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Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Titel: Das kleine Kaenguru und seine Freunde
Autoren: Paul Maar
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Hast du wirklich den Preis gewonnen?«
    »Ja«, sagt das kleine Känguru und wühlt in seinem Beutel. »Du kriegst die Hälfte davon ab.«
    »Zeig doch endlich!« bettelt der kleine Hund. 
    »Seltsam! Ich kann sie nicht finden. Merkwürdig«, sagt das kleine Känguru. Es sucht verzweifelt. »Sie ist weg! Ich muss sie verloren haben. Ich bin zu schnell gehüpft. Einfach weg!«
    »Weg? Die gute Schokolade einfach weg?« ruft der kleine Hund. »Dann müssen wir sie suchen. Schnell, schnell! Wo bist du langgehüpft?«

    »Quer über die große Wiese«, sagt das kleine Känguru.
    »Lass uns schnell zur Wiese laufen!« ruft der kleine Hund und rennt schon los.
    »Es ist besser, wenn jeder woanders sucht«, sagt das kleine Känguru, als sie auf der Wiese stehen. »Ich bleibe hier, und du guckst da drüben, ja?«
    »Meinetwegen.« Der kleine Hund trottet ein paar Meter weiter. »He, he, kleines Känguru!« schreit er von dort. »Komm her, komm schnell! Sieh mal, was ich habe: So ein Zufall, ich habe eine Tafel Schokolade gefunden!«
    Das kleine Känguru hüpft zu ihm hinüber. »Fein! Das ist meine«, ruft es.
    »Deine?!« fragt der kleine Hund. »Woher willst du wissen, dass es ausgerechnet deine ist? Vielleicht ist es eine ganz andere. Schokoladen sehen alle gleich aus, oder nicht? Ich hab sie gefunden, also ist es meine.« 
    »Das ist meine Schokolade. Hörst du: meine!« 
    »Du musst gar nicht streiten«, sagt der kleine Hund versöhnlich. »Ich geb dir sowieso die Hälfte ab.« 
    »Nein, ich geb dir die Hälfte ab.« 
    »Nein, ich!« 
    »Ich!«
    »Tust du nicht! « 
    »Tu ich doch!«
    Zufällig kommt der Affe auf dem Heimweg vom Faschingsfest an den beiden vorbei. Eine Weile hört er ihrem Streit zu, dann fragt er: »Weshalb streitet ihr eigentlich?«
    »Weil das meine Schokolade ist und ich dem kleinen Hund die Hälfte abgebe«, sagt das kleine Känguru.
    »Stimmt nicht. Das ist meine Schokolade, und ich gebe ihm die Hälfte ab«, sagt der kleine Hund. 
    »Ein merkwürdiger Streit«, stellt der Affe fest und zupft nachdenklich an seiner getupften Kragenschleife. »Was haltet ihr davon, wenn ich den Schiedsrichter spiele und entscheide, wem die Schokolade gehört?«
    »Ich bin einverstanden«, sagt das kleine Känguru sofort.
    »Ich auch«, sagt der kleine Hund. 
    »Sehr gut. Zuvor muss ich aber noch einige Fragen stellen«, sagt der Affe. Zuerst fragt er das kleine Känguru: »Wie viel gibst du mir von der Schokolade ab, wenn sie dir gehört?«
    »Dir? Gar nichts«, antwortet das kleine Känguru. »Aber der kleine Hund kriegt die Hälfte.« 
    »Dir scheint die Schokolade nicht zu gehören«, sagt der Affe ärgerlich. Er fragt den kleinen Hund: »Und wie viel würdest du mir geben?« 
    »Ein Viertel«, sagt der kleine Hund schnell. 
    »Das hört sich schon besser an«, stellt der Affe fest. »Also, ich entscheide: Die Schokolade gehört...« 
    »Halt, halt!« ruft das kleine Känguru. »Von mir bekommst du die Hälfte!«
    »Die Hälfte? Das klingt gut. Ich muss wohl anders entscheiden«, sagt der Affe. »Also, die Schokolade kriegt das kleine...«
    »Warte!« ruft der kleine Hund dazwischen. »Ich hab's
    mir anders überlegt: Von mir bekommst du die Hälfte
    und dazu noch eine Rippe.«
    »Was für eine Rippe?« fragt der Affe.
    »Na, eine Schokoladenreihe«, erklärt ihm der kleine Hund.

    »Von mir bekommst du die Hälfte und zwei Reihen«, sagt schnell das kleine Känguru. 
    »Die Hälfte und drei Reihen!« ruft der kleine Hund. »Gut, ich entscheide«, sagt der Affe. »Die Tafel Schokolade gehört dem kleinen Hund. Schluss, aus, abgemacht.«
    Das kleine Känguru ist ärgerlich, der kleine Hund freut sich. »Danke, lieber Affe«, sagt er. »Das war wirklich eine gerechte Entscheidung.« 
    »Schon gut«, wehrt der Affe ab. »Jetzt hätte ich gerne meine Belohnung. Die Hälfte und drei Reihen, hatten wir ausgemacht.«
    »Die kriegst du«, sagt der kleine Hund und packt die Schokolade aus. »Die Tafel hat sechs Reihen«, zählt er. »Davon bekommst du erst mal die Hälfte, das sind drei. Hier, bitte schön! Und jetzt noch drei Reihen... He, dann hast du ja die ganze Schokolade!« 
    »Richtig, die ganze Tafel«, sagt der Affe fröhlich. »Versprochen ist versprochen. Mmh, schmeckt die gut! Vollmilchschokolade mit Rosinen! Danke, ihr beiden. Und wenn ihr noch mal einen Schiedsrichter braucht: Ihr dürft mich jederzeit wieder holen. Wiedersehn!« 
    »Der geht weg! Der geht mit deiner Schokolade einfach
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