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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition)
Autoren: Chris Bergner
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erscheinen. Er winkte der nahenden Bedienung ab und gab an, dass er noch auf jemanden warten würde. Er war unglaublich nervös. Darum faltete er seine verschwitzten Hände, drehte Däumchen und starrte in den Himmel.
    War das eine Sternschnuppe? Seltsam, so etwas am helllichten Tag bei voller Sonnenbestrahlung zu sehen. Und da noch eine? Bemerkenswert…
    Er brauchte sich keine Gedanken mehr zu machen, ob er Sarah wiedererkennen würde, denn ein engelsgleiches Gesicht tauchte plötzlich über ihm auf.
    „Hallo“, grinste Sarah ihn an.
    Schwarze Haare und dieser wunderbare, süße Geruch, der in seine Nase stieg. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Sie war wunderschön! Als wäre es ganz natürlich, als waren sie bereits ein Paar, beugte sie sich zu ihm herunter und küsste ihn flüchtig auf den Mund. Jetzt war er erst recht nervös.
    „Du bist früh dran“, meinte sie mit einer glockenhellen Stimme.
    „Du auch“, entgegnete Mateo.
    „Du wohnst hier in der Gegend, richtig?“
    Natürlich wusste sie bereits beinahe alles über ihn, hatte seine persönlichen Daten, seine Präferenzen und Aktivitäten der letzten Jahre durchforstet. So wie er auch ihre. Heutzutage gehörte dies zum Kennenlernen dazu.
    „Ja“, antwortete er so locker er konnte. „Weißt du schon, was du trinken magst?“
    „Heute mal kein Bier“, lachte sie. „Ich werde einen Cappuccino nehmen…“
    Volltreffer!
    Der Boden bebte kurz, als hatte er seinen Gedanken aufgenommen.
    „Huch!“, erschrak sie. „Was war das?“
    „ Das war kein Beben, wahrscheinlich nur ein kurzer Erdstoß. Aber der Boden sollte ja bei unserem ersten Date beben, oder?“ Er grinste sie an. War das jetzt zu viel?
    „Spinner“, gab sie mit einem entspannten Unterton zurück.
    Alles gut …
    Eine Weile blickten sie sich nur in die Augen. Er war glücklich darüber, wie schön sie war. Er konnte sich problemlos in diesen dunklen Augen verlieren.
    Dich lass ich nicht mehr gehen , schoss es ihm durch den Kopf, als die Bedienung wieder auftauchte. Sie bestellten ihre Cappuccino und fingen an zu reden. Das Wetter ließen sie aus, kamen gleich zu ihrem gemeinsamen Abend, ob sie das öfter machen würden, einen völlig Fremden zu küssen und so. Natürlich war es für beide das erste Mal, dass dies passiert war.
    „ Irgendwie“, sagte Mateo. „warst du mir aber auch nicht fremd, Sarah.“
    Sie blickte ihn verträumt an.
    „Und du bist es auch jetzt nicht. Halt mich für bekloppt, aber es kommt mir vor als kennen wir uns schon ewig.“
    Sie legte ihre Hand auf seine und lächelte ihn an. Irgendwie war es schnulzig, aber es war im Moment, was er fühlte.
    „Gefällt mir“ , lächelte sie.
    Er genoss den Augenblick, doch er fragte sich plötzlich auch, wo bloß ihre Cappuccinos blieben, damit sie danach nicht weiter gestört werden würden und die Anlieferung hinter sich hätten. Also sah er auf und fand die Bedienung nur ein kleines Stück von ihrem Tisch entfernt. Aber sie bewegte sich nicht, blickte in die Ferne.
    „Äh, Entschuldigung“, sagte Mateo zu ihr, doch sie rührte sich noch immer nicht. Als war sie eine Schaufensterpuppe, sie schien nicht einmal mehr zu atmen. Auch Sarah hatte inzwischen bemerkt, dass die Frau diesen fernen, starren Blick hatte.
    Bei de wandten sich um. Hinter ihnen waren nur wenige, kleine Häuser zu sehen, dahinter der grüne Horizont. Und darüber der Himmel. Doch er hatte eine eigenartige Färbung angenommen. Er war nicht mehr blau, sondern eher mit einem grauen Schleier überzogen. Und er wurde zunehmend dunkler.
    „Was ist denn das?“, hauchte Sarah.
    Mateo sprang auf.
    Es wurde immer dunkler am Himmel, auch der Boden färbte sich in der Ferne zunehmend und wurde trübe. Es war als bewegte sich eine riesige Wolke auf sie zu.
    Es war gespenstisch.
    Er roch plötzlich Sarah neben sich und legte automatisch einen Arm um sie. Er wusste, dass, was auch immer das war, es nichts Gutes sein konnte. Das Land vor ihnen war plötzlich völlig schwarz geworden.
    „Ich hab Angst“, sagte sie. Er drückte sie fest an sich.
    Ja, d ie hatte er auch. Irgendetwas stimmte da nicht. In der Wolke konnte er winzige Bewegungen erkennen. Erst hatte Mateo es für eine Art Rauchwolke gehalten, aber was immer es war, etwas Lebendiges befand sich darin!
    In wenigen Sekunden würde sie über sie hinwegrollen.
    Mateo nahm den Talisman in seine Hand und küsste Sarah ein letztes Mal.

Kapitel I – Ewiges Eis
    "I don't want to play this game an ymore; I
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