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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt
Autoren: Katja Henkel
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1. Kapitel
    SUSES TOP SECRET BLOG
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    Dienstag, 21 Uhr 34
    Luna, Marli und ich sind FREAKS – uaaaaaah!
    Zauberfreaks!!
    Herrinnen der Ringe!!!
    WER DIES LIEST UND NICHT MARLI, LUNA ODER SUSE IST,
darf jetzt nur weiterlesen, wenn uns etwas passiert ist.
    ALSO ZUM BEISPIEL:
    Wenn wir spurlos verschwinden, ich mit einem Schlag uralt aussehe oder die Zeit für immer stehen bleibt.
    ABER:
    Ich hoffe natürlich, dass nichts dergleichen geschieht. Dass niemand das hier in die Finger bekommt, vor allem Greg nicht.
    PS: Falls doch:
    @ Greg, die Blödkröte: Hallo Brüderlein. Wenn du tatsächlich schon wieder rumschnüffelst, folgende Frage: Wie konntest du es wagen, mein Tagebuch zu lesen? Und auch noch Kommentare an den Rand zu schreiben und Rechtschreibfehler zu verbessern? Mit rotem Filzstift? (Nur so nebenbei: Das waren keine Rechtschreibfehler – allerhöchstens Flüchtigkeitsfehler). Jedenfalls: Spinnst du eigentlich?
    Vier Stunden brauchte ich, um den passwortgeschützten Blog einzurichten und meinen ersten Eintrag zu schreiben. Danach fiel ich ins Bett, aber obwohl ich todmüde war, wälzte ich mich die ganze Zeit hin und her. Mir ging so viel im Kopf herum – denn ich fand es einfach unfassbar, was wir in den letzten Wochen erlebt hatten. Seit Marli, Luna und ich diese Ringe zum Geburtstag geschenkt bekommen haben, steht unser Leben vollkommen auf dem Kopf. Ich hätte nicht einmal sagen können, was genau ich über diese ganze Sache dachte, so wild wirbelte alles durcheinander.
    Es fühlte sich an wie eine Mischung aus Neugier, Begeisterung und auch ein wenig … Angst? Ja, auch Angst war dabei. Hinzu kam das unbestimmte Gefühl, dass alles in der nächsten Zeit sogar noch verrückter werden würde, als ich es mir in meinen wildesten Träumen ausmalen könnte (falls ich jemals wieder schlafen würde).
    Wunderte mich nur, dass ich nicht schon früher darauf gekommen war, in einem Top-Secret-Blog alles zu dokumentieren.
    Luna schlief tief und fest, manchmal seufzte sie laut, dann wieder stieß sie so eine Art Fiepen aus – keine Ahnung, was sie da gerade träumte. Es musste jedenfalls etwas sehr Aufregendes sein. Oder Romantisches, so verliebt wie Luna seit einiger Zeit in Tomputer war. Oder beides. Mau, unsere Katze, lag in ihren Arm geschmiegt und ihre Ohren drehten sich bei jedem Geräusch in alle Richtungen.
    Kurz überlegte ich, Luna zu wecken, weil reden immer besser ist als nicht reden und weil ich ihr dann von meiner Idee mit dem Blog erzählen könnte, aber sie seufzte gerade besonders zufrieden auf und da brachte ich es nicht übers Herz, sie aus ihrem Traum zu reißen.
    Eigentlich sind Luna und ich zu alt, um uns ein Zimmer zu teilen, aber ich finde es toll. Auf diese Weise können wir nächtelang quatschen, zusammen Filme ab sechzehn gucken und uns gegenseitig mit Chips füttern, ohne dass meine Mutter oder Lunas Eltern was davon mitbekommen. Und speziell jetzt, als ich über all das nachdachte, was wir in den letzten Wochen erlebt hatten, fand ich es gut zu wissen, dass ich jederzeit unter Lunas Decke kriechen konnte.
    Der streng geheime Blog hatte zwei Sicherheitsstufen:
    1. wusste niemand davon, deswegen würde ihn auch niemand in Internet suchen.
    2. hatte ich ihn mittels Passwort abgesichert. (Schlimm genug, dass Greg meine Tagebucheintragungen der letzten eineinhalb Jahre gelesen und damit eindrucksvoll bewiesen hatte, dass kein Versteck vor ihm sicher war.)
    Das Passwort hatte ich mir eingeprägt (wir hatten in der Schule gelernt, wie ein sicheres Passwort aussehen muss), aber ich überlegte, es noch irgendwo handschriftlich zu vermerken, für alle Fälle. Vielleicht ja in meinem Tagebuch. Haha, kleiner Scherz.
    Ich betrachtete meinen Blog quasi als Lebensversicherung für Marli, Luna und mich. Übertrieben? Gut, bisher deutete nichts darauf hin, dass wir tatsächlich in Gefahr waren, aber man konnte nie wissen, oder? Niemand bekam magische Kräfte einfach mal so übertragen, ohne Grund, ohne Aufgabe, die zu lösen war – und ohne Haken. Meistens bedeuteten magische Kräfte über kurz oder lang Lebens gefahr – ich habe schließlich genug Bücher gelesen und Filme über so was gesehen.
    Also, angenommen uns sollte wirklich irgendwann etwas zustoßen, dann musste die Nachwelt unbedingt erfahren, wie es überhaupt dazu gekommen
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