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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Henke
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entweder zu Sitzmöbeln verschnürt stehen, in Käfigen von Haken an der Zimmerdecke hängen oder in fantasievolle Geräten eingespannt sind. Nur wenn eines der Exponate in einer lustvollen Performance vorgeführt wird, ist mir die Sicht versperrt.
    Bald wird die Gruppe, die von Aiman al-Aswani herumgeführt wird, bei mir ankommen. Mein Atem beschleunigt sich.
    Aiman sieht mit seinen Tuareg-Augen, seinen vollen Lippen und seinem olivfarbenen Teint viel zu gut aus für einen Museumsführer. Obwohl er stets seriös dreinblickt, steht sein beigefarbenes Leinenhemd, das er unter seinem hellen Sakko trägt, zwei Knöpfe zu weit offen. Seine Brusthaare, die zu sehen sind, heizen meine Fantasie an. Ich würde gerne meine Finger hindurchgleiten lassen, doch meine Arme und Beine hängen an dem Felsblock herab, auf dem ich mit dem Rücken liege. Sie sind auf mittlerer Höhe mit Lederschlaufen daran festgebunden. Der hüfthohe Sandstein, so sagte Aiman mir, stammt aus dem Gebirgsmassiv Muqattam, das vor sehr langer Zeit als eine der Grenzen Kairos galt. Ein Bildhauer hat ihn bearbeitet und eine Skulptur daraus gemacht. Dank dieses Künstlers liege ich auf einer gewaltigen Hand, als würde mich ein Riese festhalten.
    Die Tatsache, dass ich nicht mehr als meinen Kopf bewegen kann, erregt mich.
    Ich bin Teil dieser geheimen obszönen Ausstellung im Tal des Nil und Aiman ist gleichzeitig mein Beschützer und mein Folterknecht. Ihm allein bin ich willenlos ausgeliefert. Aber sollte einer der Museumsbesucher mir zu nahe kommen wollen, wird er ihn rechtzeitig davon abhalten. Die Exponate dürfen nur nach seiner Aufforderung berührt werden. Oder mehr.
    Mein Puls steigt. Sie kommen! Die sich mir nähernden Schritte auf dem blanken Betonboden machen mich nervös. Ich zerre an meinen Fesseln, obwohl ich weiß, dass das keinen Sinn hat. Selbst die Tatsache, dass ich ausgeliefert bin, macht mich an.
    Aiman bleibt seitlich neben mir stehen. Schweigend mustert er meinen entblößten Körper. Ich bekomme eine Gänsehaut, nicht etwa weil ich friere oder Angst vor ihm habe, sondern vor Lust. Was hat er mit mir vor? Hat er sich einen Plan zurechtgelegt oder entscheidet er spontan?
    Die Besucher stellen sich im Kreis um mich auf. Ihre Blicke gleiten über meine Rundungen. Ich meine, sie zu spüren, wahrhaftig zu spüren, wie Berührungen, aber das ist unmöglich und nur eine Illusion. Meine Brustspitzen erigieren, dabei ist noch gar nichts geschehen. Vor Scham, weil meine Geilheit offensichtlich ist, brennen meine Wangen.
    Noch schaut Aiman mir einfach nur ins Gesicht. Das, was er daran abliest – Sehnsucht und Scheu, die sich fortwährend abwechseln und mich auf eine Achterbahn der Gefühle schicken – scheint ihm zu gefallen, denn seine Mundwinkel zucken.
    Erhaben streckt er seine Hand nach mir aus, denn Ausstellungsstücke werden nicht nur betrachtet, sondern sie werden in einer Art Performance vorgeführt.
    In meinem Brustkorb hämmert mein Herz.
    Die Schreie des männlichen Exponats, bei dem sie vor mir verweilt hatten, hallen noch in mir wider. Aiman hatte erklärt, dass der Mann aus Japan kam und ein Masochist war, bei dem es herauszufinden galt, ob er allein durch den Schmerz, ohne jegliche andere Stimulanz, zum Orgasmus kommen konnte. Dann begann die bittersüße Tortur des Asiaten. Er brüllte, jammerte, winselte und flehte doch kein einziges Mal um Gnade. Schließlich stöhnte er so laut, wie ich es noch nie bei jemandem gehört hatte – als kämen die Laute aus seinen Eingeweiden und tiefer noch, viel tiefer, als seine zierliche Statur vermuten ließ – und schrie seinen fulminanten Höhepunkt heraus.
    Ängstliche Vorfreude regt sich in mir, als Aimans Fingerspitzen über meinen Bauch gleiten. Ich erschauere und ein leicht spöttisches Grinsen zeigt sich auf seinem Gesicht, als genieße er es, mich völlig in seiner Hand zu haben. Nur er allein weiß, welche Aufgabe mir zugedacht ist.
    Eine Schweißperle rinnt an seinem Hals herab. Trotz Klimaanlage schwitzt er. Der Asiat hat ihm alles abverlangt. War Aiman bei ihm der Teufel in Person, hart und umbarmherzig, so ist er nun ein Engel, der mich verwöhnt. Nur das Blitzen in seinen Augen lässt mich auf der Hut sein.
    Behutsam streichelt er meine Brüste und die Museumsbesucher schauen zu. In ihren schicken Anzügen und ihren züchtigen Kleidchen stehen sie um mich herum und gaffen. Was hat sie dazu bewogen hierherzukommen? Geilen sie sich an meiner Blöße, meinem Ausgeliefertsein
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