Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz
Autoren: Kady Cross
Vom Netzwerk:
Ärger entschuldigen, den du hattest, seit wir uns begegnet sind«, sagte Griffin zu Finley.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Falls du es nicht bemerkt hast, ich habe den Ärger schon lange vorher angezogen.« Das sagte sie keineswegs aus Selbstmitleid, denn sie bereute nichts. Eher empfand sie Mitleid für diejenigen, die versucht hatten, sie zu verletzen.
    Sam erschien wieder in der Tür, jetzt hatte er auf jeder Schulter einen Bewusstlosen. Er wirkte groß wie ein Held aus alten Sagen, wie er da mit zerzaustem langem Haar und grimmiger Miene in der Tür stand. »He, Finley, wo wohnt Dalton?«
    Sie sagte es ihm. »Warum?«
    Er zuckte mit den Achseln und blickte seine Last an, als läge die Antwort auf der Hand. »Ich will ihm ein Geschenk bringen.«
    »Ich komme mit«, erklärte sie. »Wenn er darauf wartet, dass sie ihm Bericht erstatten, dann wird er aufpassen. Vielleicht setzt er sogar sein Gerät gegen dich ein. Es geht schneller, wenn ich mitkomme. Vielleicht verunsichert es ihn sogar, wenn er mich sieht.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Griffin, doch er versuchte nicht, sie aufzuhalten. Das gefiel ihr. Er wusste ja, dass sie auf sich selbst achtgeben konnte, und selbst wenn er sich Sorgen machte, glaubte er an sie und ihre Fähigkeiten.
    Da wäre doch schon mal ein wenig Vertrauen, oder?
    »Bestimmt.« Und dann küsste sie ihn spontan auf die Wange, ehe sie mit Sam hinausging.
    Da es schon so spät war, mussten sie den Aufzug selbst bedienen, aber das kam ihnen nur gelegen. Die Lobby war zum Glück ebenso verlassen. Wie hätten sie auch erklären können, dass Sam zwei Männer, die wie Weihnachtsgänse verschnürt waren, durch die Gegend schleppte? In Bezug auf die beiden Gauner hätten sie vielleicht lügen können, doch es gab keine überzeugende Erklärung für Sams unglaubliche Körperkräfte.
    Da das Hotel so ruhig war, nahm Finley an, dass sie Schwierigkeiten haben würden, eine Droschke zu finden. In dieser Hinsicht irrte sie sich allerdings. Direkt an der Ecke stand eine bereit. Anscheinend war New York genau wie London eine Stadt, die niemals schlief.
    Oder die Kutsche wartete darauf, dass die Mörder nach getaner Arbeit zu Dalton zurückkehrten.
    »Warten Sie auf die beiden hier?«, fragte Finley den Kutscher.
    Der Mann riss die Augen weit auf, bis das Weiße im Licht der Straßenlaternen deutlich zu erkennen war. Sam drehte sich, bis der Kutscher die Gesichter der Bewusstlosen betrachten konnte. Der Mann nickte. »Ja, sie haben mich bezahlt, damit ich auf ihre Rückkehr warte.«
    »Jetzt sind sie zurückgekehrt«, antwortete Sam trocken und schob sie in die Kabine.
    Finley nannte ihm Daltons Adresse und stieg hinter Sam ein. Der große junge Mann setzte sich ihr gegenüber auf die Bank. Die Mörder lagen zwischen ihnen auf dem Boden. Vielleicht bildete Finley es sich nur ein, aber ihr war, als hätte die Federung unter Sams Gewicht etwas nachgegeben.
    »Wie viel wiegst du eigentlich?«, fragte sie.
    Er runzelte die Stirn. »Genug.«
    Na schön. Sie lehnte sich an die Polster und schwieg während der restlichen Fahrt. Offensichtlich war Sam mit dem falschen Fuß aufgestanden. So was auch. Man könnte meinen, er sei derjenige, den ein gedungener Mörder angegriffen hatte.
    Trotz der späten Stunde brannte in Daltons Haus hinter mehreren Fenstern Licht. Offensichtlich erwartete er jemanden.
    Finley öffnete die Tür der Kabine und trat auf den Gehweg hinaus. Dann zog sie einen der Männer nach draußen und ließ ihn unsanft zu Boden rutschen. Sein Grunzen war das einzige Anzeichen, dass er wieder bei Bewusstsein war.
    Sam holte den zweiten Mann, der mit einem Stöhnen neben seinem Partner landete. Jetzt lagen beide auf dem Gehweg, der zur Treppe und der Vordertür führte. Finley lief zum Haus. Ihre nackten Füße tappten über den Boden. Sie würde sich noch einmal waschen müssen, ehe sie wieder ins Bett ging.
    Sie sprang die Treppe hinauf und schellte mehrmals, dann drehte sie sich um und rannte zur Droschke zurück. »Einsteigen«, rief sie Sam zu. Dann wies sie den Fahrer an: »Sobald ich das Zeichen gebe, bringen Sie uns so schnell Sie können hier weg.«
    Er nickte. »Ja, Miss.«
    Die Vordertür des Hauses ging gerade in dem Moment auf, als Finley in die Kabine sprang. Grinsend drehte sie sich um. Little Hank trat mit eingezogenem Kopf nach draußen. Er brauchte nicht lange, um die Männer auf dem Gehweg zu entdecken.
    »He, du Trampeltier, richte Dalton schöne Grüße von mir aus.« Der Hüne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher