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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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in einer fernen Galaxie diesen Buchstaben noch nie zuvor gesehen haben kann. Verdammt, jetzt stelle ich sie wie eine dämliche Klugscheißerin dar.
    Zur Webcam gewandt, sagte ich: „Wie läuft dein Unterricht? Haben sie euch schon beigebracht, wie man Computerviren programmiert? Ich wüsste nämlich ein paar Leute, denen ich welche schicken möchte.“
    „Wenn du mit ‚Virus‘ ein Programm meinst, dass versehentlich dein ganzes Betriebssystem einfriert, wenn du versuchst, es hochzufahren, dann zählt wohl alles dazu, was ich bisher programmiert habe. Oh, und wusstest du, dass man das Telefonsystem mit einer Captain-Crunch-Pfeife hacken kann?“
    „Ähmm, das ist Hacker-Slang oder …?“
    „Nein, die Telefone in den 1970er Jahren funktionierten anhand von Tönen. Töne in verschiedenen Frequenzen, die an eine Art Schaltzentrum weitergeleitet wurden. Dort gaben die Signale gewissermaßen an, wer wohin telefonierte, und so wurden auch die Gebühren erhoben. Ob es sich um ein Orts-, Fern- oder Auslandstelefonat handelte, erkannte das System alleine durch den damit verbundenen Signalton. Es gab da diesen Hacker namens John Draper, der rausfand, dass die kleinen Plastik-Spielzeugpfeifen, die sie als Gimmick den Frühstücksflocken von Captain Crunch beilegten, genau die Frequenz hatten, mit der das Telefonsystem die Gebühren für ein Telefonat begrenzte. Zwei Jahre lang telefonierte er weltweit kostenlos, weil er mit seiner Spielzeugpfeife bei jedem Telefonat in den Hörer pfiff.“
    „Scheiße noch mal, das probier ich aus. Das ist genau der Mist, den sie am College unterrichten sollten.“
    „Ähm, seitdem haben sie die Telefonsignale geändert.“
    „Oh.“
    Wir schwiegen einen Augenblick, und dann sagte sie: „Warte mal kurz, ich versuche einen Weg zu finden, um das Gespräch wieder auf deine Therapie zu bringen.“
    „Ich liebe dich“, sagte ich.
    „Ich weiß“, sagte sie.
    „Übrigens ist morgen Gruppensitzung. Ich muss mich wahrscheinlich vorher enthaaren.“
    „Pfui.“
    „Sorry.“
    „Aber vielleicht sollte ich mich nicht beschweren, immerhin sitze ich ohne Höschen vor einer Webcam.“
    „Ach, echt?“, fragte ich.
    „Willst du sehen?“
    „Ja. Ja!“

VOR DEM AUSBRUCH Auf der Erde gibt es eine Spinne, die so groß ist wie ein Teller, also 30 cm, wenn man die Beine dazuzählt. Sie wird Goliath-Vogelspinne genannt, oder von denen, die sie tatsächlich gesehen haben, auch „Goliath-Fucking-Vogelspinne“.
    Sie frisst nicht nur Vögel – sondern in erster Linie Ratten und Insekten –, aber sie heißt trotzdem „Bird-Eating Spider“, weil die Tatsache, dass sie Vögel fressen kann, das Wichtigste ist, was man über sie wissen muss. Wenn man einer dieser Kreaturen begegnet, sieht, wie dieses Viech aus dem Schrank oder der Suppenschüssel krabbelt, sagt garantiert sofort jemand: „Hey, pass bloß auf, dieses Ding kann verdammt noch mal Vögel fressen.“
    Ich weiß nicht, wie sie die Vögel fangen. Ich weiß, dass die Goliath-Fucking-Vogelspinne nicht fliegen kann, denn wenn sie es könnte, würde sie anders heißen. Wir würden sie siezen, denn dann wäre sie die dominante Spezies auf diesem Planeten. Keiner von uns würde das Haus verlassen, ohne dass es vorher eine Goliath-Fucking-Vogelspinne erlaubt hätte.
    Ich habe so ein Ding schon mal live gesehen, und zwar im Zoo, als ich noch zur Highschool ging. Ich war 15, hatte das Gesicht vollerPickel und wurde täglich dicker. Mit offenem Mund starrte ich auf dieses Monster, das die Glaswand seines Terrariums hochkrabbelte. So groß wie meine beiden Hände zusammen. Die Jungs um mich herum kicherten und schubsten sich gegenseitig und irgendein Mädchen hinter mir quiekte. Aber ich hab keinen Ton von mir gegeben. Ich konnte nicht. Nur eine Glasscheibe trennte dieses Geschöpf von mir. Noch Monate später habe ich nachts die Ecken meines Zimmers beobachtet, Ausschau gehalten, ob nicht doch irgendwo haarige Beine so dick wie mein Finger hinter einem Stapel Comics oder Videospielen hervorlugten. Ich stellte mir vor – nein, ich erwartete –, Spinnweben so dick wie Angelschnüre in meinem Schrank zu finden, übersät mit Klumpen von halbverdauten Spatzen. Oder Spinnenköttel in meinen Schuhen, kleine mit Federn gespickte Scheißhaufen. Oder pinkfarbene Spinneneier mit Babyspinnen in ihrem Inneren, so groß wie Golfbälle. Und selbst jetzt, zehn Jahre später, mit 25, schaue ich immer noch unter die Bettdecke, bevor ich mich reinlege, weil ein
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