Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)
Autoren: David Macinnis Gill
Vom Netzwerk:
Symbipanzerung aus. Sie spannt sich, die Panzerung wird steif, und ihre Augen öffnen sich flatternd.
    »Aufwachen, Regulator«, sage ich. »Es wird Zeit, dass wir unseren Auftrag zu Ende führen.«

KAPITEL 37
    H ÖLLENKREUZ , A USSENPOSTEN F ISHER F OUR A NNOS M ARTIS 238. 4. 0. 00:00
    Wir folgen dem Weg, den Maeve mir gezeigt hat. Bald erreichen wir die Klippe, und ich ertappe mich dabei, in die leere Luft zu starren, die mich gefangen hält. Es sollte doch einfacher sein, wenn man sich einer Furcht stellt, die man bereits einmal besiegt hat. Aber Furcht ist wie Durst. Ganz gleich, wie oft man ihn stillt, er kehrt immer wieder. Aber dieses Mal kann ich es mir nicht leisten, wie ein Wurm zu dem Seil zu kriechen. Ich muss es packen und mich rasch abseilen. Also tue ich es, und mein Zorn und das Adrenalin schmieren meinen Motor.
    Ehe Vienne mir zuvorkommen kann, ergreife ich das Seil und schwinge mich über den Abgrund – alles nur gespielte Tapferkeit, aber für sie muss ich es tun. Meine Füße prallen gegen die Wand, und ich stoße mich wieder ab, halte das Seil sicher mit beiden Händen und schwinge in einem Bogen herum, der mich in die Mündung des kleinen Tunnels trägt.
    »Steh auf, steh auf, steh auf«, rede ich mir gut zu. Als ich dann auf den Beinen bin, höre ich, wie Vienne sich abseilt, und mache mich bereit, sie aufzufangen.
    »Gut gemacht, Cowboy«, sagt Mimi.
    Als wir beide sicher den Landebereich erreicht haben, nehme ich die Spur der Königin auf. Sie führt zu den Käfigen.
    »Mimi«, sage ich. »Eceni lokalisieren.«
    »Lokalisiert. Fünfzig Meter vor deiner derzeitigen Position.«
    »Ehe wir weitergehen ...« Ich stocke und halte Vienne fest. »Da gibt es etwas, das ich dir sagen muss.« Und dann kläre ich sie in kurzen Worten über die Sandflöhe auf.
    Vienne hört sich alles an und antwortet auf die beste Art, die ihr gegeben ist: »Big Daddys und Diamanten sind mir scheißegal. Alles, was ich will, ist der Kopf dieser Frau auf einem Spieß.«
    »Tja«, sage ich. »Na dann.«
    Vienne hat verstanden. Wir bücken uns tief und bewegen uns entschlossen voran, die Waffen stets nach vorn gerichtet. Als wir die Tanks erreichen, hält Vienne inne und zeigt auf die Tür zu dem Gewölbe. Sie hängt schief; die Angeln sind geschmolzen und voller Ruß. Schwarze, rußige Streifen, herbeigeführt von C-42-Sprengstoff, beschmutzen das Metall.
    Vienne gibt mir Deckung, als ich im Zickzack auf die Öffnung zuhalte, ehe ich mich flach an die Wand presse, die Waffe im Anschlag. Vorsichtig werfe ich einen Blick in den Vorraum jenseits der Tür. Alles klar.
    Tief geduckt schleichen wir um die Ecke. Es ist stockfinster, aber wir wagen es nicht, Licht anzumachen; folglich bleibt uns keine andere Wahl, als zu warten, bis sie sich uns zeigt.
    Atmen. Ruhig. Ruhig.
    »Mimi? Kannst du sie lokalisieren?«
    »Zehn Meter. Richtung nicht bestimmbar. Die Sandflöhe lösen Interferenzen aus.«
    Denk nach. Wo ist sie? Irgendwo muss es eine Lichtquelle geben.
    Ich erinnere mich an das schwache, fluoreszierende Licht aus den Tanks, in denen die Sandflöhe leben. Ich blinzele. Da, in der nächsten Höhle, sehe ich etwas flackern. Es rasselt und summt, und dann flammt die Deckenbeleuchtung auf. Einen Moment später höre ich das Klirren berstenden Glases. Ich winke Vienne zu mir, und wir schieben uns mit dem Rücken an der Wand entlang zum Ende des Vorraums.
    Eceni zerlegt die Höhle. Ein Tank liegt zerschmettert am Boden, und ein Dutzend Sandflöhe flüchten eilends in den Schatten. Eceni stampft herum, versucht, sie mit ihren Stiefeln zu erwischen, und jagt sie tiefer in die Nische mit den Arbeitsgeräten. Einen Sandfloh hat sie sich unter den Arm geklemmt. Sein Rückenpanzer ist dick und hat einen Kamm und eine ovale Form. Der Rücken ist mit einem Flickwerk aus schwarzen Eiern überzogen.
    Es ist ein weiblicher Sandfloh. Eceni hat die Königin entdeckt.
    »Wo sind sie?« Eceni nimmt die Königin in beide Hände und schüttelt sie wie ein bockiges Kind. »Wo sind die Big Daddys? Warum gibt es hier nur Babys?«
    Ich trete aus den Schatten. »Warum nimmst du dir nicht jemanden von deiner Größe vor?«
    Eceni seufzt, dreht sich langsam zu mir um. »Jakey. Du hast mich gefunden. Was für ein Pech für dich. Ich wollte gerade meinen Schatz nehmen und nach Hause gehen.«
    »Da wäre ich nicht so sicher.« Vienne folgt mir in die Höhle und bewegt sich einem weiten Bogen, bis sie vor dem größten Sandflohtank steht.
    »Tut mir leid,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher