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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Autoren: David Wong
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Schattenmenschen rückten näher. Ganz, ganz langsam. Eine dunkle Flut kroch auf eine Insel aus Schlamm und Gras zu, drei Meter Durchmesser, mehr nicht, und die Insel wurde beständig kleiner. All die glühenden Augen waren wie kleine Nadelstiche aus schwebendem Licht inmitten des Dunkels.
    „Dave … tu es. Dave . Jetzt “, sagte John.
    „Was tun ?“
    „Konzentrier dich! Konzentrier dich auf das mächtigste Ding, das du dir vorstellen kannst, und drück den Abzug.“
    Aber das war nicht richtig. Eine Nuklearbombe würde hier nichts nützen. Feuer würde nichts bringen. Gewalt würde nicht funktionieren. Das war dieselbe Energie, aus der sie bestanden. Schatten haben keine Angst vor der Dunkelheit, sie haben Angst vor dem Licht –
    Der Schattenmann – mein Schattenmann – schwebte direkt zu mir heran, direkt zu Amy. Ich hörte, wie ich: „NEIN! NEIN! NEEEIIIN!“ schrie, in kurzen gebellten Silben, immer nur dieses eine Wort.
    Amys ausgestreckte Hände waren neben mir, und der Schattenmann war bei ihr und schwebte direkt in ihre linke Hand. Mein Magen drehte sich um, als ich zusah, wie ihre Hand sich auflöste und komplett verschwand. Übrig war nur noch ihr Stumpf, ihre linke Hand war für immer verschwunden. Aber nein, das musste an der ganzen Verwirrung liegen, ihre linke Hand hatte seit dem Unfall schon immer gefehlt.
    Ich hob das Fellgewehr und richtete es direkt auf die „Brust“ des Schattenmanns. Es war in seiner Brust.
    Mein Kopf war leer.
    Ich streckte die Hand aus und griff nach Amys anderer erstarrter Hand und drückte. Ich schloss die Augen.
    Ich muss wie Amy denken.
    In dieser einen Sekunde, bevor ich den Abzug drückte, kam mir ein Gesicht in den Kopf. Das Gesicht war dasselbe, das vermutlich 75 Prozent aller Amerikaner in dieser Situation in den Sinn gekommen wäre. Ein bärtiges Gesicht, das sicherlich der Phantasie eines lang verstorbenen italienischen Malers entsprungen war, ein Gesicht, das überhaupt nicht aussah wie der orientalische Jude. Mir fielen plötzlich 20 grauenhafte Kinderserien ein, die ich bei meinen Adoptiveltern auf VHS anschauen musste und bei denen sich in der Schlussszene immer einer der Hauptdarsteller zur Kamera drehte und irgendwas sagte im Sinn von: „Ich weiß, wie wir dieses Problem lösen! Mit dem Christentum!“
    Nun, ihre Programmierung hat funktioniert. Als die Angst alles andere aus meinem Geist verjagt hatte, fiel ich auf dieses Ikonengesicht zurück, und alles was vor meinem inneren Auge erschien, war dieses Bild, dieses beschissene samtene Elvisjesusbild, das an meiner Wand gehangen hatte und immer noch im Kofferraum von Johns Caddie lag, soweit ich wusste.
    Ich drückte den Abzug.
    Ein weißer Lichtblitz strömte aus dem Gerät in meiner Hand. Das Weiß zog sich zu einer Form zusammen. Klein. Quadratisch.
    Plötzlich schwebte vor uns mitten in der Luft dieses dämliche Bild.
    Das Bild drehte sich und richtete sich auf die dunklen Horden. In den Augen des Samtjesus brannte weißes Feuer. Sein Mund öffnete sich und stieß ein unmenschliches Brüllen aus.
    Der Samtjesus wandte sich zu einem Schattenmann links von mir. Laserstrahlen schossen aus seinen Augen.
    Der Schattenmann explodierte.
    Die Augen glühten wieder auf und feuerten. Noch ein Schattenmann verließ die Welt. Das Bild drehte sich in der Luft, wir fielen in den Schmutz. Weiße Strahlen, nach links und dann nach rechts feuernd, schlugen Schneisen durch die Schatten, durchstachen die Schwärze mit einem Leuchten, das irgendwie genauso schrecklich war, ein weißbläuliches Licht, von dem ich wusste, dass es mich erblinden lassen würde, wenn ich zu lang hinsah. Das schreckliche Licht schlug sich mit einer widerwärtigen, selbstgerechten Energie durch die Schatten, die ihnen mein aufrichtiges Mitleid bescherte. Plötzlich wusste ich, wie sich die Wissenschaftler des Manhattan-Projekts gefühlt haben mussten, als sie zum ersten Mal eine Nuklearexplosion sahen und Zeuge dessen wurden, was sie entfesselt hatten. Die Reflexion des Lichts inmitten der Wüste hätte einen Mann mit Sonnenbrille erblinden lassen können. Eine Macht, so erstaunlich, dass sie grauenhaft war.
    Und dann war nur noch ein Schattenmann übrig, mein Schattenmann, der sich Amys Hand genommen hatte oder es so hatte erscheinen lassen, als hätte sie schon zuvor gefehlt.
    Der Samtjesus flog auf ihn zu und kreiste dann hinter ihm. Das Bild kreischte wie ein Tier, und der Mund auf dem Bild öffnete sich weit. Das Bild stürzte sich
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