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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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wär ich zum Verräter geworden. Dieser Jemand lebt nicht mehr. Das Geld ist also kein Problem.«
    »Falls du’s jemals schaffst, irgendeinen armen Narren für deine Hirngespinste zu gewinnen, brauchst du mehr als nur Geld. Du bräuchtest Hilfe. Ein ganzes Team. Verdammt, eine ganze Firma, die sich um alles kümmert.«
    Erneut wirkte Janson unsicher. »Ich weiß nicht recht. Von Firmen hab ich irgendwie genug. Von Institutionen überhaupt. Ich werd misstrauisch, sobald mehr als zwei Leute zusammenkommen.«
    »Armer Paul. Willst die Welt verbessern, indem du den schlimmsten Kerl rettest, den du kennst, und das ganz allein. Wie nennst du dein Projekt? Das ›Paul Janson Institut zum Aus-der-Scheiße-Ziehen ehemaliger Feldagenten‹? Oder besser: die ›Phönix-Stiftung‹?«
    Janson stand auf. »Gehen wir, mein Freund.«
    »Ich geh nirgendwohin. Und dein Freund bin ich auch nicht.«
    »Mag sein. Aber wir haben immerhin zusammengearbeitet, und ich könnte heute genauso hier sitzen, also sind wir Brüder.«
    »Brüder? Sag mal, kneift dein Heiligenschein eigentlich sehr?« Doug Case schüttelte den Kopf, kratzte sich unter der Achsel und schlug seine schmutzigen Hände vors Gesicht. Nach einer Weile ließ er die linke Hand sinken und sprach durch die Finger der rechten. »Sie haben dich ›die Maschine‹ genannt. Weißt du noch? Manche von uns haben sie ›Tier‹ genannt, manche ›Maschine‹. Die Maschine ist normalerweise dem Tier überlegen. Aber nicht immer.«
    In einer einzigen fließenden Bewegung – zehntausendmal trainiert – schnellte Cases linke Hand aus dem Rucksack hoch, den Lauf einer 9-mm-Glock zwischen Daumen und Zeigefinger haltend. Seine rechte Hand schloss sich um den Pistolengriff, der Zeigefinger legte sich um den Abzug, und die linke Hand zog blitzschnell den Schlitten zurück, um eine Kugel in die Kammer zu laden.
    Janson kickte ihm die Pistole aus der Hand.
    »Scheiße!«
    Doug Case rieb sich das Handgelenk. Jansons Stiefel hatte ihn hart getroffen. Er hätte sich an den alten Spruch erinnern sollen, der innerhalb von Cons Ops kursierte: schnell, schneller, Janson.
    Janson hob die Waffe auf. Er grinste von einem Ohr zum anderen, nunmehr überzeugt, dass der Mann kein hoffnungsloser Fall war. »Ich sehe, du bist noch nicht total im Arsch.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Janson tippte auf die Glock. »Du hast auf dem Ding ein Ringvisier montiert.«
    Er zog das Magazin heraus und steckte es ein, nahm die Patrone aus der Kammer, schnappte sich den Rucksack von Cases Schoß, zog zwei Ersatzmagazine aus einer Seitentasche und ein drittes aus Cases Hosenbund, ehe er ihm die leere Pistole zurückgab.
    »Wann krieg ich den Rest?«
    »Wenn du den Weg zurück geschafft hast.«

Erster Teil
    GIGANTISCHE ERDÖLVORKOMMEN
    Heute
    1°19' N, 7°43' O
    Golf von Guinea, 260 Meilen südlich von Nigeria, 180 Meilen westlich von Gabun

1
    »Du kennst die Regel: Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.« Janet Hatfields Stimme klang ruhig und fest in der Stille des verdunkelten Ruderhauses. Sie war Kapitänin der Amber Dawn, eines Offshore-Serviceschiffs, das in der dunklen Nacht durch die schwere See des Golfs von Guinea rollte und stampfte. »Und was du auf der Amber Dawn gesehen hast, bleibt auch auf der Amber Dawn.«
    »Das hast du mir schon erklärt, als wir in Nigeria ausgelaufen sind.«
    »Ich mein’s ernst, Terry. Wenn die Firma erfährt, dass ich dich an Bord geschmuggelt hab, feuern sie meinen Arsch.«
    »So einen hübschen Arsch feuert man doch nicht.« Terrence Flannigan, der als Firmenarzt und Frauenheld um die Welt reiste, hob die rechte Hand zum Schwur und schaute Janet Hatfield mit einem verschlafenen Lächeln an. »Okay, ich schwör’s noch mal. Die Geheimnisse der Amber Dawn sind bei mir sicher, kein Wort über Erdöl oder Erkundungsbohrungen. Der Blitz soll mich treffen, wenn ich irgendwas ausplaudere.«
    Kapitänin Hatfield, eine athletisch gebaute fünfunddreißigjährige Blondine, wandte ihm den Rücken zu und studierte leicht beunruhigt den Radarschirm. Seit ein paar Minuten tauchte immer wieder ein undefinierbares Echo auf, um gleich wieder zu verschwinden. Der Lichtpunkt war zu schwach für ein Schiff, doch hell genug, um Janets Aufmerksamkeit zu erregen. Das Radar war durchaus zuverlässig, ein neues Furuno-Modell. Doch sie trug immerhin die Verantwortung für zwölf Menschenleben: fünf philippinische Besatzungsmitglieder, sechs amerikanische Erdölspezialisten und einen blinden Passagier.
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