Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
Vom Netzwerk:
Hund einen weiten Spaziergang gemacht zu haben. Im Moment konnte man ihm das Gegenteil noch nicht bewe isen.
    Dr. Thornberry traf am späten Abend bei seiner Freundin ein. Die Polizei hatte die junge Frau gebeten, zu Hause zu bleiben. Falls es sich um eine Entführung handelte, sollte sie am Telefon erreichbar sein. Stumm schloss der Arzt Janice in die A rme.
    „Ich mache mir solche Vorwürfe“, sagte er. „Hätte ich ihr nur nicht das Fahrrad geschenkt.“
    „Du hast keine Schuld, Walter. Ich hätte ihr heute Morgen nicht erlauben dürfen, mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren. Wenn sie nicht das Fahrrad dabei gehabt hätte, wäre ich angerufen worden, damit ich sie abhole.“
    „Du wirst sehen, Maureen wird schneller gefunden werden, als wir denken“, versuchte Walter seiner Freundin und sich selbst Mut zu machen, aber tief in seinem Herzen empfand er nichts als namenlose Angst.
    Mrs. Harris, die gekommen war, um Janice beizustehen, brachte ihnen Tee. „Es ist ein Fehler gewesen, diesen Zirkusleuten das alte Anwesen zur Verfügung zu stellen“, sagte sie. „Fahrendes Volk...“
    „Bitte, Mrs. Harris“, bat Janice. „Es steht nicht fest, dass jemand vom Zirkus mit Maureens Verschwinden zutun hat.“
    „Jemand aus Saint Vincent bestimmt nicht“, erklärte Amanda Harris und schenkte Tee ein. „Ich habe einen Früchtekuchen mitgebracht. Wie wäre es mit einem Stückchen, Doktor Thornberry?“
    „Nein, danke, ich trinke nur eine Tasse Tee und dann werde ich mich einem der Suchtrupps anschließen.“ Walter griff nach einer der Tassen. Er reichte sie seiner Freundin. „Bitte, Janice, du musst etwas zu dir nehmen.“
    Janice nahm die Tasse und nippte an dem heißen Getränk. Es fiel ihr schwer, im Haus zu bleiben. Am liebsten hätte sie selbst jede einzelne Höhle, jedes verlassene Gebäude nach Maureen abgesucht. Wer sagte ihnen denn, dass das Mädchen noch lebte? Wenn sie entführt worden war, weil befürchtet wurde, sie könnte sich irgendwann an Einzelheiten des Mordes erinnern, lebte sie wahrscheinlich nicht mehr.
    „Daran wollen wir erst gar nicht denken“, sagte Walter, als sie mit ihm darüber sprach. „Maureen kann durchaus entführt worden sein, um ein Lösegeld zu erpressen und dann besteht große Hoffnung, dass sie noch lebt.“
    Nachdem Dr. Thornberry das Haus verlassen hatte, bestand Mrs. Harris darauf, dass sich Janice wenigstens im Wohnzimmer etwas hinlegte. Sie brachte ihr eine Decke. „Versuchen Sie ein wenig zu schlafen“, bat sie. „Ich werde das Licht bis auf ein kleines löschen. Und keine Angst, ich bin in der Küche. Ich lasse Sie nicht allein.“
    Die junge Frau legte sich in die Decke gehüllt auf die Couch. Draußen war es schon lange dunkel geworden. Das Mondlicht schien durch die Wohnzimmerfenster. Ihre Gedanken kreisten ununterbrochen um Maureen. Auch wenn alle der Meinung waren, dass sie sich keine Vorwürfe machen musste, sie fühlte sich schuldig. Es war bodenloser Leichtsinn gewesen, Maureen zu gestatten, mit dem Fahrrad zu fahren.
    Janice schloss die Augen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie Maureen liebte. Verzweifelt zerbrach sie sich den Kopf darüber, wohin man das Mädchen gebracht haben konnte. Verstecke gab es in dieser Gegend genug. Es erschien ihr unmöglich, dass die Suchtrupps alle Höhlen durchforsten konnten. Außerdem gab es verlassene Gebäude, etwas weiter im Inland die Schächte früherer Bergwerke... Es ist, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen, dachte sie.
    „Mommy.“
    Janice schlug die Augen auf. „David“, flüsterte sie überrascht. „David, weißt du, wo Maureen ist?“
    „Ein Mann hat sie in seinem Auto mitgenommen“, sagte ihr Sohn. „Er hat sie in ein großes Haus gebracht, in dem keine Leute mehr wohnen.“
    „Wo ist dieses Haus, David?“ Janice streckte die Hand nach der Erscheinung ihres Sohnes aus. „Bitte, wie heißt es?“
    „Ich weiß nicht, wie es heißt“, antwortete David und beschrieb ihr das Gebäude. „Maureen weint. Sie hat große Angst. Der Mann hat gesagt, dass er wiederkommen wird.“
    „Liegt das Haus weit von hier?“ Janice richtete sich auf. „Wo ist es, David? Wo...“
    Davids Erscheinung löste sich auf, so, als hätte er keine Kraft, länger als ein paar Minuten für sie sichtbar zu sein. Sie hörte noch, wie seine immer leiser werdende Stimme sagte: „Dunkery Beacon. Das Haus liegt beim Dunkery Beacon.“
    Die junge Frau stand auf. Sie öffnete die Tür einen Spalt und hörte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher