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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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Küchenfenster. Falconers schimmernder neuer Porsche wendete in meinem Garten, pflügte durch den Schnee und verschwand auf der Straße. Aber als ich ihn mir jetzt anschaute, war ich mir nicht sicher, ob es nicht doch ein Ferrari war. Ich aß einen Taquito.
    Während ich kaute, veränderte sich hinter mir das Licht. Ein Schatten erschien auf der Oberfläche der Küchentheke.
    Es war Zeit genug, um zu bemerken, dass der Schatten keine linke Hand hatte. Er sprach.
    „Hey!“
    Ich fuhr herum, sah blasse Haut, Sommersprossen und rote Haare.
    „Oh! Hey! Ich hab auf deinen Anruf gewartet!“
    „John hat mich an der Bushaltestelle abgeholt, während du beim Einkaufen warst.“
    „Fröhliche –“
    Ich wurde unterbrochen, weil Amy ihre Arme um mich schlang und drückte, als wollte sie die Luft aus mir rauslassen.
    „Ich hab Cupcakes mitgebracht! Sie stehen an der –“
    Diesmal wurde sie unterbrochen, weil ich ihr das T-Shirt über den Kopf zog.
    „– Tür. Holen wir uns nachher kubanischen Kaffee?“
    „Aha, klar, logisch“, sagte ich und zog an dem Reißverschluss ihrer Hose.
    „O mein Gott, David, sie werden nicht aufhören, mich anzurufen. Ich hatte die Nummer geändert, und zwei Tage später haben die Reporter sie schon rausgefunden. Wann hört das auf? Wann wird alles wieder normal?“
    Wer weiß? Wir waren beide nackt, als sie beim Fragezeichen angekommen war.
    Ich schlief halb und war im Bett an Amy geschmiegt, die jetzt die kurzen Hosen und das T-Shirt trug, die sie als Pyjama benutzte. Sie las die Weihnachtskarte, die auf der Theke gelegen hatte.
    „Wann ist die gekommen?“
    „Vor ein paar Tagen“, murmelte ich.
    Vorne drauf war eine feierliche Weihnachtsszene mit den Worten FELIZ NAVIDAD. Innen stand mit rotem Filzstift:

    Es gab keine Absenderadresse.
    „Das ist so süß! Sie ist mit Namen genauso schlecht wie du.“
    „Mmm.“
    „David?“
    „Hmmmmm?“
    „Ich weiß nicht, ob ich es dir gesagt habe, aber ich treffe jemanden.“
    „Mmmm. Okay. Sieht er gut aus?“
    „Einen Therapeuten, meine ich. Wegen dem posttraumatischen Stress und so.“
    „Oh. Okay. Das ist sicher gut. Sag mir, äh, falls er ein Superbösewicht ist.“
    Ich döste weg.
    „David?“
    „Hmmm? Was? Ist es schon morgen?“
    „Wünschst du dir manchmal, du würdest von allem nichts wissen? Dass du es einfach aus deinem Gehirn löschen könntest und so wärst wie alle anderen?“
    „Klar. Aber eigentlich … nein. Denn wenn jemand vorbeikäme und mir die Chance bieten würde, eine Pille zu schlucken, und alles würde verschwinden, dann würde ich das nicht machen. Ich hätte Angst, dass auch das gute Zeug weggeht. Vielleicht habe ich mir das alles ja nur eingebildet, aber dann habe ich mir dich vielleicht auch nur eingebildet.“
    „Ich sage ja nicht, dass du dir das alles eingebildet hast.“
    „Genau das würdest du sagen, wenn du nur Einbildung wärst.“
    „Okay, schlaf weiter.“
    „Hey, du hast damit angefangen.“
    Stille. Ich döste ein.
    „Ich habe Marconis letztes Buch noch mal gelesen, und da ist dieser Teil, der mich jedes Mal packt. Er sagt, dass der Teil des Universums, den ein Mensch erfassen kann, statistisch gesehen, bei null liegt. Dieses riesige Universum erstreckt sich über Billionen und Aberbillionen Kilometer. Und alles, was ein Mensch wahrnehmen kann, ist ein kleiner Tunnel, ein paar Meter breit und ein paar Meter lang, direkt vor unseren Augen. Also schließt er daraus, dass wir gar nicht wirklich im Universum leben, sondern in unseren Köpfen. Was wir wahrnehmen können ist lediglich ein kleines Nadelloch in einer Augenbinde, und den Rest füllt unsere Phantasie auf. Also kommt alles, was wir über die Welt denken, ob wir nun meinen, sie sei grausam oder gut oder kalt oder heiß oder feucht oder trocken oder klein oder groß – all das kommt aus unserem Kopf und nirgendwo anders her.“
    Wir lagen eine Weile schweigend da. Schließlich sagte ich: „Wäre es nicht schön, wenn das wahr wäre?“
    Amys Antwort war ein leises Schnarchen.

Die Figur von „John“ ist die Erfindung meines „Freundes“ und langjährigen „Schreibpartners“, des bekannten Internetkolumnisten Mack Leighty (für den Hörbuchsprecher: Es wird am Schluss mit „i“ ausgesprochen). Mack hat mir erlaubt, die Figur von John zu verwenden, unter der einzigen Bedingung, dass er mindestens in einer Szene pro Buch eine Rampe bauen und benutzen darf, zusammen mit einem geringen Abschlag, jedes Mal wenn der Name
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