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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz
Autoren: Kady Cross
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zusammenfallen, stand jedoch so sicher wie die Westminster Abbey.
    Außer den kleinen goldenen Ohrringen, die sie auf Griffins Drängen hin gekauft hatten, besaßen sie nicht viel Schmuck. Doch zu solchen Kleidern – besonders Emilys Aufmachung war hinreißend – sollte man eher wenig Schmuck tragen.
    »Die Kerle werden umfallen, wenn sie uns sehen«, prophezeite Emily und tastete nach ihrer Frisur.
    »Das will ich doch hoffen«, antwortete Finley. »Immerhin haben wir Stunden gebraucht, um uns so herauszuputzen. Das sollten sie zu schätzen wissen.«
    Als sie zu den Jungs, die in Griffins Zimmer warteten, hinübergehen wollten, zögerte Emily. »Was ist denn?«, fragte Finley.
    »Jasper«, antwortete das rothaarige Mädchen bekümmert. »Es muss ihm das Herz gebrochen haben, dass seine Geliebte ihn so ausgenutzt hat.«
    »Dieses ganze Durcheinander ist ihre Schuld«, stimmte Finley zu. »Sie hat natürlich genau gewusst, dass Jasper die Maschine holen würde, um sie zu schützen. Der Kragen war wahrscheinlich auch ihre Idee. So ein kaltschnäuziges Biest.«
    »Vielleicht könnten wir ihm helfen, in London jemand anders zu finden.«
    Finley lächelte. Emily war eine begeisterte Kupplerin. Sie liebte es, Maschinen in Ordnung zu bringen, und wollte deshalb möglicherweise auch den Menschen helfen, wo sie nur konnte. »Oder wir überlassen es ihm, und er kümmert sich selbst darum, sobald er bereit ist.«
    Emily fand ihren eigenen Vorschlag natürlich besser, musste aber einsehen, dass Finleys Einwand nicht völlig von der Hand zu weisen war. Damit war ihre Diskussion über den Cowboy mit dem gebrochenen Herzen auch schon beendet. Sie mussten einen Empfang besuchen und einen Schurken zur Strecke bringen.
    Und danach konnten sie nach Hause fahren. So fantastisch diese Stadt auch war, Finley konnte nicht behaupten, dass ihr der Abschied schwerfiel – nicht nach dem Abenteuer, das sie hier erlebt hatten.
    In einem Punkt sollte ihre Freundin allerdings vollkommen recht behalten. Als sie Griffins Zimmer betraten, sahen die Jungs tatsächlich aus, als würden sie gleich in Ohnmacht fallen.
    »Es ist doch erstaunlich, was ein schönes Kleid hermacht«, befand Finley nicht ohne eine gewisse Verlegenheit.
    Griffin bot ihr den Arm. »Es ist nicht das Kleid, es ist das Mädchen.«
    Sie errötete, als sie sich bei ihm einhakte. Wenn er so etwas sagte, war sie immer unsicher, wie sie reagieren sollte, weil sie wusste, dass er es ernst meinte.
    Hinter sich hörte sie, wie Sam Emily ein ganz ähnliches Kompliment machte, und auch er meinte es völlig ernst.
    »Ich glaube, wir sehen alle sagenhaft gut aus«, warf Jasper ein. Das klang schon fast wieder wie der alte Cowboy. »Besonders ich.«
    Finley grinste ihn an. »Vielleicht können wir Dalton einfach blenden, bis er aufgibt, nicht wahr, Jas?«
    Er sah sie erstaunt an. Erst jetzt fiel Finley auf, dass sie ihn schon seit ein paar Tagen bei seinem Spitznamen rief. Es war ein Zeichen dafür, wie schnell er ihr ein guter Freund geworden war, und er begriff es in diesem Moment.
    Der arme Kerl. Wie gern hätte sie ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, dass alles wieder gut würde. Verdammt auch, jetzt dachte sie schon in den gleichen Bahnen wie Emily. Demnächst würde sie wahrscheinlich ihre Nichten anschleppen, damit er sie kennenlernen konnte.
    »Vielleicht, Finley, vielleicht.«
    Trotz der ernsten Situation stiegen sie guten Mutes in eine Mietdroschke, die glücklicherweise groß genug war, um sie alle aufzunehmen. Sam beanspruchte ja allein schon so viel Platz wie zwei normal gebaute Fahrgäste. Andererseits, warum sollten sie nicht bester Laune sein? Sie wussten, was sie zu tun hat ten, sie wussten, wie sie es angehen würden, und sie waren zu versichtlich, dass jeder die ihm zugedachte Rolle ausfüllen konnte. Sam und Finley waren für den Körpereinsatz zuständig und brachten ihre physische Stärke ein. Emily kümmerte sich um die Geräte und alle mechanischen Dinge. Wenn sie nahe genug an Daltons Maschine herankam, konnte sie den Apparat vielleicht sogar lahmlegen, ohne ihn überhaupt zu berühren. Falls nicht, konnte Griffin immer noch nach der ätherischen Signatur suchen und es aus der Ferne tun. Jasper erledigte alle Aufgaben, bei denen es auf Schnelligkeit und Genauigkeit ankam. Der Junge konnte mit seiner Waffe in vollem Lauf auf hundert Schritt Entfernung eine Murmel treffen und reagierte viel schneller, als es sich ein anderer Mensch überhaupt vorstellen
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