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Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Titel: Das kleine Kaenguru und seine Freunde
Autoren: Paul Maar
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sein Essen«, sagt der Jaguar. 
    Das kleine Känguru sagt: »Ihr müsst aber rufen, so steht's in meinem Buch. Sonst kann ich nicht weiterspielen.«
    »Na gut«, antwortet der kleine Hirsch. »Dann rufen wir eben: Kasper, Kasper!«
    Nun sieht man, wie der Kasper aufwacht. Er entdeckt das Krokodil, greift nach seinem Stock und prügelt das Tier, bis es ihm sagt, wo die Prinzessin versteckt ist.
    Die Zuschauer sind empört und beginnen zu schimpfen.
    »So eine Gemeinheit!« ruft der kleine Bär.
    »So ein abscheuliches Stück! Und du hast gesagt, es sei lustig«, beschwert sich die kleine Giraffe.
    »Das arme, arme Krokodil«, seufzt der kleine Biber.
    »Schlimmer als ein Horrorfilm!« schimpft der Hase.
    »Dieser Kasper haut einfach ein Tier!«
    »Wer hat sich nur so was Mieses ausgedacht?« fragen die beiden Mäuse.

    Das kleine Känguru ist bestürzt. Damit hat es nicht gerechnet. Was soll es nur tun? Da kommt ihm eine Idee. Es streckt den Kopf über den Bühnenrand und ruft: »Keine Aufregung, Freunde! Das, was ihr gesehen habt, war nur ein böser Traum. Ein Alptraum, den das Krokodil geträumt hat. Jetzt seht ihr, was wirklich passiert ist!«
    Die Zuschauer sind erleichtert.
    »Dann spiel mal weiter!« ruft der Jaguar.
    Wieder sieht man, wie der Kasper unter dem Baum liegt. Da kommt das Krokodil, klaut den Stock vom Kasper und prügelt ihn aus dem Wald. Anschließend frisst es den Zauberer zum Mittagessen.
    Die Zuschauer sind begeistert und klatschen wie wild, sogar der Jaguar. Alle bedanken sich beim kleinen Känguru für den schönen Nachmittag und das lustige Theaterstück.
    Nur der kleine Bär ist nicht ganz zufrieden. »Ich hätte mir einen noch schöneren Schluss vorstellen können«, sagt er auf dem Heimweg zu seinem Bruder.
    »Welchen denn?« fragt der Bruder.
    »Am schönsten wäre es gewesen, wenn das Krokodil noch einen Nachtisch bekommen hätte.«
    »Was sollte es denn als Nachtisch essen?«
    Der kleine Bär lacht. »Du stellst dumme Fragen!
    Natürlich die Prinzessin!«

Der Schlittenaufzug

    achdem es fünf Tage lang geschneit hat, scheint heute endlich mal wieder die Sonne.
    Der kleine braune Bär (der jüngste der drei Bärenbrüder) hat gerade vergeblich versucht, das Auto von Frau Maus anzuschieben, das im Schnee steckengeblieben ist. Da kommt das kleine Känguru vorbei und ruft: »Kleiner Bär, willst du mit mir Schlitten fahren?« 
    Der kleine Bär überlegt. »Ich bin mir noch nicht ganz im klaren: Soll ich mit dir Schlitten fahren? Soll ich fahren oder nicht? Ich weiß nicht, was dagegen spricht.«
    »Seit wann redest du so geschraubt?« fragt das kleine Känguru. »Überleg nicht so lange, nimm deinen Schlitten und komm mit!«
    Der kleine Bär holt schnell seinen Schlitten und stapft neben dem kleinen Känguru durch den tiefen Schnee.
    »Wo gehn wir eigentlich hin?« fragt er. »Wir suchen uns einen schönen Schlittenhügel«, schlägt das kleine Känguru vor. »Nicht zu steil. Aber auch nicht ganz flach.«
    »Sehr gut«, sagt der kleine Bär. »Zum nächsten Hügel gehn wir munter, wir steigen hoch und fahren runter.« »Jetzt redest du ja schon wieder so merkwürdig. >Gehn wir munter! < So ein Quatsch!« sagt das kleine Känguru.
    »Ich übe doch nur«, erklärt der kleine Bär.
    »Du übst? Was denn? Wofür denn?« fragt das kleine
    Känguru.
    »Für meinen Beruf. Ich weiß nämlich jetzt, was ich werden will«, sagt der kleine Bär. »Merkst du es denn wirklich nicht? Alles, was der Bär hier spricht, klingt schon fast wie ein Gedicht. Ich will nämlich mal Dichter werden, habe ich gestern beschlossen.« 
    »Und dazu muss man so reden?« Das kleine Känguru staunt. »Merkwürdiger Beruf!« 
    »Findest du, dass es merkwürdig klingt?« fragt der kleine Bär. »Reimt es sich denn nicht?« 
    »Doch, doch, es reimt sich«, gibt das kleine Känguru zu. »Aber Reime mag ich am liebsten in Liedern. Eigentlich mag ich sie sogar nur in Liedern.« 
    »Gut, dann dichte ich jetzt ein Lied für uns beide«, sagt der kleine Bär. »Ich mache den Text. Die Melodie erfindest du.«
    »Ich?« fragt das kleine Känguru.
    »Ja, du! Weil Bären nicht musikalisch sind. Die können nicht singen, nur brummen und summen.« »Na gut«, sagt das kleine Känguru. »Erst kommt der Text, den dichtest du. Dann mach ich die Musik dazu.« 
    »He, du reimst ja! Das geht aber nicht. Ich bin der Dichter!« ruft der kleine Bär ganz empört. 
    »Verzeihung, war ja nur aus Versehen«, entschuldigt sich das kleine
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