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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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Augenblick lang nach und schaute auf Amys Gesicht. Dann schluckte ich und sagte: „Soweit ich weiß, ist niemand in der Stadt infiziert. Die Folgen dieses Ausbruchs sind beseitigt.“
    „HÖREN SIE AUF ZU FILMEN, SIR! SIR!“
    John gehorchte und stopfte sich das Telefon in die Tasche. „Sie können das Telefon konfiszieren, wenn Sie wollen. Eine Kopie des Videos steht momentan auf meiner Website. Und Sie können versuchen, sie da runterzunehmen, aber der Server ist in der Ukraine. Also viel Spaß dabei.“
    Andere Soldaten näherten sich vorsichtig von hinten und in einem Zombiefilm würde Molly jetzt wieder zum Leben erwachen und einen von ihnen beißen. Und dann wäre die Hölle los. Aber das war kein Zombiefilm, Molly blieb, wo sie war, und ihr Blut wurde auf dem Asphalt kalt.
    Der kühle Regen setzte wieder ein. John zog seine Jacke aus und legte sie über Molly, damit sie nicht völlig durchnässt wurde. Er tat es für Amy, das wusste ich.
    Einer der Soldaten, offenbar ein Sanitäter, sagte: „Braucht jemand medizinische Versorgung?“
    „Nein, es geht uns gut“, sagte John.
    Aus dem Graben links brüllte eine wütende Stimme: „ÄH, HALLO? Ich habe drei Schusswunden und liege im eiskalten Wasser. Kümmert sich vielleicht mal jemand?“
    Uns war nicht klar, dass wir uns in der nächsten Zeit quasi verbieten mussten fernzusehen. Der Videoclip von dem kleinen rothaarigen Mädchen, das über ihrem erschossenen Hund weint, wurde im nächsten Monat allein auf YouTube 18 Millionen Mal aufgerufen. Er lief auf CNN, Fox News, der BBC, Al Jazeera und überall sonst. Amy hielt es nicht aus, ihn sich anzusehen.
    Wenn ich da gelegen hätte, hätte es keinen interessiert. Ein großer, dicklicher Typ in einem grünen Gefängnisanzug mit einem seltsamen Ruf? Die Fraktionen, die danach immer noch nach Blut schrien, die von der nicht diagnostizierbaren Infektion sprachen und von Internierung – wenn nicht Auslöschung –, hätten sich vielleicht trotzdem durchgesetzt. Genauso wenn es John oder Falconer oder Owen gewesen wäre. Sie hätten alles Mögliche über uns ausgraben können, hätten behaupten können, dass die Leichen infiziert seien, dass wir ein Dutzend Waisenkinder getötet hatten, ehe wir die Kugel abfingen. Wir wären nur eine Leiche auf der Straße mehr gewesen.
    Aber gegen einen Hund kam niemand an.
    Der treue Hund, der sich geopfert hat, um seine Besitzerin zu retten, und jetzt blutend im Regen lag. Dann noch das kleine Mädchen dazu, über ihren Hund gebeugt – die Hundebesitzerin, für die die Kugel gedacht war –, die nicht harmloser hätte erscheinen können, wenn sie ein kleines Kätzchen gewesen wäre. Die Bilder löschten den Blutdurst der Welt wie ein Eimer mit Eiswasser. Das perfekte unwiderrufliche Symbol für den Preis, den die Unschuldigen für unkontrollierte Paranoia bezahlen.

John wickelte Molly in seine Jacke und legte sie auf den Rücksitz des Lieferwagens, mit dem Tennet hierhergefahren war. Eine Menge bildete sich, und mittlerweile standen Wagen Stoßstange an Stoßstange auf dem Highway, wie ein Echo der Szene am Tag des Ausbruchs.Aber wir fuhren in die andere Richtung, zurück in die Stadt. In der Ferne stieg die Rauchsäule der brennenden Anstalt in den Himmel. Wir fuhren an einem Haus vorbei, vor dem ein Typ Koffer aus seinem Auto holte und sich verwirrt umsah, als wäre er gerade aus einem zweiwöchigen Urlaub heimgekommen und fragte sich jetzt, was hier verdammt noch mal in seiner Abwesenheit passiert war.
    Wir fuhren zu meinem Haus oder den verkohlten Überresten meines Hauses. Amy brachte dieser Anblick ziemlich aus der Fassung, aber John klärte sie auf, dass wir es tatsächlich selber abgefackelt hatten.
    Ich war bis in alle Knochen erschöpft, aber es gab noch diese letzte Sache, die wir tun mussten, und die konnte nicht warten. Ich schnappte mir die Schaufel, die in meinem Garten lag, und John und ich hoben abwechselnd das Grab für Molly aus, während der Regen auf unsere Schultern prasselte. Es war sehr kalt, aber Amy stand die ganze Zeit dabei und sah uns zitternd zu.
    Ich legte Molly hinein, und John erbot sich freiwillig, die Eulogie zu sprechen:
    „Das hier ist Molly. Sie war ein guter Hund. Und wenn ich ‚guter Hund‘ sage, meine ich das nicht wie andere Leute, wenn sie über einen Hund sprechen, der nie auf den Boden gekackt oder die Kinder gebissen hat. Nein, ich spreche von einem Hund, der gestorben ist, um Amy das Leben zu retten. Nach meiner groben
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