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Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Titel: Das kleine Kaenguru und seine Freunde
Autoren: Paul Maar
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kleine Biber ist ja auch da. Kommt schnell mit, ich will euch mein Boot zeigen!« 
    »Dein Boot? Du hast ein Boot?« fragen die zwei verblüfft. »Ein ganz richtiges Boot, in dem man fahren kann?«
    »Na ja, fahren kann man schon darin. Aber ein ganz richtiges Boot ist es eigentlich nicht. Eigentlich ist es unsere alte Badewanne. Wir kriegen nämlich eine neue. Die alte hat mein Vater erst mal neben die Haustür gestellt. Und weil doch bei uns der Bach vorbeifließt, wollte ich mal ausprobieren, ob eine Badewanne auch schwimmen kann. Ich hab sie einfach ins Wasser geschoben. Erst ist unten durch das Loch ganz viel Wasser in die Wanne gelaufen. Fast wäre sie untergegangen. Dann hab ich schnell den Gummistöpsel reingesteckt und das Wasser mit einer Dose ausgeschöpft. Und jetzt schwimmt die Wanne wie ein Schiff. Man kann reinklettern und richtig darin fahren.« 
    »Ein Badewannenschiff! Das muss ich sehn!« sagt der kleine Biber.
    »Ich auch. Komm, wir sehn es uns an«, sagt das kleine Känguru.
    Zu dritt rennen und hüpfen sie zum Bach. Da schwimmt die Badewanne wirklich auf dem Wasser und geht auch nicht unter, als der kleine Hund und der kleine Biber hineinsteigen. Die beiden rudern ein Stückchen auf und ab. Dann darf das kleine Känguru zum kleinen Hund ins Wannenschiff. Mit einem langen Stock schiebt es das Schiff an. Das geht schneller, als wenn man mit einem Brettchen rudert, wie der kleine Biber vorher.
    Den ganzen Nachmittag spielen sie am Bach. Mal sitzen der kleine Hund und das kleine Känguru im Boot, und der kleine Biber schwimmt nebenher. Mal sitzen der kleine Hund und der kleine Biber im Boot, und das kleine Känguru hüpft am Ufer entlang. 
    Schließlich sagt der kleine Biber: »Das war schön! Jetzt sind wir den ganzen Nachmittag Boot gefahren. Mindestens zweieinhalb Stunden.« 
    »Zweieinhalb Stunden? Um Himmels willen! Ach, du meine Güte! Verflixt noch mal, so ein Pech!« ruft das kleine Känguru.
    Der kleine Biber und der kleine Hund gucken das kleine Känguru ganz verblüfft an. »Was ist denn los? Was hast du?« fragt der kleine Hund. Da begreift auch der kleine Biber. 
    »Natürlich! Der Kuchen! Um Himmels willen! Dreißig Minuten! Jetzt steht er schon zweieinhalb Stunden in der Backröhre«, ruft er. »Jetzt ist er angebrannt!« 
    »Was heißt angebrannt? Völlig verbrannt ist er bestimmt. Verkohlt und schwarz! Komm, lass uns schnell nach Hause rennen! Wiedersehn, kleiner Hund. Bis morgen«, ruft das kleine Känguru und hüpft los. Der kleine Biber rennt nebenher. Er versucht, das kleine Känguru zu trösten.
    »Weißt du, wenn der Kuchen verkohlt ist, dann kannst du ihn vielleicht trotzdem deiner Mutter als Überraschung schenken«, sagt er, »Wenn man grillt, braucht man doch Kohlen. Sag ihr einfach, das wäre ein Stück Kohle zum Grillen!«
    »Mit Kuchen kann man nicht grillen. Dazu nimmt man Holzkohle«, sagt das kleine Känguru. »Außerdem haben wir gar keinen Grill.«
    »Und wenn du den Kuchen mit Farbe weiß anmalst?« fragt der kleine Biber. »Das geht doch vielleicht. Das sieht dann aus wie Sahne, und man sieht gar nicht, dass er verkohlt ist. Man kann sogar eine Kerze hineinstecken. Die hält besser, weil der Kuchen so hart ist.« 
    »Und wenn meine Mutter dann den Kuchen essen will? Nein, das geht nicht«, sagt das kleine Känguru. Es hüpft so schnell, dass der kleine Biber kaum nachkommt.
    »Vielleicht kann man den Kuchen aushöhlen und einen Aschenbecher daraus schnitzen. Wie findest du das?« fragt der kleine Biber.
    »Meine Mutter raucht nicht. Wir brauchen keinen Aschenbecher«, sagt das kleine Känguru.
    »Dann weiß ich auch nicht, was man mit dem Kohlekuchen machen soll«, sagt der kleine Biber. 
    Sie kommen beim Haus an.
    »Merkwürdig. Seltsam«, sagt das kleine Känguru. 
    »Was ist merkwürdig?« fragt der kleine Biber. Er ist ganz außer Atem.
    »Es riecht gar nicht verbrannt. Keine Rauchwolke aus der Küche. Nichts«, sagt das kleine Känguru. Es hüpft in die Küche, öffnet die Backofentür - und fängt an zu lachen.

    »Was gibt's da zu lachen?« will der kleine Biber wissen. »Sieht der Kohlekuchen so komisch aus, oder was?«
    »Guck doch selbst!« ruft das kleine Känguru. 
    Da steht immer noch die Backform mit dem Kuchenteig. Genauso, wie sie die beiden vor zweieinhalb Stunden hineingestellt haben.
    »Du hast vergessen, den Ofen anzustellen. Er ist kalt«, sagt das kleine Känguru.
    »Ich? Wieso sollte ich den Ofen anstellen? Du hast gesagt, du
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