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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)
Autoren: David Macinnis Gill
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wissen, wie die aussehen, Chief Durango Jake Jacob Stringfellow?«
    Mein Gott, denke ich. Was haben sie dir angetan? Was haben sie mir angetan? »Sag es mir.«
    »Da wären zunächst mal Gehirnläsionen. Psychothische Schübe. Dissoziative Fugue. Selbstverstümmelung. Unstillbarer Hunger. Und dann, Wahnsinn. Nur ein Versuch wurde als erfolgreich eingestuft. Die Versuchsperson war – ich.«
    »Und die anderen?«
    »Du nennst sie Dræu.«
    »Was?« Das kann nicht wahr sein. Mein Vater hat bei der Erschaffung der Dræu geholfen? Nein. Der Wahnsinn, der Zorn, der Kannibalismus, die Art, wie sie in Wogen auftauchen, selbst wenn sehr viele von ihnen getötet wurden. Ich berge den Kopf in den Händen. Lieber Gott, Vater, wie konntest du nur?
    »Und weißt du noch was?«, sagt Eceni, und ihre Augen blitzen. »Weißt du, welcher Direktor diese Experimente angeordnet hat? Oh, Jake. Ich sehe dir an, dass du seinen Namen bereits kennst.«
    Ja, allerdings. »Vater.«
    »Ding, ding, du hast gewonnen. Und ich bin doch ein hübscher Preis, nicht wahr?«
    »Eceni, ich möchte dir helfen ...«
    »Nun verstehst du es wohl, der Mars hat mich in dieser Form neu erschaffen«, sagt Eceni. »Da scheint es nur gerecht, wenn ich den Mars so neu erschaffe, wie ich es für richtig halte. Also, zum letzten Mal, gib mir die Big Daddys.«
    Ich könnte es tun. Ich könnte ihr sagen, dass die Sandflöhe vom Mars stammen. Dass sie sich reproduzieren werden. Dass die Big Daddys mithilfe ihrer DNS neu erschaffen werden können. Oder ich finde eine Möglichkeit, sie auf eine Weise freizusetzen, die sicherstellt, dass Eceni sie nie wieder in die Finger bekommt. Aber was, wenn sie frei herumlaufen? Was, wenn Maeve recht hat und sie intelligent genug sind, um zu einer Bedrohung zu werden? Jacob Stringfellow, der Mann, der die Sandflohplage ausgelöst hat.
    Genau wie mein Vater.
    Du bist ein geringerer Mann, als ich immer dachte. Ich werde verdammt sein, wenn ich das tue. Es sind gerade die schmalen Grate, die uns ausmachen. Die Minenbewohner sind verdammt, wenn ich es nicht tue. Ich bin eine geringere Regulatorin, weil ich unter dir diene. Die Minenbewohner haben mich angeheuert, damit ich sie vor den Dræu schütze. Ich habe ihnen mein Wort gegeben. Habe einen Eid geleistet. Ich werde mein Wort halten. Als Regulator und als Mann.
    »Du bist angeschmiert«, sage ich. »Es sind keine Big Daddys übrig geblieben, und diese Sandflöhe sind so groß, wie sie nur werden können.«
    »Lügner!«, schreit Eceni und hebt erneut die Sandflohkönigin über ihren Kopf.
    Jetzt! Ich werfe das Messer.
    Eceni schwingt die Königin in die Flugbahn des Messers. Die rasiermesserscharfe Klinge bohrt sich in die weiche, fleischige Hülle über der Panzerung und versinkt mehrere Zentimeter tief. Der Sandfloh kreischt, ein Geräusch wie das Knirschen berstenden Metalls, und wickelt sich um Ecenis Gesicht. Die Kreatur reißt ihr mit ihren stacheligen Beinen die Haut auf. Dann besprüht sie aus Drüsen, die sich unter ihrem Bauch befinden, Ecenis Körper mit widerlichem, purpurfarbenem Schleim.
    Ich kenne diesen Geruch. Es ist der gleiche Pheromongestank, der früher dazu benutzt wurde, die Big Daddys zum Graben zu animieren.
    Und zum Töten.
    Eceni schleudert die Königin quer durch die Höhle. »Sieh mich nur an! Sieh dir dieses ... dieses ...«
    Die Drohnen schreien unisono. Es ist so laut, dass ich mir beide Ohren zuhalte und mich auf den Boden kauere, als die übrigen Tanks bersten. Glas fliegt durch die Luft, und die Nährlösung schießt hervor wie Wasser aus einem geborstenen Damm. Ich hechte über den Boden, packe Vienne und halte sie fest, als wir an die Wand geschwemmt werden.
    Hunderte von Drohnen platzen aus den Tanks hervor, eine Mauer schreiender Sandflöhe, die alle übereinanderklettern, um zu ihrer Königin zu gelangen. Sie schwärmen über Eceni, die immer noch an dem Schleim in ihrem Gesicht kratzt. Sie strömen über ihren Leib. Beine und Schalen klackern, und sie sondern immer mehr und mehr und mehr Flüssigkeit ab, lösen Ecenis Fleisch ebenso auf, wie sie Gestein auflösen können.
    Binnen Sekunden ist sie nur noch eine breiige Masse. Kurz sehe ich ihren nackten Schädel aufblitzen, ehe der Turm aus Drohnen umkippt.
    »Verschwinden wir«, sage ich zu Vienne, obwohl sie mich nicht hören kann. Ich ergreife ihre Hand. »Ehe die Biester auf die Idee kommen, uns auch zu fressen.«
    Ich stütze mich auf das Gestell eines zerstörten Tanks und ziehe Vienne
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