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Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Autoren: Richard Fasten
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flüssigen Seelentröster wieder wie die Luft zum Atmen.
    Einziger Lichtblick in seinem verkorksten Leben ist im März 1946 die Aussicht auf einen Weltmeisterschaftskampf gegen den Russen Michail Botwinnik. Aljechin brennt darauf, gegen den jungen Rivalen anzutreten, um mit einem Kantersieg die Untauglichkeit des sowjetischen Schachsystems zu demaskieren. Tatsächlich erreicht das umstrittene Schachgenie am 23. März 1946 ein Telegramm des britischen Schachverbandes. Der » BCF « bestätigt darin, dass unter seiner Schirmherrschaft ein Weltmeisterschaftskampf zwischen Aljechin und Michail Botwinnik in London stattfinden könnte. Alexander Aljechin ist nach der freudigen Mitteilung zwei Tage lang wie aufgekratzt. Endlich scheint sich ein Weg aus seiner gesellschaftlichen Isolation aufzutun.
    Am 24. März 1946 lässt er sich das Abendessen von einem Kellner des Hotelrestaurants auf sein Zimmer bringen. Statt wie so viele Tage zuvor, die Zeit sinnlos im Bett verstreichen zu lassen, sitzt Aljechin jetzt wieder an einem kleinen Tischchen und brütet über seinem Schachbrett. Die Konversation mit dem Kellner, der das Essen bringt, beschränkt sich auf ein knappes »Danke«. Mit dem Blick auf das Schachbrett stochert Aljechin im Essen und führt einen großen Bissen Fleisch zum Mund.
    Als der Kellner am nächsten Tag das Frühstück bringen will, sitzt Alexander Aljechin noch genauso wie am Vorabend in seinem Sessel vor dem Schachbrett. Außer einem Stück Fleisch fehlt vom Teller des Abendessens kein Bissen. Das Stück steckt in der Speiseröhre des ehemaligen Schachweltmeisters. Alexander Aljechin ist gleich am ersten Bissen seines letzten Gerichts erstickt.
Schweinegeschnetzeltes
»Letzter Schachzug«
    Zutaten: 500 g Schweinefleisch, 3 Stangen Lauch, 300 g Champignons, 200 ml Fleischbrühe, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Mehl, 2 EL Öl, 1 TL Curry, Zitronensaft, Erdnüsse, Salz, Pfeffer
    Zubereitung: Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in ca. 1 cm breite und 5 cm lange Streifen schneiden. Mit Pfeffer würzen und leicht mit Mehl bestäuben. Den Lauch putzen und in schmale Ringe schneiden. Die Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Danach Öl in einer Pfanne erhitzen. Das Fleisch darin von allen Seiten anbraten, die Champignonscheiben und die Lauchringe hinzugeben und mitgaren. Mit heißer Fleischbrühe ablöschen und eine gepresste Knoblauchzehe hinzugeben. Das Ganze ca. 15 Minuten bei mäßiger Hitze köcheln lassen. Zum Schluss die Sauce mit Salz, Curry und Zitronensaft abschmecken und mit gehackten Erdnüssen überstreuen.

John Jacob Astor
1864 – 1912
    Als Madeleine Talmage Astor, geborene Force, am Abend des 14. April 1912 den Speisesaal der ersten Klasse betritt, lassen die Wölbungen ihres Abendkleides bereits die anderen Umstände erkennen, in denen sie sich befindet. Die frisch angetraute, gerade achtzehn Jahre alte Frau von Multimillionär John Jacob Astor IV . ist im fünften Monat schwanger. Die mehrmonatige Flitterwochenreise quer durch Europa und Ägypten hat ihren Zweck also erfüllt. Galant und auch ein wenig stolz führt Astor seine Frau durch den Speisesaal der »Titanic«. Der neue, als unsinkbar geltende Luxusliner der White Star Line soll die glücklichen Flitterwöchner zurück nach New York bringen. Hotelbesitzer Astor und Madeleine befinden sich dabei in bester Gesellschaft: Der Inhaber des New Yorker Kaufhauses »Macy’s«, Isidore Strauss, die texanische Ölmillionärin Margaret Brown, Stahlbaron Arthur L. Ryerson und der Eisenbahnmagnat John B. Thayer sind ebenfalls an Bord. Insgesamt bevölkern rund 2.200 Passagiere und Besatzungsmitglieder das riesige Schiff während der Jungfernfahrt. Seit dem Auslaufen im Hafen von Southampton am 10. April 1912 genießen Astor und seine Millionärsfreunde jeden erdenklichen Luxus an Bord der »Titanic«. Vor allem die abendlichen Dinners sind gesellschaftliche und lukullische Höhepunkte der Überfahrt nach New York. In der riesigen Schiffsküche steht ein Heer von Auguste Escoffier ausgebildeter Köche. Escoffier gilt zu Beginn des Jahrhunderts als bester und bedeutendster Koch seiner Zeit. Den Titel »König der Köche« hat er sich im Londoner Hotel »Ritz« erarbeitet. Seine Kochjünger tun nun ihr Bestes, um die millionenschweren Passagiere der ersten Klasse mit den außergewöhnlichsten
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