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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch
Autoren: Svenja Hofert
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Trödelmarkt einer Förderschule besucht, um Fußballkarten zu tauschen, und dann ergab es sich, dass er mit den Kindern spielte. Seit diesem Tag interessierte er sich für Lernbehinderungen. Er klärte, welche Scheine er aus seinem Magisterstudium anrechnen lassen konnte, und holte den Abschluss als Lehrer nach.
    Ich rief 1998 einfach an einem Tag aus Lust und Laune bei einem Verlag an und fragte, ob Interesse an einem Buch zum Thema Onlinebewerbung bestünde. Eine Woche zuvor hatte eine Autorin ihre Autorenschaft für dasselbe Thema zurückgezogen. So kam ich zu meinem ersten Buch.
    Vergessen Sie die Smart-Formel
    Schauen Sie sich die Karrieren bekannter Leute an: Niemand hat seine Karriere en détail geplant. Viele hatten zwar den Wunsch, etwas in einem bestimmten Bereich zu machen, doch die genaue Richtung war unklar. Dies widerspricht den gängigen Ratgeberempfehlungen. Überall lesen Sie, dass Sie sich konkrete Ziele setzen müssen, und bekommen die Smart-Formel aufgetischt. Ziele sollen spezifisch, messbar, aktiv, realistisch und terminiert sein (also s.m.a.r.t.). Die ganze Coaching-Industrie baut auf dieser Formel auf. Tatsächlich funktioniert die Formel gut im Projektmanagement und ist auch wunderbar übertragbar auf den privaten Bereich. »Meine Diplomarbeit bis zum 30.8. mit einer 1,3 schaffen« ist eindeutig ein hilfreiches, weil smartes Ziel. Doch bei mittel- und langfristigen beruflichen Zielen versagt Smart völlig. Hier kann ein völlig unsmartes Ziel passender sein. »Ich möchte erst mal reinschnuppern in eine Tätigkeit, die mit Menschen zu tun hat, Vertrieb, Marketing oder Einkauf, mal sehen« oder »Ich möchte erst mal diese Marktstudie möglichst gut machen« sind für den Anfang Ziele, die nicht wirklich smart, aber trotzdem gut sind.
    Später können die Ziele dann ja konkreter werden, aber besser nicht allzu langfristig ausgerichtet. Selbst große Projekte sind selten länger als auf zwei Jahre angelegt, jeder Businessplan bezieht sich maximal auf drei Jahre. Das hat seinen Grund: Das Berufsleben ist nur auf kurze Sicht planbar, denn in der Zwischenzeit geschieht eigentlich immer etwas, das eine Kurskorrektur nötig macht. Ich habe jedenfalls keinen Businessplan gesehen, der der tatsächlichen Entwicklung entsprach. Es hat sich immer noch was anderes ergeben, meist unerwartet.
    Abenteuer Karriere
    Die berufliche Laufbahn, die Karriere, wird mit weniger Planung zum spannenden Abenteuer. Sie haben jetzt die Chance, Veränderungen selbst in die Hand zu nehmen und dann herbeizuführen, wenn der Zeitpunkt aus Ihrer Sicht gekommen ist. Wenn Sie schlau sind, müssen Sie sich nicht erst vom Dampfer stoßen lassen, um im kalten Wasser zu sich zu kommen. Wenn Sie schlau sind, können Sie jederzeit Ihr Schnellboot nehmen und in unterschiedliche Richtungen abdüsen.
    Stellen Sie sich lieber darauf ein, in den Unternehmen immer Gast zu bleiben und besser nie Familienmitglied. Dann können Sie mit einem anderen Gefühl Arbeitsverträge unterschreiben, Jobs annehmen und diese auch wieder aufgeben. Wenn Sie von vornherein nicht mit einer Ehe auf Lebenszeit rechnen, sondern lediglich mit einer vorübergehenden, geschäftlichen Partnerschaft, können Sie sich jederzeit trennen. Das erlaubt es Ihnen, Ihre Karriere so zu gestalten, dass sie Ihnen gefällt und gleichzeitig zum Arbeitsmarkt passt.
    Die Hundert-Prozent-Karriere bekommen Sie nur, wenn Sie aufhören, danach zu suchen. Dafür brauchen Sie am Anfang ein wenig Mut. Mut ist die aus meiner Sicht sowieso am meisten unterschätzte Kompetenz. Dabei ist Mut – speziell der Mut, es anders zu machen – die Voraussetzung für Kreativität. Und Mutlosigkeit der Preis der Sicherheitsorientierung. Mut heißt, loszulaufen und die Hürden zu überwinden, die sich auf dem Weg auftun. Mut heißt, Risiken zu kennen, aber den Blick auf Chancen zu richten.
    Vor einer Woche bekam ich eine E-Mail aus Dubai. Dort arbeitet der MBA-Investmentbanker inzwischen als Eventmanager. Das kam so: Mit seiner Freundin war er nach wenigen Wochen weiter nach Madrid gezogen. Dort bekam er einen Job bei einem deutschen Bauunternehmen. Einer der Mitarbeiter, der als Projektcontroller in den Emiraten arbeitete, hatte von einem Unternehmen gehört, das einen Eventmanager auf Projektbasis suchte. Er empfahl den MBAler, weil er selbst erlebt hatte, wie der eine Galaveranstaltung organisiert hatte. »Im Moment kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, in einer Bank zu arbeiten. Ist zwar auf
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