihn rannte ein Transportband, das, wie Eileen vorhergesagt hatte, eine kurze Strecke parallel mit ihrem, aber gut einen Meter tiefer, verlief.
    »Springen!« rief Eileen.
    Chaz sprang den Bruchteil einer Sekunde später als sie, gefolgt von Tillicum, dessen Sprung geschmeidig wie der einer Katze wirkte.
    Chaz hatte sich auf einen harten Aufprall vorbereitet, aber die Landung war weich, als wäre er auf ein minimal gefülltes Wasserbett gehüpft.
    Erst jetzt wurde ihm klar, daß die Geschwindigkeit der beiden Bänder an dieser Stelle einander angepaßt waren.
    Das neue Band führte schräg abwärts durch einen weiteren Tunnel in einen großen Raum, der zur Hälfte mit Sortiertischen bedeckt war, von denen kleinere Transportbänder ausgingen und in den verschiedenen Öffnungen verschwanden.
    »Das hier ist das Ausweichsortierzentrum«, erklärte Eileen. »Es tritt nur in Aktion, wenn das Hauptband überladen ist.« In diesem Augenblick setzte das Band sie sanft auf dem Boden auf, ehe es in einem Spalt im Fußboden verschwand. Erst jetzt bemerkte Chaz, daß sie ungefähr alle fünf Meter von einem Band jeweils auf ein etwas langsameres transportiert worden waren, bis schließlich jenes im Schrittempo sie abgesetzt hatte.
    »Aber im Herbst kommt das so gut wie nie vor«, fuhr Eileen fort. »Es ist gewöhnlich nur vor Festtagen der Fall.«
    »Und ich soll mich also hier verstecken?« erkundigte sich Chaz und sah sich um.
    »Nein, kommen Sie mit.« Sie winkte ihm zu, ihr durch eine Tür zu folgen, auf der »Damen« stand. Vor einem mehr als mannshohen und gut zwei Meter breiten Spiegel blieb sie stehen. Sie berührte seine beiden unteren Ecken mit der Spitze ihres Zeigefingers, dann trat sie zurück und klatschte einmal in die Hände. Der Spiegel schwang zurück und gewährte Zutritt zu einem Geheimraum. Die drei betraten ihn, und Eileen ließ den Spiegel zurückspringen.
    Chaz blickte sich um. An einem Ende des Zimmers befand sich eine Art Plattform, auf der ein thronartiger geschnitzter Holzsessel stand. Unterhalb der Plattform befanden sich über- und nebeneinander gestapelte Faltstühle.
    »Ist das einer der Geheimtempel der Satanisten?« fragte Chaz.
    »Nein, es ist ein Hexentreffpunkt. Aber ich erwarte nicht, daß Sie den Unterschied kennen.«
    »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Ich bin Ihnen wirklich dankbar für alles, was Sie für mich tun. Es liegt nicht in meiner Absicht, Sie zu verärgern. Es – es rutscht nur manchmal so aus mir heraus.«
    »Das habe ich bereits bemerkt«, erwiderte sie ein wenig besänftigt. »Vielleicht kann man sich daran gewöhnen. Aber das spielt ja keine Rolle. Machen wir es uns bequem, wir müssen auf jemanden warten.«
    »Auf wen? Oder darf ich das nicht wissen?«
    »Natürlich dürfen Sie es wissen. Wir warten auf jemanden, den wir den Grauen nennen.«
    »Ein Zauberer?«
    »Nein, kein Zauberer. Eine männliche Hexe. Ein Zauberer ist ... Aber die alten Unterschiede bedeuten ja ohnehin nichts mehr. Er ist eben einer von uns, einer, der über paranormale Fähigkeiten verfügt. Aber er ist auch ein Mittelsmann zwischen der Hexen- und der Nichthexengruppe.«
    Chaz runzelte die Stirn. »Da kann ich nicht mehr ganz folgen.«
    »Na schön. Er ist unser Verbindungsmann zur Unterwelt, zur Zitadelle. Ja, ich weiß, ich habe Ihnen erzählt, daß wir nichts mit der Zitadelle zu tun haben«, fügte sie eilig hinzu. »Das trifft bei uns Vollhexen auch zu. Aber die Verbindung hat es immer gegeben, und manchmal ist sie sehr nützlich für uns. Wie jetzt. Die Zitadelle kann Sie verstecken, bis Sie sich für die Pritchermasse zu qualifizieren vermögen. Ich kann es nicht.«
    »Und wenn dieser
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