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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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wären uns die Monster tatsächlich lieber, als vor anderen falschzuliegen und in ihren Augen dumm dazustehen.“
    Ich sagte nichts, sondern sah mich bei dem Mistkerl nach einer Uhr um. Es gab keine.
    „Als ich vor ein paar Jahren bei einer Konferenz in Europa zugegen war, rief mich meine Frau an und behauptete beharrlich, die Wände unserer Wäschekammer würden pulsieren. Dieses Wort hat sie gebraucht. Als wäre die Wand lebendig. Sie sprach von einem Summen, einer Energie, die sie spürte, sobald sie den Raum betrat. Ich sagte ihr, dass ich den Verdacht habe, dass es an der Verkabelung liegen könne. Sie wurde … aufbrausend und war ziemlich erregt. Drei Tage später, direkt vor meiner Heimkehr, rief sie wieder an. Es sei schlimmer geworden, sagte sie. Jetzt drang aus den Wänden ein hörbares Brummen. Sie könne nicht schlafen. Sie höre es, sobald sie das Haus betrete. Sie spüre diese Vibration, es sei so, als wolle gleich etwas Unnatürliches über unsere Welt hereinbrechen. Also flog ich am nächsten Tag nach Hause, wo ich sie völlig aufgelöst vorfand. Ich verstand sofort, warum mein Vorschlag mit dem Verkabelungsproblem sie so beleidigt hatte – wir hatten es mit etwas Lebendigem zu tun. Etwas Gewaltigem. Und obwohlich völlig erschöpft war, Jetlag hatte und mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, musste ich in die Garage rennen, Werkzeug holen und die Wände aufreißen. Raten Sie, was ich gefunden habe.“
    Ich sagte nichts.
    „Raten Sie!“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich’s wissen will.“
    „Bienen. Ein gigantischer Bienenstock hatte sich dort eingeniestet, er reichte vom Boden bis zur Decke. Hunderttausende, vielleicht Millionen.“
    Sein Gesicht hellte sich auf, als er diese lustige Geschichte erzählte. Warum auch nicht. Er wurde ja schließlich dafür bezahlt.
    „Also ging ich los, holte mir Handschuhe, einen Hut, wickelte mir einen Schal meiner Frau ums Gesicht und spritzte Wasser auf die Bienen. Damit tötete ich Tausende. Erst später fiel mir ein, dass Bienen ziemlich wertvoll sind. Dann kam ein Imker vorbei und entfernte den Stock vorsichtig, ohne etwas dafür zu verlangen. Ich schätze, er hätte mir sogar Geld gegeben , wenn ich nicht so viele umgebracht hätte.“
    „Hmm.“
    „Verstehen Sie?“
    „Ja, Ihre Frau glaubte, es sei ein Monster. Aber es waren nur Bienen. Und auch mein kleines Problem lässt sich damit erklären – wahrscheinlich auch Bienen. Alles nur Bienen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.“
    „Ich fürchte, Sie haben mich falsch verstanden. An diesem Tag ist ein sehr mächtiges, sehr gefährliches Monster Realität geworden. Fragen Sie mal die Bienen .“

    * Der Name der Stadt, in der diese Geschichte spielt, bleibt Ungenannt , um nicht den lokalen Fremdenverkehr zu fördern.

VOR DEM AUSBRUCH „Kannst du mich sehen?“, fragte ich.
    Die sommersprossige Rothaarige auf meinem Bildschirm sagte „Jap“. Amy Sullivan hatte ihre Haare zu Zöpfen geflochten, was ich mag, und trug ein riesiges, ironisches T-Shirt mit einem schlechtgezeichneten Adler und einer amerikanischen Flagge drauf, das ich hasste. Es sah an ihr aus wie ein Zelt.
    Sie fragte: „Wie war die Therapie?“
    „Lieber Himmel, Amy. Du kannst doch nicht ein Gespräch mit deinem Freund anfangen, indem du ihn fragst, wie seine Sitzung mit dem Gerichtspsychologen gewesen ist. Man nähert sich langsam an.“
    „Oh, sorry.“
    „Das ist ein empfindliches Thema.“
    „Okay, vergiss es.“
    „Kommst du zu Thanksgiving nach Hause?“
    „Jap. Du vermisst mich, oder?“
    „Du weißt doch, dass ich allein so schlecht funktioniere.“
    Nach einem Schluck Tee sagte sie: „Kommst du denn klar? Nicht nur wegen der Therapie, sondern der ganzen … Situation?“
    „Deine Zimmergenossin ist nicht da, oder?“
    „Nein.“
    „Okay. Ja, alles okay. Alles easy.“
    „Das hat mir Angst gemacht, letzte Nacht“, sagte sie.
    „Ich weiß.“
    „Ist lange her, dass so was passiert ist.“
    „Ich weiß.“
    „Wenn so etwas wieder geschieht –“
    „Dann schieße ich wieder mit Pfeil und Bogen. Das hab ich dir gesagt.“
    „Hast du mit deinem Therapeuten darüber gesprochen?“
    „Langsam, Amy.“
    „Na ja, ich bin einfach neugierig.“
    „Wie hab ich’s nur geschafft, eine Frau zu finden, die ein noch größeres Konversationsgenie ist als ich selbst?“
    Sie nahm einen Schluck aus ihrer Teetasse, die außerhalb des Bereiches stand, den ich einsehen konnte. Die Tasse musste sie
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