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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern
Autoren: Scott Wetzler
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Einleitung
    In meiner Praxis als Psychologe erzählen mir Frauen über bestimmte Männer in ihrem Leben viele Geschichten, die sich in den Einzelheiten stark ähneln, gleichgültig, ob sie über Freundschaft, Ehe, Familienstreitigkeiten, berufliche Vorgänge oder alltägliche Begegnungen sprechen.
    Wenn es um die Beziehungen zu Partnern, Ehemännern, Vätern oder Vorgesetzten geht, tauchen in ihren Beschreibungen immer wieder einige Grundmuster auf: Viele solche Männer entnerven die Frauen durch verwickelte Machtspiele, zerstörerische Taktiken und einseitige Logik. Immer scheint Machtkampf eine Rolle zu spielen, ob es nun um Intimität geht oder um Respekt, um beruflichen Erfolg oder um so etwas Einfaches wie das Essenbestellen beim Kellner. »Wenn ich dem Typ mitteile, was ich will«, sagen die Patientinnen immer wieder, »dann macht er es mir um so schwerer, es zu bekommen.« Das frustrierende und verwirrende Verhalten, das sie damit ansprechen, hat Methode, und es hat auch einen Namen: passive Aggression. Das passiv-aggressive Verhalten macht die Frauen »verrückt«. Was tun diese Männer eigentlich genau? Wie äußert sich passiv-aggressives Verhalten? Beobachten Sie einmal, ob Ihnen die folgenden wahren Begebenheiten bekannt vorkommen.
    Mark und Heather leben seit einem Jahr zusammen, aber neuerdings spielt Mark zu oft den »unberechenbaren« Liebhaber. Er zieht sich aus und legt sich hin, und dabei wirft er Heather einen Blick zu, der ihr zeigt, dass er mit ihr schlafen will. Aber ganz sicher ist sie sich nie; Mark widersetzt sich ihren Annäherungsversuchen nicht, aber er zeigt auch keine große Begeisterung. Sogar beim Sex selbst weiß Heather nicht genau, ob es ihm wichtig ist, dass sie beide Spaß haben und intim sind. Wenn sie ihn fragt, was er will, antwortet er: »Du weißt doch…« Fragt sie ihn, ob er zufrieden ist, wendet er sich als Antwort vielleicht von ihr ab, murmelt eine Erwiderung, die ihr jedes weitere Wort abschneidet, oder kontert mit einer Bemerkung wie »immer brauchst du Komplimente«. Aus dem Nachspiel werden die Nachwehen.
    Jack, stellvertretender Marketingleiter und ein recht beliebter Mann mit guten Ideen und Ambitionen, soll mit Nora zusammenarbeiten, einer gleichgestellten Kollegin. Jack behauptet selbst von sich, er sei das »Nervenzentrum« seiner Abteilung, und den Kunden und Untergebenen erzählt er, er habe die Dinge im Griff. Aber das glaubt nur er. In Wirklichkeit ist Nora, eine eher wortkarge Frau, zur treibenden Kraft hinter dem Erfolg der Abteilung geworden, nachdem sie vor vier Monaten in die Firma gekommen ist, und mit dieser Tatsache wird Jack nicht fertig. Jetzt, wo Jack und Nora bei einem Projekt für einen wichtigen Kunden zusammenarbeiten müssen, entdeckt Nora, »wer hier das Sagen hat«: Jack versäumt es, sie über einige wichtige Telefonanrufe zu informieren; er trifft Verabredungen mit dem Kunden, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen; seine Zeit verwendet er zum größten Teil darauf, Noras Fortschritte zu untergraben. Verärgert und frustriert geht Nora mit Jack in ein Lokal und stellt ihn zur Rede. Jack sagt zu ihr: »Niemand kann besser im Team arbeiten als ich.« Am nächsten Morgen beschwert sich Jack beim Chef, Nora zögere, das Geschäft abzuschließen, sie halte Verabredungen mit dem Kunden nicht ein, sie sei mit ihrer Arbeit unzufrieden, und sie beantworte Telefonanrufe nicht.
    Janet hat ihren Eltern, die im Ruhestand leben, ein Abendessen mit der Familie versprochen, denn sie sehen sich selten, außer an größeren Feiertagen. Eddie, ihr älterer Bruder, macht Überstunden bei einer Zeitung in der Stadt; Janet hat eine eigene Versandfirma und trägt außerdem Verantwortung als allein erziehende Mutter von zwei Zwillingsbrüdern – es ist nicht leicht für sie, alle Termine unter einen Hut zu bekommen.
    Schließlich hat Eddie einem Zeitpunkt zugestimmt, und er verspricht, sich freizunehmen. Janet plant ein größeres Abendessen und verwendet viel Zeit und Geld darauf, alles richtig vorzubereiten. Eddie macht ein großes Getue, er könne es gar nicht erwarten, die Familie zu treffen, und natürlich werde er um sieben Uhr bei Janet in der Wohnung sein, allerspätestens um halb acht. Um sechs ruft er an und sagt, er werde sich um eine halbe Stunde verspäten – aber dann taucht er erst fünf Stunden später auf, und das ohne jede Entschuldigung.
    Janet ist außer sich; ihre Mutter fängt an zu weinen; der Vater beschuldigt Eddie, er sei »unerzogen
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