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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch
Autoren: Svenja Hofert
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dafür mindestens einen Tag arbeitslos sein muss – selbstständig macht. Dafür muss er in den vorausgegangenen 24 Monaten mindestens 12 Monate in die Sozialversicherung eingezahlt haben. Doch ich bin überzeugt, dass die Bundesagentur für Arbeit sich auch dieses Themas in einer durch immer mehr selbstständige Arbeitsformen gekennzeichneten Arbeitswelt über kurz oder lang annehmen muss. Übrigens: Innerhalb weniger Monate hatte der ehemalige Langzeitpraktikant so viele Aufträge, dass er davon leben konnte. Und dann bekam er eine Festanstellung und musste entscheiden.
    Selbstständigkeit ist für einige, wie für meinen Medienbachelor, eher eine zweite Wahl und Notlösung. Die »digitale Bohème«, die die Zukunft der Arbeit schon heute lebt, ist für sie eher fremd. Manche wachsen aber schnell in diese Lebensform hinein und würden nach einiger Zeit nicht mehr mit einer Anstellung tauschen. Dabei entwickeln sich fast nebenbei typische Karriere-IQ-Eigenschaften.
    Dazu gehört der Glaube an sich selbst wie auch die Fähigkeit, sich untereinander zu vernetzen und gegenseitig zu stützen. Ganz wichtig ist auch ein frischer, unverstellter Blick auf den Markt und die Trends. So entsteht nebenbei Fachkompetenz und Expertise in Bereichen, für die Konzerne externe Beratung brauchen: im Internet, E-Commerce und Onlinemarketing. Mich wundert nicht: Derzeit sind Onlinemarketingexperten die Einzigen, die von Konzernen wirklich dringend für Festanstellungen gesucht werden. Das Problem der Konzerne ist allerdings, dass viele wirklich gute Leute sich gar nicht einstellen lassen wollen.
    Die Bereitschaft, sich wie der Medienbachelor im Falle des Falles auch selbstständig zu machen, erleichtert die Karriere. Sie trägt dazu bei, die innere Freiheit zu erhöhen, und schafft letztendlich die Basis für ein selbstverständliches Egomarketing. Die Voraussetzung dafür, dass Sie diesen Schritt jederzeit und immer tun können, schafft jene innere Freiheit, die Menschen eine attraktive Ausstrahlung verleiht. Wer nicht eingebunden in Abhängigkeiten ist, erhält oft überraschende Jobangebote und hat sehr viel häufiger die Wahl als derjenige, der einen Job »braucht«.
    Ja sagen
    Ich habe es mehrmals erlebt, dass Menschen just in dem Moment, wo sie sich innerlich frei gemacht hatten, mehrere Angebote gleichzeitig bekamen. Ja, auf die Spitze getrieben ist es sogar so: In dem Moment, wo Sie viele Alternativen und Möglichkeiten für sich selbst sehen, klappt plötzlich alles andere. Ob diese Bereitschaft Sie nun zu einem eigenen Unternehmen, zu freiberuflicher Projektarbeit, anderen Freelance-Tätigkeiten oder zu einer Festanstellung führt, ist unerheblich. Es geht um das innere »Ja« dazu, sich im Falle des Falles selbstständig zu machen und diese Möglichkeit auch als reale Möglichkeit zu sehen. »Es geht nicht darum, angestellt zu sein oder nicht; es geht darum, selbstständig und selbstbestimmt zu arbeiten. Das ist der Preis, den jeder verlangt, der sein Können richtig einschätzen kann«, schreibt der Autor Wolf Lotter im Wirtschaftsmagazin brand.eins . So ist es.
    Die im Studium manchmal antrainierte Unselbstständigkeit verhindert leider, dass sich der Blick für Möglichkeiten entfalten kann. So leisten die Career Center vieler Hochschulen und Universitäten zwar wunderbare Arbeit, doch die Schulung von unternehmerischen Eigenschaften wie Mut, Risikobereitschaft, das Vertreten eigener Positionen, aber auch Networking steht nirgendwo auf dem Plan. Sicher liegt das auch an mangelnder Nachfrage: Viele Ihrer Absolventenkollegen kommen gar nicht auf die Idee, dass freiberufliche Tätigkeiten eine Alternative zum Warten, Überbrücken in Praktika und Callcentern und Geradenichts-Haben sein können. Sie wissen noch nicht, dass die Karriere von morgen nicht von Fleiß gespeist wird, sondern vom Karriere-IQ. Es wurde und wird ihnen ja immer anders erzählt.
Chancen erkennen und ergreifen
    Die eigenen Möglichkeiten erkennen und nutzen ist theoretisch einleuchtend, aber praktisch gar nicht so einfach. Die eigenen Möglichkeiten erkennen und nutzen heißt nämlich auch, Optionen so zuzuschneiden, dass sie für einen persönlich passen. Dazu will ich Ihnen ein Best-Practice-Beispiel geben. Thomas ist Politikwissenschaftler mit ein wenig Berufserfahrung und zwei kurzen Etappen im Lebenslauf: einer als Interviewer bei einem Marktforschungsunternehmen und einer als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter mit Zwölf-Monats-Zeitvertrag. In
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