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Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Autoren: Richard Fasten
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verlässt Versace gegen acht Uhr seine Villa. Wie immer führt ihn sein erster Weg an diesem Tag ins nahe gelegene »News Café«. In Miami verzichtet der millionenschwere Modeschöpfer bewusst auf jeglichen Begleitschutz. Versace fühlt sich in der Stadt des ewigen Sonnenscheins sicher. Dort wo Homosexuelle unbehelligt Händchen haltend durch die Straßen flanieren können, glaubt er vor Anschlägen, Attentaten und Raubüberfällen geschützt zu sein. Im »News Café« bestellt er sein übliches Frühstück: Zwei beidseitig gebratene Spiegeleier, Schinkenspeck, Weizentoastbrot und schwarzen Kaffee. Er kann nicht ahnen, dass es das letzte Frühstück seines Lebens ist.
    Gegen 8 Uhr 30 bezahlt er, ersteht noch die neueste Ausgaben der »Vogue« und des »People Magazine« und macht sich auf den Rückweg zu seiner Villa. Versace bemerkt nicht, dass er dabei verfolgt wird. In seinen Shorts trägt der Modeschöpfer rund 1200 Dollar in bar mit sich. Doch das Geld ist es nicht, auf das es Andrew Cunanan abgesehen hat. Der 27-jährige Callboy aus San Diego hat vor seinem Trip nach Miami bereits vier Menschen ermordet. In der Fahndungsliste des FBI steht er unter den Top Ten der meistgesuchten Kriminellen. In den Tagen vor dem 15. Juli 1997 zog Cunanan in der Hoffnung, zufällig auf den berühmten italienischen Modemacher zu treffen, durch verschiedene Schwulenbars von Miami. Doch Gianni Versace besucht keine Schwulenbars. Er feiert lieber seine privaten Feste, zu denen nur ausgewählte Freunde Zutritt haben. Andrew Cunanan gehört nicht zu diesen Freunden. Versace kennt den gesuchten Serienkiller überhaupt nicht. Er weiß nicht, dass der 27-jährige Callboy sich vor Jahren als Model für eine Versace-Mode-Show beworben hat und abgelehnt wurde. Andrew Cunanan hat die demütigende Abfuhr nie vergessen. Der 15. Juli 1997 ist der Tag seiner ganz persönlichen Rache.
    Als Gianni Versace um 8 Uhr 45 sein Grundstück am Ocean Drive durch das schmiedeeiserne Tor betritt, schlüpft Andrew Cunanan unbemerkt mit ihm aufs Gelände. Versace schlurft die Treppe zur Haustür seiner Villa hoch und steckt den Schlüssel ins Schloss. Als er ein Geräusch hinter sich hört, dreht er sich verdutzt um. Vor ihm steht Andrew Cunanan mit gezücktem Revolver. Ohne Vorwarnung schießt er dem italienischen Modemacher zweimal in den Kopf. Aufgeschreckt durch die beiden Schüsse, alarmiert ein Bediensteter Versaces sofort die Polizei und einen Rettungswagen. Doch dem 50-jährigen Italiener kann nicht mehr geholfen werden. Sein Mörder verschwindet indes so lautlos wie er gekommen ist und versteckt sich die nächsten Tage auf dem leerstehenden Hausboot eins deutschen Nachtclubbesitzers.
    Als ihn ein Angestellter des Bootseigners am 23. Juli 1997 zufällig aufstöbert und die Polizei verständigt, flüchtet Cunanan in ein Schlafzimmer des Hausbootes und verriegelt die Tür. Noch bevor die Polizei am Hafen eintrifft, schiebt er sich den Lauf seiner Waffe in den Mund und drückt ab.

Frühstück
»Last Miami Sunrise«
    Zutaten: (für 1 Person) 2 Eier, ½ Zwiebel, Schinkenspeck, Petersilie, 2 Scheiben Weizentoast, Pfeffer, Salz, Butterschmalz
    Zubereitung: Die Zwiebel und den Schinkenspeck in Würfel schneiden und in Butterschmalz glasig dünsten. Zwei Scheiben Weizentoastbrot rösten. Zwei Eier in eine heiße Pfanne schlagen und mit Pfeffer und etwas Salz würzen. Anschließend die Spiegeleier auf die Toastbrotscheiben legen und die gedünsteten Zwiebel- und Schinkenspeckwürfel darüber verteilen. Mit ein wenig gehackter Petersilie garnieren.
    Dazu schwarzer Kaffee.

Anton Webern
1883 – 1945
    In den 20er Jahren steht Anton Webern mit Pablo Picasso und James Joyce auf einer Stufe. Was Picasso für die Malerei und Joyce für die Literatur ist, ist der Wiener Komponist für die Musik. Längst hat Webern seinen Lehrmeister Arnold Schönberg an innovativer Kreativität eingeholt und die Zwölftonmusik gesellschaftsfähig gemacht. Webern gewinnt Preise und wird mit internationalen Auszeichnungen überhäuft. Doch als der Nationalsozialismus Mitte der 30er Jahre auch in Österreich Fuß fasst, wird der musikalische Höhenflug des atonalen Avantgardisten jäh gestoppt. Webern muss all seine musikalischen Ämter niederlegen, die er sich im Lauf der Jahre erworben hat. Als sogenannter
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