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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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Schnappen und einem Ruck mit dem Kopf riss sie dem Monster vier Beine aus und kauerte sich auf den Boden, um sie zu knacken und zu fressen.
    Die Spinne kreischte schrill, was meine Knochen vibrieren ließ. Sie verschwand so schnell, dass ich nicht mitbekam, in welche Richtung.

VOR DEM AUSBRUCH Gelähmt.
    Blieb das jetzt so? Ich stellte mir vor, wie das Gift meine Wirbelsäule in Brei verwandelte. Molly sah mich mit stiller Verachtung an, weil ich so faul zu sein schien. Sie nagte weiter an ihren abgetrennten Spinnenbeinen und kapierte endlich, dass hinter der knackigen Schale nicht viel Fleisch verborgen war. Sie ließ sich nieder, klemmte die Spinnenbeine unter ihre Pfoten und begann vorsichtig den Käse abzulecken.
    Ich lag dort endlos lange – in Wahrheit war es etwa eine Stunde   –, und irgendwann spürte ich im Halbschlaf, dass es in meinem Oberkörper zu kribbeln begann. Es fühlte sich an, als sei ich auf einem Ameisenhügel gelandet. Jedenfalls kehrte das Gefühl in meinen Körper zurück. 20 Minuten später merkte ich, dass ich meine Finger bewegen konnte, und noch eine halbe Stunde danach saß ich aufrecht auf dem Sofa und wiegte meinen pochenden Kopf in den Händen. Ich konzentrierte meine gesamte mentale Energie darauf, alle Gedanken daran auszuschalten, was die Spinne mit meinem gelähmten Körper vorgehabt hatte.
    Der erste Schritt wäre wohl, Eier zu legen …
    Hey, Moment mal. Die Spinne. Sie könnte ja immer noch hier sein. Scheiße.
    Drei Sekunden später stand ich auf der Veranda und spähte durch die Vordertür in mein eigenes Wohnzimmer. Keine Spur von der Spinne, aber andererseits war es auch stockdunkel drinnen, und ich hatte die Straßenlaterne im Rücken, also war alles, was ich in dem kleinen Fenster sehen konnte, die Spiegelung meines eigenen dummen Gesichts. Meine Haare sahen aus, als hätte ich sie mit einer wütenden Katze gekämmt. Ich wollte nach meinem Handy greifen und erinnerte mich daran, dass es im Wohnzimmer auf dem Boden lag.
    Ich riss die Tür auf, rannte rein, rollte mich ab, schnappte mir das Telefon und rannte wieder raus, die Tür hinter mir zuschlagend. Ich wählte Johns Nummer. Seine Mailbox schaltete sich ein:
    „Hier ist John. Wenn Sie anrufen, weil Sie den Rest meiner Gitarre gefunden haben, bringen Sie sie einfach vorbei. Und sorry für den Vorleger. Hinterlassen Sie eine Nachricht.“
    Das tat ich nicht. Auch mitten in der Woche war John um diese Uhrzeit mariniert und komatös. Ich sah mich stattdessen in der Nachbarschaft um, mein nervöser Atem war in der Novemberluft kaum zu sehen. Warum war mein Haus das einzige, in dem der Strom ausgefallen war? Ich starrte aufs Handy, wählte aber keine Nummer. Es müsste ein Wort für das Gefühl geben, wenn man dringend Hilfe braucht, aber niemand da ist, den man anrufen kann, weil man nicht beliebt genug ist, um Freunde zu haben, nicht reich genug für Angestellte und nicht mächtig genug für Lakaien. Es ist ein ziemlich fieser Cocktail aus Machtlosigkeit, Einsamkeit und der plötzlichen und krassen Erkenntnis, für die Gesellschaft völlig nutzlos zu sein.
    War ich am Arsch?
    Neben der Eingangstür lehnte ein Besen, mit dem ich vor ein paar Tagen einen toten Vogel von der Veranda gefegt hatte. Ich hielt ihn wie einen Speer vor mich und ging wieder rein. Molly streifte an mir vorbei, wahrscheinlich um direkt vor meine Autotür zu kacken, damit ich auf jeden Fall reintrat, wenn ich das nächste Mal zur Arbeit fuhr. Ich machte einen Schritt ins Zimmer und scannte den Boden –
    Die Spinne fiel auf meinen Kopf, zuckende Beine verfingen sich in meinen Haaren. Ich ließ den Besen fallen und riss die Hände hoch, während das Monster über mein Ohr hinweg auf meineSchulter kroch. Ich spürte kratzige kleine Beine auf meinem Gesicht und am Hals. Ich packte den Körper der Spinne, der harte Panzer knackte unter meinen Händen. Ich versuchte sie von mir wegzureißen, aber es ging nicht, irgendwie waren die Füße mit mir verhakt. Mein Hemd – und meine Haut – dehnten sich, als ich zog. Ich bekam das Ding nicht von meiner Schulter weg. Ich hörte ein Kreischen wie von einem Teekessel und merkte, dass ich so hysterisch schrie.
    Riesenhaft hatte ich die spitzen Beißwerkzeuge vor Augen. Dann schoss der Schmerz in meinen Schädel. Plötzlich sah ich auf dem rechten Auge nichts mehr und war mir sicher, der Scheißkerl hatte meinen Augapfel herausgerissen. Ich schrie auf vor Wut und umfasste mit beiden Händen ein Bündel Beine
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