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Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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wie Mrs. Harris in der Küche hantierte. Rasch schrieb sie eine Nachricht für Walter und legte sie auf den Schreibtisch, dann überlegte sie es sich anders. Sie ging in die Küche und sagte Amanda Harris, dass sie zum Dunkery Beacon fahren würde.
    „Ist Maureen dort?“ Mrs. Harris sah sie mit großen Augen an. „Woher wissen Sie das? Ich habe kein Telefon gehört.“
    „Sagen wir, ich habe es im Gefühl“, antwortete Janice und beschrieb ihr das Gebäude, nach dem sie suchte.
    „Das ist das alte Burton House“, meinte Amanda Harris. „Es steht schon lange leer. Eines seiner Türme ist bereits eingefa llen.“
    Janice ließ sich von Mrs. Harris die genaue Lage des Hauses beschreiben. „Bitte, stellen Sie jetzt keine Fragen“, bat sie dann. „Wenn Doktor Thornberry anruft, sagen Sie ihm, wo ich bin.“
    „Und die Polizei?“
    Janice schüttelte den Kopf. Woher sollte sie wissen, dass der Mann, der Maureen entführt hatte, nicht womöglich sogar der Polizei angehörte. "Nein, rufen Sie nicht die Polizei an.“
    „Das ist nicht richtig, Mrs. Baker, ganz bestimmt nicht richtig“, lamentierte Amanda Harris, doch Janice hörte ihr bereits nicht mehr zu, sondern eilte nach draußen, um sich über ihre Hosen einen warmen Anorak zu ziehen. Sie wollte schon das Haus verlassen, als sie sich sagte, dass sie wahrscheinlich einiges an Werkzeug brauchen würde, um Maureen zu befreien. Und vor allen Dingen war eine Taschenlampe vonnöten.
    25. Kapitel
    Es war schon einige Monate her, seit Dr. Thornberry mit Janice auf dem Dunkery Beacon gewesen war und sie später in dem kleinen Dorf zu seinen Füßen Tee getrunken hatten. Trotzdem konnte sich Janice noch genau an die Straßen erinnern, die sie nehmen musste. Selbst jetzt bei Dunkelheit war sie kaum auf die Schilder angewiesen, die seitlich der Straße standen. Sie war froh, dass sie damals auch an dem alten Burton-Besitz vorbeigefahren waren. Er lag zwei Kilometer von dem Dörfchen entfernt und hatte einen überaus verwahrlosten Eindruck gemacht.
    „Die Burtons sind schon vor dreißig Jahren ausgestorben“, hatte ihr Walter erzählt. „Eine Zeitlang ist das Haus als Schule benutzt worden, aber jetzt steht es schon seit über zehn Jahren leer.“
    Hoffentlich komme ich nicht zu spät, dachte Janice. David hatte ihr nicht gesagt, wann der Mann wiederkommen wollte. Sie konnte sich vorstellen, wie groß Maureens Angst war. Als wenn das Kind nicht schon genug seit dem Mord seiner Mutter mitgemacht hätte!
    Vor ihr tauchte ein verwittertes Hinweisschild auf. Die junge Frau folgte ihm in einen schmalen Fahrweg, der so schlecht war, dass ihr Wagen ständig durch große Schlaglöcher fahren musste. Endlich sah sie vor sich ein großes, schief in seinen Angeln hänge ndes, zweiflügliges Tor, das von einem großen, ziemlich neuen Schloss gesichert wurde.
    Janice fuhr ihren Wagen zwischen zwei der hohen Bäume, die rechts und links des Fahrweges standen. Sie hätte ihn gern versteckt, doch sie wusste nicht, ob sie ihn dann später in Gang bekommen würde, wenn sie ihn in dem Buschwerk hinter den Bä umen verbarg.
    Die junge Frau stieg leise aus, füllte ihre Taschen mit einer Zange, einem Hammer und der Taschenlampe. Fast lautlos huschte sie an der Mauer entlang, die das Anwesen umgab. Nach etwa hundert Metern entdecke sie eine große Bresche. Vorsichtig kletterte sie hindurch.
    Das Burton House glich tatsächlich einer Ruine. Janice kam an dem Turm vorbei, von dem Mrs. Harris gesprochen hatte. Da sie nicht annahm, dass Maureen in ihm eingesperrt war, ging sie weiter, ohne ihm Beachtung zu schenken.
    Sie erreichte eine Freitreppe, deren linker Teil zusammengebrochen war. Auf ihr Glück vertrauend, dass der rechte Teil noch hielt, stieg sie die Stufen hinauf. Das Portal des Hauses war abg eschlossen, aber sie entdeckte ein Fenster, durch das sie einsteigen konnte.
    Janice knipste ihre Taschenlampe an. Sie befand sich in der ehemaligen Bibliothek. In den Regalen, die es entlang der Wände gab, lagen noch vereinzelte Bücher. In einem alten Ledersessel hatten sich Mäuse ein Nest g egraben.
    Die Tür führte in die Halle. Die junge Frau ließ den Schein ihrer Taschenlampe die Treppe hinaufwandern, konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass man Maureen in einem der oberen Räume eingesperrt hatte. Ob sie es wagen konnte, nach ihr zu rufen? – Sie musste es riskieren. Das Haus war einfach zu groß, um es in kurzer Zeit zu durchsuchen.
    „Maureen!“, rief sie. „Maureen!“
    Um
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