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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Dreizehn, wenn sie sich mitzählte, was sie eher nicht tat.
    War es vielleicht nur ein Stück Müll oder ein Ölfass, das da auf dem Wasser tanzte, manchmal obenauf, manchmal zwischen den Wellen verborgen? Oder doch etwas Größeres, vielleicht ein halb versunkenes Wrack, gegen das man besser nicht mit fünfzehn Knoten krachte?
    Erneut leuchtete es auf, nun etwas näher, so als würde es nicht bloß dahintreiben, sondern sich auf sie zubewegen. Sie drehte an den Einstellungen für Entfernung und Auflösung. Außer ein paar großen Öltankern etwa zwanzig Meilen westlich war weit und breit nichts zu sehen. Ganz oben hatte sie den knapp zweitausend Meter hohen Vulkan Pico Clarence auf der Île de Forée im Bild, das Ziel ihrer Reise.
    Sie warf einen Blick auf die anderen Instrumente. Kompass, Autopilot und die Anzeigen für die Dieselgeneratoren, welche die zwei 3000-PS-Elektromotoren antrieben, lieferten normale Werte. Sie spähte durch die nachtschwarzen Fenster der Brücke. Schließlich griff sie sich ein Nachtsichtgerät, drückte die schwere, wasserdichte Tür mit der Schulter auf und trat auf die Brückennock hinaus in die feuchte tropische Hitze und den ohrenbetäubenden Lärm der Generatoren.
    Der Dieselrauch wurde vom Südwestmonsun verweht. Die schwere See hob das Heck des Bootes empor und tauchte den Bug fast bis zum Vorderdeck ins Wasser. Die feuchte Hitze trieb ihr binnen Sekunden den Schweiß aus den Poren.
    Ihr Nachtsichtgerät war ein achtzehnhundert Dollar teures Geburtstagsgeschenk, das sie sich selbst gemacht hatte, um kleine Boote und andere Hindernisse rechtzeitig erkennen zu können. Es lieferte zwar keine Vergrößerung, durchdrang die Dunkelheit jedoch wunderbar. Sie suchte die See ab, doch nichts als Schaumkronen auf der dunklen Meeresoberfläche. Wahrscheinlich doch nur ein Fass. Sie kehrte in das angenehm klimatisierte Innere zurück. Der rote Lichtschein der Instrumente spiegelte sich in Flannigans aufforderndem Lächeln.
    »Das kannst du vergessen«, ermahnte sie ihn.
    »Ich will dir doch nur meine Dankbarkeit zeigen.«
    »In vier Stunden kannst du das bei den Damen in den Massagesalons von Porto Clarence erledigen.«
    Inzwischen hatten vor allem osteuropäische und chinesische Kreuzfahrtschiffe die Hauptstadt der Insel für sich entdeckt. Die Armut des Landes, ein Diktator, der dringend auf ausländisches Geld angewiesen war, und die legendäre Schönheit der Einwohner mit ihren westafrikanischen und portugiesischen Wurzeln ließen den Sextourismus in der alten kolonialen Hafenstadt boomen.
    Terry schritt im Ruderhaus auf und ab. »Ich bin schon länger als Arzt unterwegs und weiß, wann es besser ist, den Schnabel zu halten. Aber eine solche Geheimniskrämerei wie auf dieser Fahrt hab ich noch nie erlebt.«
    »Lass das Gerede.«
    »Ihr habt die ganze Woche Hydrophone und Airguns hinter euch hergezogen. Wann wurde dein Kahn das letzte Mal zu einer solchen Erkundungsmission eingesetzt?«
    »Letzten Monat.« Janet Hatfield ärgerte sich über sich selbst, kaum dass sie es verraten hatte.
    Terry lachte. »Der Fluch des Käpt’ns. Du liebst dein Schiff einfach zu sehr, um ein Geheimnis für dich zu behalten. Dann ist es also nicht das erste Mal? Hör mal, das ist doch kein Ölsuchschiff. Was geht da vor sich?«
    »Vergiss, was ich grade gesagt hab. Okay, es ist ein bisschen ungewöhnlich, na und? Wenn mich die Firma mal zur Vizepräsidentin ernennt, werd ich fragen, was wir hier genau gemacht haben. Aber bis dahin konzentriere ich mich nur auf mein Schiff. Und jetzt halt den Mund. Herrgott, ich hätte dich in Nigeria lassen sollen.«
    »Dann wär ich jetzt tot.«
    »Da hast du recht.« Es war extrem gefährlich heutzutage im Niger-Delta. Immer wieder wurden Bohrarbeiter von irgendwelchen Milizen verschleppt, betrunkene Soldaten feuerten auf ihre eigenen Checkpoints, und Fanatiker trieben im Namen von Jesus und Mohammed ihr Unwesen. Doch der Arzt und passionierte Frauenheld Terry Flannigan wäre um ein Haar auf die altmodische Weise ums Leben gekommen: durch einen eifersüchtigen Ehemann mit einer Machete – einen reichen Stammesführer mit ausreichenden politischen Verbindungen, um ungestraft jemanden in Stücke hacken zu können, der sich an seiner Frau vergriffen hatte.
    »Janet, warum ist aus uns eigentlich nichts geworden?«, fragte Terry mit einem sehnsuchtsvollen Lächeln.
    »Unsere Beziehung ist an ihrem fehlenden Gewicht zerbrochen.«
    Er war ein besserer Freund als Geliebter. Für
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