Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

andünsten, mit dem Mehl bestäuben und mit Weißwein ablöschen und den Kalbsfond hinzugeben. Das Ganze ca. zehn Minuten garen. Mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken. Danach die Zungenstücke und die Sahne hinzugeben. Noch einmal kurz aufkochen.
Sechster Gang:
Kapaun mit Austern
    Zutaten: 1 mittelgroßer Kapaun, 50 g schwarze Trüffel, 4 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 Rosmarinzweige, 8 frische Austern, Olivenöl, Pfeffer, Salz
    Zubereitung: Die Trüffel in dünne Scheiben schneiden und vorsichtig unter die Haut des Kapauns schieben. Die Rosmarinzweige und die geschälte Knoblauchzehe in den Kapaun geben.
    Die Zwiebeln halbieren und in eine große Auflaufform legen. Den Kapaun dazu geben und mit Olivenöl einpinseln. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad mindestens eine gute Stunde schmoren lassen. Dabei immer wieder mit Bratensaft und Olivenöl einpinseln. Zusammen mit den frischen Austern servieren.
Siebter Gang:
Fasanenbrust in Pfeffersauce
    Zutaten: 2 Fasanenbrüste (mit Knochen), 2 Zwiebeln, 1 Karotte, 30 g Butter, 200 ml Sahne, 300 ml Hühnerbouillon, 1 Thymianzweig, 5 Wacholderbeeren, 2 EL Öl, 4 EL Weinbrand, Pfeffer, Salz
    Zubereitung: Die Fasanenbrüste auslösen und die Knochen in kleine Stücke hacken. Die Zwiebeln und die Karotte schälen und klein schneiden. Zusammen mit den Knochen, etwas Pfeffer und den klein gestoßenen Wacholderbeeren in Öl anrösten. Mit dem Weinbrand ablöschen und einkochen lassen. Danach die Hühnerbouillon und die Sahne hinzugießen. Das Ganze ca. 40 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.
    Die Fasanenbrüste mit Salz und Pfeffer würzen und in Butter auf beiden Seiten anbraten. Den Thymianzweig dazu geben und die Brüste immer wieder mit der zerlassenen Butter übergießen.
    Die Sauce durch ein feines Sieb passieren und schaumig schlagen. Die Fasanenbrüste schräg in Scheiben schneiden und mit der Sauce überziehen.
Achter Gang:
»Sahnetorte«
    Zutaten: 5 Eier, 300 g Zucker, 250 g Weizenmehl, 500 ml Rahm, 50 g Marzipan, 20 g Puderzucker, 4 Eigelb, 5 g Backpulver, ½ EL Butter, Salz, 1 EL Mehl
    Zubereitung: Die Eier trennen. Danach das Eigelb mit dem Zucker und etwas Wasser schaumig rühren. Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Das Mehl, das Backpulver und eine Prise Salz miteinander vermischen. Die Eiercreme dazu geben und das Eiweiß vorsichtig unterheben. In einer gebutterten und mit Mehl bestäubten Springform in den vorgeheizten Ofen schieben und bei 160 Grad ca. 50 Minuten backen.
    Den Rahm in einer Pfanne auf kleiner Flamme ca. fünf Minuten köcheln lassen. Die vier Eigelb verrühren und das Marzipan zerdrücken. Einen Teil des Rahms aus der Pfanne nehmen und erkalten lassen. Anschließend mit dem Eigelb, dem Mehl und dem Marzipan vermischen, zum kochenden Rahm geben und noch einmal rund zehn Minuten kochen. Dabei stets umrühren. Das Ganze vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
    Die erkaltete Torte durchschneiden, mit der Rahmsauce füllen und nochmals ca. 10 Minuten bei 160 Grad im vorgeheizten Ofen backen. Vor dem Servieren mit Puderzucker überstreuen.
    Dazu Wein.

Gianni Versace
1946 – 1997
    Am 15. Juli 1997 macht Florida seinem Ruf als sonnenreichster Bundesstaat der USA alle Ehre. Kein Wölkchen zeigt sich am strahlend blauen Himmel über Miami, die Quecksilbersäule nähert sich bereits am frühen Morgen der 30-Grad-Grenze. Nicht zuletzt wegen des schönen Wetters hat sich der italienische Modeschöpfer Gianni Versace am berühmten Ocean Drive von Miami seinen ganz persönlichen Traum vom Wohnen verwirklicht. Wann immer der 50-jährige Designer Zeit findet, zieht er sich in sein »Casa Casuarina«, eine pompöse Prunkvilla mit hohen schmiedeeisernen Toren, zurück und entspannt sich vom anstrengenden Mode-Zirkus. Durch die Fenster der Villa hat Versace einen fantastischen Blick auf das Meer und jenen Abschnitt des Strandes, der im Lokaljargon nur »Gay Beach« genannt wird. Täglich spazieren hier Dutzende Männer Händchen haltend durch den Sand und stellen ihre muskelbepackten Körper zur Schau. Für Gianni Versace könnte es keine bessere Aussicht geben. Der Sohn einer Schneiderin aus Kalabrien macht aus seinen homosexuellen Neigungen keinen Hehl, doch er kokettiert auch nicht mit ihnen. Athletische, sonnengebräunte Männer entsprechen genau seinem Schönheitsideal.
    Am Morgen des 15. Juli 1997