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Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Titel: Das kleine Kaenguru und seine Freunde
Autoren: Paul Maar
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zischt sie noch stärker als sonst. »Beim Zirkus zeigt jeder, was er kann. Natürlich muss es etwas Besonderes sein. Und danach klatschen alle Zuschauer.« 
    »Kannst du auch etwas Besonderes?« fragt eine der Mäuse.
    »Ich kann über acht Äpfel balancieren«, sagt die Schlabberschlange. »Holt mir acht Äpfel, dann zeige ich es euch.«
    Das kleine Känguru, der kleine Hund und der kleine Bär legen Äpfel auf den Boden. (Da sie keine acht haben, nehmen sie eine Birne und einige Orangen mit dazu.)
    Die Schlabberschlange setzt eine feierliche Miene auf und ruft:
    »So, nun kommt die schöne lange 
    grüngetupfte Schlabberschlange. 
    Gleich wird sie vor allen Tieren 
    über Äpfel balancieren!« 

    Dann ringelt sie wirklich von Apfel zu Apfel, ohne ein einziges Mal den Boden zu berühren. Das kleine Känguru, die Ente, der kleine Hund, der kleine Bär und die Mäuse klatschen Beifall.
    »Jetzt weiß ich, wie Zirkus geht«, sagt das kleine Känguru. »Ich kann auch was Besonderes. Wartet, ich zeig's euch!«
    Es holt seine Stelzen, stelzt darauf vor den anderen auf und ab und ruft dabei:
    »Auf Stelzen geht das Känguru, 
    und alle Tiere schauen zu!« 
    Die Ente, der kleine Hund, der kleine Bär und die Mäuse klatschen Beifall.
    Schnell holt die Ente auch ihre Stelzen, setzt sich einen spitzen, roten Hut auf den Kopf und schreit: 
    »Die Ente mit dem roten Hut 
    stelzt mindestens genauso gut!« 
    Der kleine Hund, der kleine Bär und die Mäuse klatschen Beifall.
    Nun holt der kleine Hund einen großen roten Hüpfball, stellt sich darauf und ruft:
    »Der Ball ist rot, der Ball ist rund, 
    und auf dem Ball, da steht der Hund!«
    Der kleine Bär und die Mäuse klatschen Beifall. 
    Danach holt der kleine Bär sein Einrad, fährt zwischen dem kleinen Känguru und der Ente hin und her und ruft:
    »Aufgepasst, jetzt fährt der Bär 
    mit seinem Einrad hin und her!« 
    Die Mäuse klatschen Beifall. Natürlich wollen auch sie etwas Besonderes vorführen. Sie klettern auf das Seil, verknoten sich ineinander und bilden eine lebende Kette. Sie haben sich auch einen Spruch ausgedacht und rufen jetzt im Chor:
    »Mutig wagt sich Maus und Maus 
    auf das Wäscheseil hinaus!« 
    Das kleine Känguru fragt: »Warum klatscht denn bei den Mäusen keiner Beifall? Das war doch wirklich was Besonderes.«
    »Wer soll denn klatschen?« sagt die Schlabberschlange. »Merkst du es denn nicht? Es gibt keine Zuschauer mehr. Alle machen mit!«

Die Drachen

     

    as kleine Känguru spielt am liebsten im Freien. Auf einer Wiese zum Beispiel oder doch wenigstens im Hof.
    Der kleine Dachs spielt am liebsten unter der Erde. In einer Höhle oder doch wenigstens im Keller. Kein Wunder, dass die beiden so selten miteinander spielen.
    Aber heute sind alle anderen Freunde vom kleinen Känguru nicht da. Der kleine Hund besucht seinen Onkel, einen alten Bernhardiner, der kleine Biber ist beim Schwimmen, und die Bärenkinder helfen ihrer Mutter bei der Beerenernte.
    So geht das kleine Känguru mit dem kleinen Dachs auf Entdeckungsreise.
    »Gleich dort hinten, neben dem Felsen, ist eine schöne, tiefe, dunkle Höhle«, erzählt der kleine Dachs. »Da gehen wir spielen, ja?«
    Das kleine Känguru ist nicht sehr begeistert. »Höhle? muss das sein?« fragt es. »Was kann man denn in einer Höhle schon spielen? Und in einer dunklen noch dazu!«
    Der kleine Dachs sagt: »In einer Höhle kann man eine ganze Menge spielen. Zum Beispiel, dass dort ein alter, scheußlicher Drache einen wertvollen Schatz bewacht. Oder dass da die sieben Zwerge...« 
    Das kleine Känguru unterbricht ihn. »Das mit dem Drachen ist keine schlechte Idee. Wir schleichen in die Höhle und rauben dem alten Drachen einen Beutel voll Gold. Nein: eine Handvoll Edelsteine. Edelsteine sind nämlich noch wertvoller als Gold.« 
    »Das machen wir!« sagt der kleine Dachs und freut sich. »Die Edelsteine verkaufen wir dann ganz teuer. Und von dem Geld kaufen wir uns eine schöne, tiefe Höhle, ja?«
    »Was sollen wir denn mit einer Höhle?« fragt das kleine Känguru.
    »Na, darin spielen!« antwortet der kleine Dachs. »Lass uns erst mal hier den Drachen berauben, bevor wir eine neue Höhle kaufen«, schlägt das kleine Känguru vor.
    Der kleine Dachs ist einverstanden. 
    »Wir nehmen einen Stock mit, das ist unser Schwert«, sagt er. »Damit wir uns wehren können, wenn der Drache aufwacht.«
    »Aufwacht? Schläft er denn?« fragt das kleine Känguru.
    Der kleine Dachs nickt.
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